Die Bremer Papyri
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Frau des Miysis«! Sie hat also wieder geheiratet, wohnt trotzdem aber bei ihrem ersten Manne. Wir suchen sogleich nach diesem Miysis, finden ihn jedoch nicht in der abgeschlossenen Männerliste. Da die Ceviraxo^äi? aber unmöglich getrennt von ihrem Manne Miysis wohnen kann, was gegen die Eheverträge verstoßen würde, Miysis also nicht in einem andern Hause wohnen kann, wird Miysis tot sein 1 . So ergibt sich der menschlich nicht uninteressante Schluß, daß unser Pachumis seine geschiedene Frau wieder bei sich aufgenommen hat, nachdem sie Witwe geworden war. Hinter ihr nennt er dann 2 Töchter von 24 und 18 Jahren, die offenbar aus seiner ersten Ehe stammen, denn seine zweite Frau GaTpfig c £pnmou, die erst vor 1 Jahr ihm, dem damals 58jährigen 2 , den jüngeren Pachumis geboren hat, ist erst 18 Jahre alt (Z. 26), ebenso alt wie die zweite Tochter. Wenn sie hier als »die Frau des Pachumis« bezeichnet wird, so muß das der Name des Deklaranten sein, den ich daher in Z. 3 in die Lücke eingesetzt habe. Diese innerhalb der subjektiven Eingabe sehr objektiv wirkende Nennung seines Namens hat eine Parallele in Giss. 43,18, wo die Frau des Harpokration, der in Z. 4 genannt ist, als y\j(vn) •ds.piroKpa-ricovos bezeichnet wird. Ebenso auch in Nr. 32,19.
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['Paixuiou JULap]Ti5Xig tou Kpa-
[ticttou Äyeuojvos "irp&S thv 10 [tou SieXHXu-fl-ojTos ß (Itous)
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TTaxouuii' [irp]eo-(&(uTepov) UHTpo^ Cev-
Traxou^(äTTog) TTavexaTou
Yeoo(pY^v) ao-H(uov) (Itcöv) K-fl-
TTaxouvJtii/ vecb(TEpoi') v\6v yiH(Tpoq) 20 GaTpHTo? 'Epucriou (ctou?) a
Cevrraxou^aiv TTavexaTou
1 Das ist jedenfalls wahrscheinlicher, als daß auch diese Ehe geschieden wäre. Würde sie dann überhaupt noch die Frau des Miysis heißen?
2 Nimmt man aus Nr. 32 den 65jährigen Deklaranten mit seinem 2jährigen Söhnchen dazu, so scheinen die alten Herren in Tanyaithis sich gut konserviert zu haben.
Phil.-hist. Abh. 1936. Nr. 2.
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