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knochen der Extremitäten erhalten. Es handelt sich bei dem Bestatteten um einen zwanzig- bis fünfundzwanzigjährigen Mann (Abb. 2), Keramikbeigaben fehlten. Am Kopfende, unmittelbar neben dem Schädel, standen zwei Glasgefäße.eine kleine Flasche aus hellblauem Glas und ein gelbgrünlicher Sturzbecher. Auch fanden sich sechs kräftige eiserne Nägel, die zur Sargkonstruktion gehörten.
(7) SCHÄDEL. UNTER SCHÄDEL ZWIEBELKNOPFFIBEL
(7) FEMUR
(?) SARGNÄGEL
(£) GLAS
(?) GLAS
(?) GURTELSCHALLE
(?) ZWEI BRONZEBLATTER» EIN BRONZEHAKEN VON MILITARGURTE
(?) ZIRKEL
(?) EISENNAGEL
(tO) GRABGRUBE MIT KIES. LEHM. HK UND ZIEGELBRUCH VERFULLT
(TT) GEWACHSENER SANDBODEN
gossene,teils eingepunzte Verzierungen. Die Fibel gehört zu einem Typ, der etwa in der Zeit zwischen 310 /350 n. Chr. in Gebrauch war. Wegen der schon eingangs angesprochenen Verwendung von Germanen im römischen Heeresdienst sind provinzialrömische Zwiebelknopffibeln auch im Freien Germanien häufig; manches Stück mag auch durch Handel dorthin gelangt sein.
2 Grab II. Holzsarg und Fundsituation.
Die Bronzebeigaben lagen folgendermaßen verteilt: Auf der rechten, oberen Brusthälfte zwei propellerförmige Beschläge und eine kleine dreieckige Schnalle, in der Mitte der Brust eine große, ovale Gürtelschnalle und auf der linken oberen Brusthälfte unter dem nach vorne verrutschten Schädel eine Zwiebelknopffibel. Im linken Beckenbereich fand sich ein Bronzezirkel in einer eisernen Schatulle.
Die Beigaben des Grabes (Abb. 3) zeigen, daß der Bestattete als aktiver Soldat verstorben war. Mit der Fibel, einer sogenannten Zwiebelknopffibel, wurde der Soldatenmantel auf der rechten Schulter zusammengehalten, wobei die Knöpfe nach vorne zeigten. Die einzelnen Teile der Fibel sind aus Bronze gegossen und zusammengelötet. An dem sechskantigen Querarm ist die Scharniernadel befestigt, an beiden Enden des Querarms und am Kopfende des Fibelbügels sitzen jeweils facettierte Knöpfe. Der Bügel und die Schauseiten der Knöpfe zeigen teils mitge-
Die übrigen Bronzeteile gehören zum cingulum militiae, dem Gürtel der spätrömischen Amtstracht, der von Zivilbeamten und Soldaten getragen wurde. Die Gürtelschnalle hat einen Bügel in Form von zwei gegenständigen Delphinköpfen, die in ihren geöffneten Schnauzen gemeinsam eine Muschel halten. Der Bügel und der Doppeldorn der Schnalle sind mittels einer Steckachse an dem ovalen Beschläg der Schnalle befestigt. Die Schauseite des Be- schlägs zeigt in der Mitte eine silbertauschierte Rosette, umgeben von einem Kranz aus einge- punzten gegenständigen Dreiecken; dasselbe Ornament hat auch der Rand. Das Gürtelende war in das Beschläg eingeschoben und mit drei Nieten befestigt. Hinter der Schnalle waren auf dem Gürtel die beiden propellerförmigen Beschläge angebracht. Die Ränder dieser Beschläge sind mit Reihen hintereinandergesetz- ter Dreiecke verziert; auf den runden Mittelgliedern ist ein kreuzförmiges Ornament mit pfeil- spitzenförmigen Enden zu sehen. Diese Be-
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