Die Bremer Papyri
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4/5. Zu äpyi6z,ovaav vgl. in dem Herodesbrief Giss. 67,5: to TrplirovTd ctou i^(q Kai [tcp] H-ftei äpno^oira.
6. Hermaios hat eine Vorliebe für die Parataxe. Vgl. die Verbindung der Sätze mit Kai hier in Z. 6 sowie in 11 und 13. Man könnte darin vielleicht auch ein Zeichen seiner Kindlichkeit sehen.
6/7. Hermaios wollte, wie der Nachsatz »die Götter werden es dir vergelten« nahelegt, wohl den Gedanken ausdrücken, daß er noch zu klein sei, um ihm den Dank abzustatten. Aber da xapw etSeuai nur heißen kann »Dank wissen«, hat er diesen Gedanken in der Weise ausgedrückt, daß er sagt: ich bin noch klein und kann dir daher nur Dank wissen.
9. TTpoa^cbi'HCTis ist uns bekannt als 1.1. für amtliche Auskünfte. Wir haben aber soeben auch ein Beispiel kennengelernt, in dem sich Trpoa^coveTv auf eine rein private Auskunft bezieht. Vgl. Berl. P. 9725, loff. (Aegyptus XV2Ö7f.): Ka[X]ö>s ouv n-oiH[cr]eis [-jrpoaftco- VHofas irtpi Te th? üyia[s ofau Kai -irepi &>v XP" CT >? ktX. (vgl. Eliz.Visser S. 269). Jedenfalls kann von irpotT^dbvHOTS auch gesprochen werden, wenn der Gymnasiarch, wie ich annehmen möchte, von einem in das Gymnasium aufzunehmenden oder soeben aufgenommenen Epheben etwa eine hierzu noch nötige Auskunft wünscht 1 , wiewohl dieser keinen Beamtencharakter hat.
13. Zu tutto? = »Wortlaut« vgl. UPZ I S.170. Da der Gymnasiarch dem kleinen Hermaios dabei hilft, mag es sich um eine für den Fall übliche Erklärung handeln, deren Formalien diesem unbekannt waren.
13. Mit Kai tcöi -fl-ecbi ue ixapicraj ktX. wird nicht der Konditionalsatz fortgesetzt, sondern Hermaios fährt hiermit in seiner parataktischen Darstellung fort (s. oben zu Z. 6).
14/15. Das -irap' 001 — -iroicö zeigt nach obiger Deutung, daß Hermaios jetzt im Gymnasium lebt und hier seine Fürbitte für den Gymnasiarchen verrichtet.
Nr. 50. Brief des Aelius Phanias an den Aelius Apollonius.
P. 12 (Bibl.). — H. 14.5 cm. Br. 17 cm. — Eine linksgeneigte Cursive auf Recto parallel der Paginabreite. Auf Verso (parallel der Paginahöhe) ist die Tinte sehr verblaßt.
Der Adressat ist sicher der Gymnasiarch des vorhergehenden Briefes. Es ist ein Begleitschreiben zu einer Übersendung von zwei Briefen, um die er gebeten war. Aelius Phanias erledigt das noch schnell, ehe er sein Schiff besteigt, um nach Alexandrien zu fahren. Wegen der Aeliernamen fällt auch dieser Brief in die Regierungszeit des Hadrian.
dkVXio? 0aviag dJXicoi 'daroXXcovicoi tgöi
TimcoTaTcoi x a 'P e,v '- 'COc, frfreAHcras, l'ireus^d ao[i 8]ta 5 &pe(ou Ta eiriaTÖ- Xia, dbv t6 rrep[o]i/ ?oxov airo Jj>(Xou auToO 5 Äi/aYKaioTaTou, aiTH[o , ]anev'ou tou oiKHcrav-
T05 -irap' i\io\ SjnXou. '&o-Träz,eTa{ a€ h neiKpd. TauTa 8e ctoi [ypld^co auT# Äuepqt \ii\Xcov Ka- TairXeTy 'Ä.Xe^di'Speiav. (2. H.) 'EppäxrO-cu ae euxonai,
Küpie [toxi. (3. H.) "Cppoo^o).
Verso.
(4. H.) &.?Xicoi '^iroXXcoi'icoi X atr6 <|)av!ou
1 Das lidXeuCTas in 9/10 paßt für dies Verhältnis.