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Brasilien und die deutsch-brasilianische Kolonie Blumenau / von [Karl A.] Wettstein
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Brasilien. Bevölkerung.

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Völkerung vorhanden, der der Einwanderer Rechnung zu tragen, der er sich selbst anzupassen gehabt hätte? In Brasilien finden wir ein völliges Gemenge aller möglichen völkischen Bestandteile und auch weiterhin für die Zukunft liegt es im Interesse der regierenden Kreise, alles neu zuwandernde Blut auf­zusaugen selbst auf die Notwendigkeit hin, daß z. B. in entgegengesetzter Rich­tungwirkend diebishe- rige Bevölkerung von 21 Millionen in einer ZuwanderungimLaufe der nächsten Jahr­zehnte sagen wir von 25 Millionen aufgeht.

In Sta. Catharina ist man der zufließenden deutsch abgestamm­ten Bevölkerung, trotz­dem sie 1 k beträgt, freilich so gut wie gar nicht gerecht gewor­den. Andererseits hat sich aber in dem ab­geschlossenen allein für sich liegenden Blumenau die einge- wan derte B e völkerung so gut wie rein deutsch erhalten. Dem um­wohnenden oder po­litisch beherrschen­den Brasilianer hat sich Wirtschafts- und Volksleben weniger als anderswo anzu­passen gehabt. Abb. 6. Sohn des Botokudenhäuptlings Monjan (der Starke)

Eine Bevölkerungs- B ac h are l Francisco Cogogn-Topp als Kind im Urwald

gefangen und von den Franciskanern erzogen, rasse ist dabei bisher a

noch gar nicht erwähnt worden: der alte Bewohner der Urwälder, der Botokude oder, wie man die Indianer gewöhnlich nennt, der Buger. Von diesem halbwilden Urwaldbewohner, der unbekleidet, vielfach noch mit Steinbeilen ausgerüstet, von Schnecken und Gewürm und von Erde als Zukost lebt, in rein okkupatorischem Gewerbe als Sammler, Fischer und Jäger das Hinterland von Blumenau durch­streift und keinerlei Handwerk, sondern nur tierischen Kampf ums Dasein kennt,

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