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und bewachte die Dyle, während die Schlacht bei Waterloo geschlagen wurde. Er starb als General der Cavalerie am 26. April -1832.
General Pelissiers seitherige Leistungen.
Ihr Berichterstatter hat seiner Zeit den Uebergang des Kommandos der französischen Krimarmce aus den Händen des Generals Canrobert in die PelissierS als ein große Hoffnungen erweckendes Ereigniß begrüßt. Jetzt, wo eine mit jenem Wechsel beginnende Operationsepvche abschließt, kann er nicht umhin, das Gcständniß zu machen, daß er sich getäuscht hatte.
Der gegenwärtige Generalissimus der französischen Strcitkräfte übernahm die Leitung in einem Augenblick, der nicht auders als außerordentlich günstig bezeichnet werden kann. Die massenhaften Verstärkungen, welche man seit Ende des Winters in Frankreich, England und Sardinien organistrt hatte, sowie der Zustoß der Hauptmacht Omer Paschas, brachten die Belagerungsarmee auf nahezu den doppelten Bestand, den sie vordem gehabt; es war demnach Zeit, einen neuen Plan und von ganz andern Dimensionen wie der frühere, ihren Operationen unterzulegen. Im Grunde genommen rechnete wol jeder Einsichtige darauf. General Pelissier dagegen scheint sich damals fest vorgenommen zu haben, genau den Tracen seines Vorgängers nachzugehen, vielleicht nur, um damit der Welt einen neuen Beleg seiner bereits alle Anerkennung genießenden Energie und Konsequenz zu geben und um einen einmal früher gethanen Ausspruch, daß Sebastopol durch den directen Angriff, wenn ihm nur der gehörige Nachdruck gegeben werde, zum Fall gebracht ^werden könne, Zu erhärten. Mit andern Worten: mir scheint, daß seine Motive bei dem Beharren auf dem eingeschlagenen Wege persönlicher Art waren und eine neue Bewährung seiner sast sprichwörtlich gewordenen Energie von ihm höher in Anschlag gebracht wurde, als die Entfaltung bedeutender strategischer Geschick- lichkcit. Es ist des Haudegens Art und es läßt sich eben dagegen nichts einwenden, als daß es bedauernöwerth erscheinen muß, daß eben dieser Haudegen nach reiflicher Erwägung der beste und tauglichste Mann war, um ihm das Hest iu die Hand zu geben.
Die günstigen Verhältnisse, welche General Pelissier bei der Uebernahme seines Commandvs vorfand, eristiren jetzt nicht mehr. Er mochte damals etwa 120,000 Mann Franzosen unter seinem Besehl haben. Heute hat er deren wol nicht mehr als 93,000 Mann. Volle 23,000 Mann sind, auch wenn man mäßige Berechnungen zu Grunde legt, in den täglichen Kämpfen und Gefechten, in den drei Hauptactionen, die seitdem stattfanden und durch Krankheiten zu Grunde gegangen. Das ist ein größerer Verlust, als der, welchen