Hermann Witte
Ausgrabung 1993 in der sächsischen Siedlung von Bremen-Grambke
1 Grambke. Grabungskampagne 1992/1993.
Im Jahre 1993 wurden die archäologischen Grabungen im Bereich der sächsischen Siedlung auf der Grambker Düne zum Abschluß gebracht. Die vollständige Ausdehnung der Siedlung ist immer noch nicht erfaßt, aber weitere Grabungen sind vorerst nicht mehr möglich.
Neue Flächen wurden in diesem Jahr nicht freigelegt. Die Arbeiten beschränkten sich auf die Fortführung der Untersuchungen an Befunden, die bereits im Vorjahr aufgedeckt waren.
Der 1993 in dieser Zeitschrift erschienene Bericht über die Grabungen 1991 und 1992 hat die betreffenden Flächen bereits abgebildet. Dort werden auch einige Befunde der 1993er Grabung behandelt, ebenso stammt die abgebildete Keramik aus Befunden der Grabung jenes Jahres.
Der 1993 untersuchte Bereich umfaßte die Flächen 4 bis 32 m NO / 4 bis 19 m SO und 9 bis 15mNO/18bis32mSW.
(Die folgenden Angaben über die Befunde stützen sich auf Aufzeichnungen des Grabungstechnikers CO von Fick.) 1993 wurden insgesamt sieben Grubenhäuser, drei langschmale Gruben, ein Brunnen und
über hundert kleinere Befunde erkannt (Abb. 1). Unter den Grubenhäusern waren die Befunde 1297 und 1298 solche vom Zweipfostentyp, die übrigen solche vom Sechspfostentyp. Die vier Grubenhäuser bei 10 m NO / 20 m SO lagen in NW-SO-Richtung, ihre Größe betrug etwa 2,80 x 3,70 m. Die drei weiter im Südwesten gelegenen Grubenhäuser waren mit etwa 2,20 auf 3,20 m deutlich kleiner, auch lagen sie mehr west-östlich ausgerichtet.
Die Grubenhäuser 1297 und 1298 wiesen Wände aus Spaltbohlen auf, die der übrigen bestanden aus Flechtwerk. Die beiden Häuser vom Zwei pfostentyp wurden anscheinend ein zweites Mal in der gleichen Hausgrube neu errichtet, wiederum mit nur jeweils einem Firstpfosten. Das alte Bauwerk wurde vorher sorgfältig abgetragen, von ihm blieben kaum Spuren erhalten. Grubenhaus 1298 wurde beim Neubau in der Grundfläche etwas erweitert. Die Sechspfostenhütte 1299 wies auf der westlichen Giebelseite eine zusätzliche Reihe von drei Pfosten auf. Vermutlich dienten sie zur AbStützung einer Art Dachüberstand (Abb. 8).
Von den drei Sechspfostenhütten im Bereich 10 m NO / 20 m SW überlagerten sich die Gruben-
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