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Ausgaben. Titel 1 „Für Neubauten und Beschaffung ihrer inneren Einrichtung sowie zu sonstigen öffentlichen Arbeiten“ unter e) Lüderitzbucht 60 000 Mark angefordert.
Im 2. Nachtragsetat für 1910 werden zur „Verhütung des Diebstahls und Schmuggels von Diamanten, sowie sonstige notwendige Maßnahmen anläßlich der Auffindung von Diamanten“ 90 000 Mark angefordert und dürfen aus dem Fonds auch die Besoldungen der beteiligten Beamten, soweit solche nicht anderweit ausgebracht sind, sowie Zulagen an die beteiligten Beamten gewährt werden.
Im Etat für 1911 werden für denselben Zweck in derselben Weise angefordert 120 000 Mark.
In den durch die Diamantenfunde verursachten Ausgaben ist auch der Betrag für „Ortszulagen für die Beamten des Bezirkes Lüderitzbucht“ zu rechnen, der im zweiten Nachtragsetat von 1910 erstmalig und sodann wieder im Etat von 1911 gefordert wird. 2X45 000 Mark.
Wenn es auch bedauerlich ist, daß sich aus den Etats nicht berechnen läßt, um wieviel die Einnahmen ' aus der Bergverwaltung, speziell den Diamantenfunden, die für diesen Zweck aufgewendeten Summen übersteigen, so kann man doch mit Sicherheit gegenwärtig (1911) einen Betrag von mindestens 1% Millionen dafür angeben, wozu noch 5—6 Millionen Reinertrag der Zollverwaltung kommen.
Angenommen, daß die jetzigen Schätzungen der Lebensdauer des Diamantengebietes auf 20—30 Jahre der Wirklichkeit nahe kommen, so kann man wenigstens etwas Erfreuliches an der südwestafrikanischen Minenfrage feststellen, nämlich, daß die finanziellen Ergebnisse für den Fiskus noch lange Zeit die Grundlage für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Schutzgebietes bilden werden.