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Bremen und seine Bauten / bearb. und hrsg. vom Architekten- und Ingenieur-Verein
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II. Teil. Bremen im XIX. Jahrhundert.

Hauptverkehrsstrafsen gewählt, umgeben von den bedeutendsten historischen Baudenkmälern der Stadt, Dom, Rathaus und Schütting, ein Platz, wie er kaum günstiger gedacht werden kann für die Errichtung eines monumentalen Gebäudes, und so recht als äufseres Merkmal für die Bedeutung des Handels im bremischen Gemeinwesen. Nach Feststellung der Pläne und Genehmigung derselben durch Senat, Bürgerschaft und Kaufmannskonvent wurde im Herbst

1861 mit dem Bau \. begonnen. Die Ein­

weihung des Gebäudes fand am 5. November 1864 statt.

Das Börsengebäude besteht aus zwei durch eine Passage getrenn­ten, aber durch Bogen­gänge an beiden Enden

verbundenen Bau­körpern, dem Haupt­gebäude und dem Nebengebäude.

Die Mitte des Haupt­gebäudes nimmt der grofse Börsensaal ein; derselbe hat die Form

einer fünfschiffigen Basilika mit hohem, von Norden nach Süden gerichteten Mittelschiff, an welches sich nied­rigere Seitenbauten anlehnen. Im Norden wird dieser Mittelbau

durch das Haupt­treppenhaus und im Süden durch einen korrespondierenden

Flügel (Saalbau) verlängert; beide Bauteile sind niedriger wie der Mittelbau des Börsensaal es.

Die Mitte des zweigeschossigen Seitenbaues nach dem Marktplatze hin nimmt ein Pavillonbau ein, welcher circa 4 m aus der Flucht vorspringt und die Höhe des Seitenbaues etwas überragt. An beiden Ecken wird der Seiten­bau durch Treppentürme flankiert. Am östlichen Seitenbau lehnen sich, diesen Treppentürmen gegenüber, die Bogengänge an, welche die Verbindung mit dem Börsennebengebäude vermitteln. Die vier Winkel, welche die beiden Seitenbauten mit dem nördlichen Treppenhaus und dem südlichen Saalbau bilden, werden durch Einbauten mit stark abgestumpften Ecken aus-

Fig. 265. Grundrifs der Börse.