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Planeten- und Mondmenschen. 3.
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d. h. bei einer Erhebung um acht geographische Meilen, auf Vi,,?«.«»« dev Dichtheit unsrer Lust vermindern, hiermit in der That verschwindend klein werden, wie wir sie wirklich finden; aus der Mitte der uns abgewandten Seite aber sich auf das 1Ä33fache steigern, mithin fast 1^ mal so dicht alö unsre Atmosphäre werden, was bei weitem mehr wäre, als ein Mondbewohner brauchen und ertragen könnte. Wäre nun auch die Luft am Mondrande noch erheblich dünner als Vioon unsrer Atmosphäre, so ließe sich doch hiernach an eine für die Bedürfnisse der Bewohnbarkeit des Mondes hinreichende Luftdicht­heit denken.

Leider ist dieses günstige Ergebniß illusorisch. Die ganze Rechnung ist, sagt Fechner, nur angestellt worden, um zu zeigen, wie vorsichtig man auf diesem Felde sein muß, um nicht wesentliche Data außer Acht zu lassen. Die so starke Verdünnung und Verdichtung der Atmosphäre bei Höhendifferenzen von acht Meilen, die auf unsrer Erde stattfindet, kann auf dem Monde nicht in gleichem Maße stattfinden, und zwar deshalb nicht, weil die Schwere auf dem Monde blos ein Sechstel der Schwere auf der Erde ist und vermöge dessen die Luft sich dort mit geringerer Kraft durch ihre Schwere zusammendrückt. Ja der Unterschied ist ganz ungeheuer. Die Dichtheit her Luft nimmt bei der Er­hebung von der Mondoberfläche an unverhältnißmäßig langsamer ab, als bei einer Erhebung von der Erdoberfläche, und sie nimmt beim Herabsteigen in umgekehrter Richtung ohne Vergleich langsamer zu. Indessen die Verdünnung uud Verdichtung der Atmosphäre bei Erhebungen oder Vertiefungen um acht Meilen von der Erdoberfläche an nur resp. V,,^ und 1233 beträgt, beläuft sich dieselbe beim Auf- oder Absteigen um acht Meilen vom Niveau des Mond­randes an nur V311S und 33i6, d. h. etwa ein Drittel und drei zwei Fünftel. Es würde also eine Atmosphäre, die am Mondrande Vinno von der Dichtheit der unsren hätte, auf der Mitte der von uns abgewandten Mondobcrfläche blos 32/z mal Vionn von der Dichtheit unsrer Erdatmosphäre haben, somit un­gefähr dreihundertmal dünner als letztere sein und sich nach dem Mondrandc hin natürlich noch mehr verdünnen.

Mit einer so geringen Lustdichtheit aber, sagt Fechner, läßt sich in unserm Zusammenhange nichts anfangen. Man kann sich über die hiermit zerstörte Möglichkeit von menschenähnlichen Mondbewohnern damit trösten, daß die Selenitcn vielleicht ohne Luft lebe.n können. Der Schluß aber, der im Vorigen von den Bedingungen der Bewohnbarkeit der Erde auf die Bewohnbarkeit des Mondes gezogen wurde, kann ohne eine beträchtlich dichtere Luft als die so­eben beschriebene Mvndluft nicht leben oder würde selbst ganz luftig sein.