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Poesie selbst dargestellt, wie denn die Liebe der Einungs- und Wendepunkt aller Poesie in Dichtung und Kunst ist. (4.)
§. iL
Nach jener Differenz der Zeiten spricht sich ferner im Kinde wie im Alten die Sinnlichkeit mit wenigem Gemülhe aus; im Jünglinge herrscht bei Gemülh das Reich der Phantasie und der Ideen mit dem lebendigen Drange, dies Reich zu durchfliegen; bei der Jungfrau die Einbildung und der Drang der Sehnsucht; im männlichen Alter erscheint die Ausgleichung der äusseren und inneren Welt mit steter Hinsicht auf Wirken und Geniessen.
Eben dieselbe Differenz offenbart sich in den verschiedenen Zeitaltern des Menschengeschlechts; in der rohen Kindheit, in der Halbkultur und in der sittlichen Ausbildung. So wie in einzelnen Menschen und verschiedenen Zeitaltern hat sich auch Lei verschiedenen Nationen diese Verschiedenheit der sinnlichen, geistigen oder gemiilhlichen Herrschaft bewiesen; und sie bestimmt noch den Charakter derselben; z. B. beim Italier die lebendige Sinnlichkeit mit Leide nschaft und Geistesblitzen bei wenigerem Ge- müthe; beim Engländer hingegen der forschende Geist bei stumpfer Sinnlichkeit, und daher mit beschränktem Gemüthe; beim Deutschen das vorherrschende G e m ü th mit vielem Geiste und massiger Sinnlichkeit. (5.) Diese Erscheinung im Allgemeinen möge uns als Wink zum Urtheile dienen!
§. 12.
Doch wird nicht leicht ein Mensch gefunden weiden, bei dem sich nicht Momente von Anregungen bald von einer, bald von der anderen der ihm mangelnden Naturen einfänden. Wer hat