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Jahrbuch der bremischen Sammlungen : Jahresberichte des Gewerbemuseums, des Kunstvereins, der Stadtbibliothek
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Die Keilige Nackt von Lukas Cranack d. 5l.

im Lefitz der 5amilie Magnussen

von (Zustav Pauli

er Maler Christian Carl Magnussen erwarb vor etwa fünfzig fahren in einem Bauernhause zu Leck in Schleswig das (Zemälde, das wir auf unserer Cafe! XXXV abbilden.

Nus der Verborgenheit in der das vild Jahrhunderte lang versteckt gewesen war, tauchte es zuerst im Npril dieses Lahres in der Leihausstellung der Kunsthalle auf

und wurde seitdem von Lmil Waldmann im Cicerone Dd. I, Seite 317 besprochen und reproduziert. Die Malerei 120 cm hoch und 72 cm breit, ist auf t)olz und zwar auf fünf schmalen, senkrecht aneinander gefügten lZrettern ausgeführt. Über das Material des Dolzes läfzt sich gewisses nicht sagen, da bei einer gründlichen Restaurierung durch Däuser in Derlin die ?Iafel parkettiert wurde. Nuch im übrigen lassen sich die Spuren dieser Auffrischung an vielen Stellen, namentlich an den 5ugen der IZretter wohl verfolgen.

Die heilige Nacht" ist allem Nnschein nach von Lrcmach nicht häufig dargestellt worden. Unter seinen bisher bekannten (Zemälden wüßte ich nur noch eines desselben Segenstandes bei 5rcm (Zeheimrat v. Kaufmann in lZerlin zu nennen. Außerdem führt Schuchardt in seinem Lranach-lZuch (1.208) auf der Rechnung, die der Meister über seine Tätigkeit in Nugsburg im ^ahre 1550 aufstellte, als er seinem Kurfürstlichen fzerrn in der Gefangen­schaft die Zeit vertrieb, eineWeih-nach" an; doch Kann hiermit schon deswegen nicht unser IZild gemeint sein, weil das Nugsburger (Zemälde auf Leinwand gemalt war - »ein Huch", wie es in der Rechnung heißt.

Das vild der Sammlung Kaufmann ist um 1515 entstanden und darf somit noch der 5rühzeit zugerechnet werden, die man bei Cranach länger auszudehnen pflegt als bei den meisten anderen Malern. Ls ist weich und flüssig gemalt mit einem naiv herausgearbeiteten lZeleuchtungseffeKt. Von dem Körper des Kindes, das von einem Nimbus umstrahlt in einem