Jahrgang 
1914
Seite
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Menschheit begreift, daß sie nicht dazu geschaffen ward, Sklavin der toten Sache zu sein, wie sie es heute ist. Daß das gewaltige Werkzeug der Technik dem Menschen nicht gegeben wurde, auf daß er sich daran kette, wie ein Sklave an die Tretmühle, sondern auf daß er mit diesem Werkzeug in freier Hand das Gottesgebot erfülle,ein Herr zu sein über alle Dinge".

wir glauben daran. Glauben, daß unsere Zeitgenossen, und mehr noch unsre Söhne und Enkel, den willen und den weg finden werden zum Schaffen dessen, wasoben bleibt".

Und indem wir zu unserm bescheidenen Teil mitzuhelfen suchen am Bilden solchen willens und am Finden solchen Weges, hoffen auch wir, teilzuhaben am Geist und am Segen von Kjartans Spruch.

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Der Spruch tönt herüber aus der Heldenzeit der Germanen. Er soll uns geleiten durch das neue Jahr.

Hermann Popert.

Mäßiger Luxus."

Unter den Blüten, die das Gxferjahr 19^3 hervorgebracht hat, sind auch häßliche, die, wenn der Vortrupp es verhindern kann, nicht Frucht zeugen sollen. Der häßlichsten eine steht in dem Auf­satz einer Schriftstellerin in einer Tageszeitung. Die ruft die Frauen auf, nicht hinter den Männern zurückzustehen, wenn es gelte, Opfer für die Rüstung zu bringen, und empfiehlt, die Frauen sollten sich überlegen, an welchen Stellen sie ihren Luxus ein wenig ein­schränken könnten.Laßt uns groß denken und klein leben" schreibt sie. Raum aber hat sie diese Tat empfohlen, da erschrickt sie vor ihrer Kühnheit und fügt hinzu:Klein leben! Dies nur für diese Zeit der Spannung; denn wer bemittelt ist, soll aus volkswirt­schaftlichen Gründen auch entsprechend leben."

Da haben wir gleich das Beispiel, was heutegroß denken" heißt. Da werden wir auch gleich inne, was heute unter der FlaggeVolkswirtschaft" segelt.

welch eine tiefe Sittlichkeit spricht doch aus dem Satze:Der Bemittelte soll Entsprechend^ leben". Grade, was jeder Vaterlands­freund tief beklagen muß, daß alle die Neureichenentsprechend" leben, das fordert dieser Aufruf. Er fordert, daß die vielen Ehren-