Der Vortrupp
Z. Jahrgang Nr. H ^6. Februar ^9^
Das gleitende Brett.
„Sprecht nicht so oft vorn Brett, das durch den Schnee der Berge gleitet," so warnt uns zuzeiten ein wohlmeinender Freund; „nicht jedem eurer Leser gab es das Geschick, daß er mitgleiten darf — Arger erweckt ihr und Abneigung gegen euch bei denen, die zurückbleiben müssen."
Aber wie sollen wir schweigen von dein, wes das Herz voll ist? And dürfen wir denn die unter den „Vortrupp"-Lesern, die in Norddeutschlands Tiefebene Hausen, für so neidisch halten, daß sie es nicht tragen können, manchmal von etwas Schönem zu hören — und von etwas sehr Gutem dazu — das vielen von ihnen (und auch denen vielleicht nur für diesen Augenblick) nicht erreichbar ist. Nein, so kleinliche Gemütsart brauchen wir bei jemandem, der zu uns gehört, nicht zu gewärtigen; das Verlangen aber, die „unendliche Sehnsucht", wollen wir gerade auch bei ihnen wecken: auf daß sie sich, und sei es nur einmal im Leben, die Freuden des weißen Paradieses erringen — wenn's nottut, erzwingen. Unsern andern Lesern aber, den vielen in Süddeutschland, in Österreich, in der Schweiz — auch denen in und an den deutschen Mittelgebirgen — denen wollen wir so recht von Herzen zeigen, w a s sie besitzen.
Vom gleitenden Brett, vom Ski, reden wir hier, doch nicht als von dem Werkzeuge zu wettlauf oder wettsxrung inmitten beifalls- brausender Menge. Gewiß, Heil dem, der solche wette wagt, wenn er für sie geschaffen ist; Heil dem, der in ihr siegt. Und möchten viele „Vortrupp"-Freunde unter solchen Siegern sein — doch einzelne körperlich Auserwählte nur vermögen das, und nur die Jüngsten. wir aber reden hier und heute vom Ski, wie er für ein ganzes Volk — vom Knaben und Mädchen bis zum Sechziger und zur Sechzigerin — der Schlüssel sein kann zum Erdenparadiese.