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Die Bremer Papyri / von Ulrich Wilcken
Entstehung
Seite
92
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92

Wilcken:

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Hier bricht der Papyrus ab

Übersetzung.

An Apollonios, den Strategen des Apollonopolites Heptakomias, von Petemenekysis dem

Älteren, Sohne des--, zugehörig zur Dorfbevölkerung von Naboö. (Dann und dann)

wurde ich von dir zum Vormund eingesetzt, als sie [Waisen] geworden waren, für Lykos und Tereus, die Kinder des [Agathos] Daimon, und bis jetzt habe ich für ihre Grundstücke (oder ihr Vermögen) [gesorgt]. [Nachdem sie jetzt aber beide] volljährig geworden sind, Lykos

[--] dadurch, daß er zur Kopfsteuer herangezogen ist, Tereus dadurch, daß sie einen

Mann geheiratet hat, zwingen sie mich, zur Zeit der Ernte [--. Ich bitte], daß ihnen eine

[Abschrift dieser] Eingabe übergeben werde, [damit sie] von mir die Pachtverträge [empfangen und selbst] die Pachterträgnisse [sich beschaffen----.

Einzelbemerkungen.

2. Der Name TTeTeuevcKÜaig begegnet mehrfach in den Heptakomia-Papyri (s. Preis. Namenb.), im besonderen auch in diesem Dorf Naboö (Giss. 6i). Der Name ist wohl eine Zusammensetzung von TTctc (gegeben hat ihn) mit dem »Amon von Kysis« ('&neveKÜ<Tis)j aus der Großen Oase.

3- Die häufige Verbindung 'ir\ ätto pflegt eine Zeitbestimmung einzuleiten.

5/6. 6i][8]a{novos wäre zu kurz.

Nr. 40. Eine Eingabe wegen Diebstahls.

P. 66 (Bibl.). H. 23 cm. Br. 12 cm. Die Schrift (Recto, parallel der Paginabreite)

ist eine große, aufrechte Cursive.

Der Text enthält eine Eingabe eines t^nouXiXoGc, CmS, den wir aus Nr. 23,40 als einen der »Wohlhabenden« (eücrxHVxoveg) von Heptakomia kennenlernen, an Apollonios, in der er über einen Diebstahl Klage fuhrt. Leider fehlt von allen Zeilen rechts ein beträchtliches Stück, bald mehr, bald weniger, so daß ich auf eine voll­ständige Ergänzung verzichten muß. Da ich daher eine zusammenhängende Über­setzung nicht geben kann, sei der Gedankengang, wie ich ihn mir hypothetisch vorstelle, kurz hier angedeutet.

Als die Frau des Phmulilüs wie ich vermute die mehrfach genannte Kol- lauthis im Monat Pachon schwer erkrankt war, ließ sie alles, was sie hinterlassen wollte, in ihr Heimatsdorf in ein ihr gehöriges Haus schaffen und versiegeln (Z. 6).