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gewöhnen. — In diesen Klubs den Kämpf gegen den Alkoholismus aufzunehmen. — Durch Wanderungen die Liebe zur Natur in ihnen zu wecken. — Durch Leibesübungen sie zu kräftigen und abzuhärten. — Durch Elternabende und Nnterhaltungsabende auch mit den Erwachsenen in Verkehr zu treten."
Den meisten Siedlern wird es ihrer eigenen wirtschaftlichen Verhältnisse halber nicht möglich sein, wie es in England vielfach geschieht, ein ganzes Jahr nur als soziales Freiwilligenjahr anzusehen, sondern sie werden nur einige Tages- oder Abendstunden ihren Bestrebungen widmen können. Daher ist es erwünscht, daß sich aus studentischen Kreisen noch recht viel Mitarbeiter finden, die „dem Bunde als Helfer oder Mitglieder angehören und sich den Siedlungsgemeinschaften als Klubleiter, Vortragende, Turnwarte oder wanderführer zur Verfügung stellen." Vor allem kommt es einstweilen darauf an, den Gedanken der Siedlungsgemeinschaften in die akademische Jugend zu tragen und Aussprachen darüber herbeizuführen.*)
Im allgemeinen steht man heutzutage etwas kritisch den vielerlei Bestrebungen gegenüber, die an unserm sozialen Leben hernmkurieren wollen, die hier und da einen Flicken aufsetzen möchten oder gar ein Allheilmittel gefunden zu haben glauben. Im Gegensatz hierzu liegt in der Siedlungsbewegung endlich einmal wieder ein gesunder und großzügiger, aus lebendiger Anschauung geborener Gedanke, der sicherlich soviel Gestaltungskraft haben wird, eine „geistige Gewerkschaft" ins Leben zu rufen, die auszuführen vermag, was sich der Siedlerbund in klaren Worten als Aufgabe gestellt hat: „Durch persönliche Hingabe eng verbundener Freunde den Kampf streitbarer Menschenliebe erfolgreich aufzunehmen und neue Kämpfer gegen die sittliche Gefährdung, die körperliche Verkümmerung und die soziale Verbitterung unsres Volkes auf den Man zu führen."
Räthe Feuerstäck.
*) An Schriften zum Verständnis der Bewegung empfiehlt der Siedlerbund: Werner picht, Toynbeehall und die englische Settlementbewegung. Tübingen 4913 , Mohr. — Walter Elasten, Soziales Rittertum in England. Hamburg 4900, Boysen. — Bruno Rauecker, Die Settlementbewegung. M.-Gladbach 4943. Sekretariat sozialer Studentenarbeit. — Adele Schreiber, Settlements. Leipzig 4904, Verlag von Dietrich. — Siedlungen und Siedlungsheime. Ein Mahnruf an die akademische Jugend. Monatshefte der Lomenius-Gesellschaft für Volkserziehung, XXII. Bd., Heft H, S. 25ff. — Schrift 34 der Zentralstelle für Arbeiterwohl- fahrtseinrichtungcn: Die Anbahnung und Pflege von Beziehungen zwischen den verschiedenen Volkskreisen (Volksheime). Berlin 4907, Heymann.— Jahresberichte und monatliche Mitteilungen des Volksheims in Hamburg. Hamburg, Billh. Mühlenweg. — Die Geschäftsstelle des Deutschen Siedlerbundes befindet sich in Lharlottenburg, Berliner Str. 22 III. Geldsendungen sind zu richten an walther Holtzhauer, Lharlottenburg-Westend, Häselerstr. 420.