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Rußland und Deutschland.
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Aber freilich ist die erste Bedingung für eine Besserung der deutschen Verhältnisse in diesem Sinne, daß Preußen selbst erst wieder werde, was es sein kann, ein Staat mit einem kräftigen Leben und einem energischen Willen. Und von diesem Ziele ist cS grade jetzt, wenn man seine innern Verhältnisse be­trachtet, weiter entfernt, als seit vielen Jahren. Preußen selbst hat nicht das Recht, einen Anspruch zu erheben auf die Herrschaft über Deutschland, solange an seinem eignen Hause noch soviel Mangel an männlichem Sinn, an Kraft und an gesundem politischen Idealismus zu finden ist; und wenn es für den deutschen Patrioten jetzt eine hohe Aufgabe gibt, so ist es die, vor allem den Preußen ins Bewußtsein zu bringen, was sie für sich und für die übrigen Deutschen sein sollen.

Unterdeß ist etwas Großes geschehen, um aus Abspannung und Schwäche auch diesen Staat zu erheben: die Traditionen der Allianz mit dem kriegs­starken Rußland sind durch die Ereignisse zerstört.

Literatur.

Amerikanische Literatur, w-ni:»», oic ^-iveiuuiss on ilie i»nscMi,o 8i,or<?. Sumiiel Knrcl. Ein seltsames Gemisch von Jagd- und Reiseabenteuern, die mit derber Realität geschildert sind und phantastischen Erzählungen in geschickter Darstellung bei denen man nicht immer sicher ist, ob der Verfasser Erträumtes oder Erlebtes erzählt und das lebhast an Herrmann Mclville und einige Partien in Scalsfield erinnert. Waikna heißt in Mosquitosprache ein Mann oder eine Nation von Männern, ein Name, den sich die Mosquitvindianer selbst beilegen. Mr. Bard erzählt wunderbare Geschichten von einem Geheimbnnd, der unter ihnen besteht, um die alte Herrlichkeit ihrer Nation, von der noch die Trümmer gewaltiger Städte mitten im Urwald Zeugniß ablegen, wieder herzustellen und ihre langjährige Unterdrückung an ihren Tyrannen, den Crcolen der Küste, zu rächen. An der Spitze dieses Geheimbundes steht Antonio, ein von dem Verfasser mit großer Vorliebe idealisirtcr Jndianerjüngling, vorläufig noch halb sein Diener, halb sein Freund, in Zukunft aberder Tiger" Abkömmling des großen Baa- lam Votan, Fürst der Jtzacsindianer, Träger des Nationaltalismans, des Herrn, der niemals lügt," und der Rächer ihrer Jahrhunderte erdnldcten Leiden. Er wandert bei allen Jndianerstcimmen Mittelamerikas herum, um sie ans den bevorstehenden Auf­stand vorzubereiten und sührt Bard zu einer Seherin seiner Nation, die noch phan­tastischer, wie er selbst gezeichnet ist. Die Reisenden befanden sich in einem indianischen Dorfe, an dem Flusse Bvcay, als Antonio, auf die gehnmnisivolle Botschaft einer alten Indianerin, den Weg nach dem Urwald einschlug.Es war Nacht, aber er folgte einem Lichte, das nicht einer hellen Flamme, sondern mehr einer glühenden Kohle glich und bald ganz nahe, bald in weiter Ferne zu glänzen schien. Der Pfad war schmal, aber eben und ging rasch bergauf. Wol eine Halde Stunde lang behielten wir denselben