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Europäische Chronik 1833. Bearbeitet von mehrern Publicisten. Herausgegeben von Nr. A. Buddens. 2. Band. April, Mai, Juni. —
Historisches Jahrbuch. 1854—1856. Mit dem Porträt Lord Palmerstvns. Leipzig, Lorck. —
Wir haben die beiden Unternehmungen schon bei Gelegenheit einer frühern Lieferung besprochen. Beide sind in dem politischen Sinn geschrieben, den auch die Grenzboten vertreten, beide sind mit Geschick und Gewissenhaftigkeit redigirt. Der Unterschied wird natürlich durch den Umfang bedingt. Die Chronik, welche von Vierteljahr zu Vierteljahr den Zeitungen folgt, geht ausführlich zu Werke, sie gibt die Actenstücke vollständig und sucht den wesentlichen Inhalt sämmtlicher Zeitungen soweit zu verarbeiten, daß man nicht blos von den Ereignissen, sondern auch von dem Reflex derselben in der öffentlichen Meinung unterrichtet wird. Das Jahrbuch sieht den Zeitraum, den es beschreibt, aus einer gewissen Entfernung an; es bemüht sich nur, die Hauptzüge gedrängt und übersichtlich zusammenzustellen. Wenn die Lectüre beider Schriften nicht sehr erfreulich ist, so sind jedenfalls nicht die Herausgeber schuld, denn ihr Gegenstand ist eine trübe Zeit, eine Zeit der Erschlaffung, die für den spätern Geschichtschreiber als Uebergang sehr interessant sein wird, die aber auf die Seele der Mitlebcnden einen drückenden Einfluß ausübt. Um so rühmlicher ist es, daß die Verfasser den Muth nicht sinken lassen, daß sie die große Aufgabe der deutschen Politik immer fest im Auge behalten und die künftige Bildung einer Partei, an die unter den gegenwärtigen Umständen freilich nicht zu denken ist, durch entschiedenes Festhalten an den leitenden Grundsätzen möglich machen. —
Geschichte Friedrichs des Großen. Geschrieben von Franz Kugler. Mit 400 Illustrationen gezeichnet von Adolf Menzel. Leipzig, Mendelssohn. —
Zu dem beliebten volksthümlichen Tert erscheint in dieser glänzend ausgestatteten und doch billigen Ausgabe eine Reihe von Illustrationen, deren Wahl wir ebenso loben können, als die Ausführung. In frühern Zeiten war es nicht nöthig, das Leben des großen Preußenkönigs von der gemüthlichen Seite darzustellen, da es in den Herzen des Volks lebte; jetzt, wo die lebendige Tradition nicht mehr ausreicht, ist es dringend nothwendig, denn der Reichthum der deutschen Geschichte an großen Männern, die auch dem Volk begreiflich gemacht werden können, ist nicht so bedeutend, daß man nicht alles daran setzen sollte, die wenigen Schätze, die wir besitzen, festzuhalten. —
Joachim von Alvenslevens christliches Glaubensbekenntnis) nebst Approbationen der vornehmsten Theologen seiner Zeit im Jahre 1566. Für
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