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Die Bremer Papyri : / von Ulrich Wilcken
Entstehung
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Die Bremer Papyri

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in der Versicherung, daß sie »zu jeder Stunde« für ihn und die Seinen bete, besonders stark hervor. In einem Postskriptum, das, wie so häufig, am linken Rande (von oben nach unten) hinzugefügt ist, spricht sie von ihrem Bruder Diskäs, mit dem sie nach Flor. 332 in Streit lebte (s. S. 23 zu Nr. 4), sowie von der kleinen Heraidüs, die bei ihr in Hermopolis erzogen wurde. Dort lebte auch die Person, wohl jemand aus ihrer Umgebung, die, wie oben bemerkt, diesen Brief sowie Nr. 63 und Giss. 21 für sie geschrieben hat.

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Hier bricht der Papyrus ab

Postscriptum am linken Rande (parallel der Paginahöhe): ["EyP 01 ^] 6 Ä-ifJKÖs Trepi [- - - [ - H nJeiKpa [- - - [- - - -].[- - -

Nr. 61. Drei Briefe an Apollonios.

P. 25 (Bibl.). H. 23 cm. Br. 24.5 cm. 2 Klebungen. Die Briefe stehen auf Recto parallel der Paginabreite, die Adresse auf Verso parallel der Paginahöhe. Die ersten beiden Briefe sind von derselben 1. Hand in einer linksgeneigten Halbunziale geschrieben, der dritte Brief (4. Hand) in einer ungeschickten Cursive.

Auf diesem Blatt haben drei Personen nacheinander Briefe an Apollonios ge­schrieben, ähnlich wie in Giss. 81 zwei Briefe hintereinander stehen. Sie sind von Hermopolis aus (Z. 4, vgl. 49) nach Heptakomia geschickt, wo Apollonios damals nicht nur mit Aline, sondern auch mit seiner Mutter Eudaimonis zusammen war (Z. 21). Wie die Briefe zeigen, war er damals erkrankt (Z. 14/15, vgl. 50), weshalb die Erkundigungen nach seiner Gesundheit besonders ausführlich sind. Der I.Brief ist von einer Frau geschrieben (s. eiSuTa Z. 11, auch öuvuoucth Z. 8), deren Namen in Z. 1 ich nach den spärlichen Buchstabenresten leider nicht habe feststellen können. Da sie Aline d8eX$iKcös grüßen läßt (Z. 21), müßte sie, wenn man dies wörtlich nimmt, eine Schwester von ihr (und Apollonios) sein. Es müßte dann eine uns unbekannte Schwester sein, da die Buchstabenreste in Z. 1 weder Cofipic, noch CoucpoGc, gelesen werden könnten. Aber es bleibt fraglich, ob a&eX^iKcüc, wörtlich genommen werden muß. Die Erwähnung der Eudaimonis in Z. 21 entscheidet die Frage nicht mit Sicherheit (s. unten). Im ersten Teil ihres Briefes, dessen Verständ­nis durch größere Lücken sehr gestört wird, spricht sie von einer unangenehmen Diebstahlsaffäre, die sie bei ihrer Rückkehr in den Hermopolites erwartet hat, und