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Macaulay.
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-Penn zurück, gegen den er eine besondere Abneigung zu haben scheint, und überhäuft ihn mit neuen Vorwürfen. Hier war nun die beste Gelegenheit, den frühern Irrthum zurückzunehmen. Aber Macaulay sagt kein Wort. Wenn er durch die Beweise seiner Gegner nicht überzeugt war, so mußte er sie wider­legen, denn eS handelte sich hier nicht um sophistische Deductivn.en, sondern um Actenstücke, die, wenn sie echt sind, die Sache entscheiden. Solchen Be­legen gegenüber ist ein vornehmes Stillschweigen unziemlich. Wenn man Macaulay zuweilen vorgeworfen hat, daß er um einer glänzenden rhetorischen Wendung willen nicht verschmäht, den Thatsachen Gewalt anzuthun, so ist dieser Vorwurf durchaus zurückzuweisen. Dagegen ist der in den Hauptsachen so umsichtige und liberale Mann von einem gewissen Eigensinn in den Neben­sachen nicht" ganz freizusprechen. Die Hauptsache bei all diesen Vorwürfen bleibt doch der Parteistandpunkt. Man verfolgt in dem Geschichtschreiber den Whig, den man zuerst über dem künstlerischen Eindruck vergessen hatte, weil man nun dahintergekommen ist, daß die besonnene Darstellung einer politischen Idee gefährlicher ist, als eine leidenschaftliche Parteinahme.

Die neuen Bände stehen dem Stoff nach gegen die frühern dadurch im Nachtheil, daß sie nicht eine so dramatische Abrundung zulassen. Bis zum Jahr -1689 grnppirt sich alles in Anlage, Spannung und Katastrophe, die Entwicklung geht in gerader Linie vorwärts. Seit der Zeit fällt alleS mehr auseinander, uud das unmittelbare Interesse am Stoff muß also schwächer werden. Aber im Gruude ist der Inhalt dieser neuen Bände noch ungleich wichtiger. So pflegte man früher in Romanen mit der Hochzeit zu schließen, um den Stoff künstlerisch abzurunden, da doch die weitere Entwicklung deS Ehestandes viel wichtiger ist, als die Vorbereitungen zu demselben. Dem Ge­schichtschreiber ist ek nicht erlaubt, willkürlich den Faden abzuschneiden, und der wahre Künstler wird auch in den Stoff, der auseinanderzufalten droht, Ordnung und Folge zu bringen wissen.

Dem Anschein nach war mit der Thronbesteigung Wilhelms von Oranicn der große Kampf beendigt, aber auch nur dem Anschein nach. Es waren nicht nur die wirklichen Feinde der neuen Herrschaft, die sie gefährdeten, es '.waren ihre eignen Freunde und Werkzeuge. Die Tones hatten nur mit Widerstreben sich an dem Sturz ihres alten KönigSgeschlcchtS betheiligt; so­bald die unmittelbare Gefahr, welche' ihre Kirche bedrohte, abgewandt war, mußten sich die alten Sympathien bei ihnen regen, und so entwickelte sich denn eine Reihe von Verschwörungen, diezu einem viel schlimmern Ausgang geführt haben würden, wenn nicht der Chef deß HauseS Stuart eine so ganz klägliche Persönlichkeit gewesen wäre. Nicht ohne Bedenken war die Stellung der Whigs zu der neuen Regierung. Durch die Revolution war ihr Princip durchgesetzt worden und sie betrachteten das.neue. Staatsoberhaupt als einen