Die Bremer Papyri
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Nr. 38. Eingabe wegen ungerechter Liturgiebelastung.
P. 35 (Bibl.). — H. 23 cm. Br. 10 cm. — Die Schrift (Recto, parallel der Paginabreite) ist eine große, unregelmäßige Cursive. Die Spatien in Z. 12 und 18 sind bedeutungslos.
Wäre der Anfang dieses Textes erhalten, würde manches von dem vielen, was mir dunkel bleibt, klar sein. Der Antragsteller beschwert sich über einen Mann, der ihn unberechtigterweise mit liturgischen Leistungen belastet habe. Er habe ihn auf seinem eigenen Grund und Boden als Deichaufseher eingesetzt und ihn zu persönlichen Aufwendungen hierfür gezwungen, und er habe ferner an Stelle seines wohlhabenden Schwagers, ihn, den Armen, als (Dorf )ältesten eingesetzt. Er wirft ihm also Mißbrauch seines Amtes im persönlichen Interesse vor. Auf Grund dieser Darlegungen bittet er den Apollonios, in dieser Sache von ihm gehört zu werden. Zumal die einzelnen Angaben des Textes mit den uns bekannten Normen des Liturgiewesens zum Teil schwer zu vereinigen sind, und es sich offenbar um nicht normale Übergriffe handelt, ist es schwer zu sagen, was für ein Beamter das ist, der hier beschuldigt wird. Da die Vorgänge sich offenbar in einem Dorf abspielen (s. irpeaßuT€pos)j könnte man vielleicht an einen KcouoypauuaTeuc, denken 1 , aber ich lasse es dahingestellt.
9. Nov. 118
Oben abgebrochen
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(2.H.) XieuT(u X ei). (2. H.) ("Etouc;) y c\uTOKpaTopos
Kaicrapoc, TpatavoG '^Spiavoö Ce(Jaon-ou '^•frirp iy.
25
2 Vor cog waagerechtes Sirichende, für t passend, vielleicht möglich [oJStcoc; (?). — 2 Vielleicht frn"ri-fre[i(id)] v& ? — 3 wtci ? oder koto ? oder tcra ? — 3 1. fjnXcp. — 10 Schluß nicht X<j(Jhi, auch nicht Xoftm. — Iii. ÄvctvyKaaei'. — 27 ("Gtouc;) mit der Sigle L geschrieben, die bis Z. 25 hinaufreicht. — 28 Ceßacrroü mit Verschleifung geschrieben.
1 Vgl. den Hinweis von Oertel, Die Liturgie S. 151 auf Amh. 134, 7f.: uiWe uirö tou KcouoypamiaTlcoc; Sofllira atfToTc; (seil, ebe; irpto^^jrrcpo»').