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Die Bremer Papyri : / von Ulrich Wilcken
Entstehung
Seite
73
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Die Bremer Papyri

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Nr. 28 Verso. Entwurf eines Polizeiberichtes an Apollonios.

P. 31 (Bibl.). H. 24 cm. Br. 10 cm. Die Schrift auf Verso (parallel der Paginabreite) ist eine sehr unregelmäßige, flüchtige Cursive. Die zahlreichen Tilgungen sind durch Durch­streichungen ausgeführt.

Das Recto dieses Papyrus enthält die rechte Seite einer Rechnung von 14 weit auseinanderstehenden Zeilen. Es werden Geldsummen nebst den TrpocrSiaYpa^ouEva aufgezählt, die dann miteinander addiert werden, ähnlich wie in Nr. 41 Recto, an die auch das mehrmalige 6noX( ) erinnert. Als Beispiel gebe ich Z. 4:

a o ß

- - 6]vioX( ) Ky X Trpo(c8iaypa$oueVH<;) a = x, (yivovTai) k8 = x-

Auf dem Verso dieser Rechnung hat später ein Beamter einen Bericht entworfen. Daß der Text nur ein Entwurf ist, machen die zahlreichen Tilgungen und Korrek­turen zweifellos. Leider fehlt durchweg das Ende der Zeilen (in gleicher Länge). Die notwendigen Ergänzungen von Z. 23 und 24 entscheiden nicht über die Größe des Verlorenen. Nach anderen Zeilen glaube ich eher, daß uns nur die Hälfte des Ganzen erhalten ist. Zu der Unvollständigkeit meiner Edition hat ferner beige­tragen, daß diese außerordentlich flüchtige Schrift, namentlich in den zahlreichen Tilgungen, sehr schwer zu entziffern war. Ich muß mich darauf beschränken, den Inhalt ungefähr zu charakterisieren. Es handelt sich hier um einen Kriminal­fall, um einen Mord (fyovov 11). Es ist von Schuldigen die Rede (touc, amouc, 5), von Bewachung (irapa^uXaKHi 4) und von Haft (thphotc, 8,16). Der Schreiber muß ein Beamter sein, der selbst bei dieser Untersuchung eine führende Stellung gehabt (ÄväyKa<7a 4) und Leute in Haft genommen hat (iv THpHaei %<rxpv 8,1617). Es ist also, ganz allgemein gesagt, ein Polizeibericht, der offenbar an Apollonios als den Chef der Polizei gerichtet ist. Dieser ist früher schon in dieser Angelegenheit tätig gewesen (i-räpHaas 21). Das Verbrechen ist offenbar in seinem Gau begangen worden. Außer Heptakomia (Z. 7 und 14) wird auch das im Norden des Apollono- polites gelegene Dorf Naboö erwähnt (Z. 3). Aber von einer Person, wie es scheint, dem mehrmals genannten Apollonios, heißt es, daß er aus dem nördlicher liegenden Lykopolites stamme (Z. 25). Zumal der Fall beide Gaue berührte, ist er auch vor den Epistrategen gekommen (Z. 21).

Oben abgebrochen

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thi irapa^uXaKHi [[evey.]] K. X . .[- - Kav d-rrö Xoyou IX-freTv Se(?) touc; aMoug Xlyoin-ctc; [ 5 [[TrapaaTHffat touc, a5-noucj] Toüg Xey[ovTac; - - -iraTSac, toö '&vou(£iooKog Kai -v.[- - a-rro thc, 'EirTaKasuiac; Kai touc; Xoi-rr(oug) [- - Hevag Iv THpHcrei lex 01 ' ecoc, .[- -