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Bd. 2 (1903) Ethnographie
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als Hochzeitskleid und Brautgabe habe ich mich dort p. 38, und oben bei der Geburt p. 52 Anm. 8 verbreitet. (Vergl. auch v. Biilow op. 17.)

Nur betreffs des Namens töga habe ich noch einige Worte zu sagen, wobei ich auf die Tutuila- geschichte in Bd. I p. 343 verweise. Die dort erwähnte Tauoloasii hatte nämlich den taupou- Namen Futa als Enkelin des Tuisamata in Lefutu, dessen Frau Maofa die Erfindung der feinen Matte zugeschrieben wird. Nach dieser Tauoloasi'i Futa sollen die Matten fala o Futa genannt worden sein. Sie war es, welche zur Zeit der tonganischen Invasion vom Tuitoga ihrem Bräutigam Fua'autoa entführt wurde, und welche die erste feine Matte nach Tonga brachte, wo dieselbe allgemeines Auf­sehen erregte und Mutter und Tochter vom Tode errettete. Fua'autoa aber vertrieb die Tonganer von Tutuila und erschlug sie. Daher wurden die feinen Matten fernerhin 'ie Toga genannt, nicht weil sie

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Bild 117. Mata'afa nebst seinen feinen Matten. Hechts nnd links Häuptlinge in moderner Kleidung, vor ihm lvalala.

aus Tonga stammten, sondern weil ihre Entstehung und Bedeutung so eng mit diesem Lande verknüpft ist. Das ist die verbreitetste Ansicht auf Samoa, dass toga mit Tonga zusammenhängt. In der Tliat waren die samoanischen feinen Matten auf Tonga sehr gesucht, wie Mariner in Kap. V p. 176 schildert anlässlich einer Hochzeit, bei welcher der von Samoa nach Tonga zurückgekehrte Sohn des Königs Finau mit dem samoanischen Namen Moegagogo zwei Tonganerinnen nach Samoa-Art heiratete, allerdings unter Weglassung des Nachweises der Jungfernschaft. Es muss aber betont werden, dass das o im Worte toga nicht kurz, sondern meist sehr gedehnt gesprochen wird, wie tooga, und in der Tliat sieht man das AVort häufig von den Samoanern auch so geschrieben. Deshalb erklärt v. Biilow op. 17 dasselbe anders, nämlich gleich toina (toga) mai le lagigebracht vom Himmel (vergl. auch p. 52 Anm. 5).

Dabei ist zu bemerken, dass töga nicht allein für die feinen Matten gebraucht wird, sondern für alles, was die Braut in die Ehe mitbringt, also dieMitgift, im Gegensatz zum 'oloa des