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Die Bremer Papyri : / von Ulrich Wilcken
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Die Bremer Papyri

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S.296, mehrere Beispiele zusammengestellt, zu denen inzwischen wohl noch manche hinzu­gekommen sind. In diesen Fällen wird darauf gerechnet sein, daß der Empfänger den Namen des Absenders durch den Briefüberbringer erfuhr. Nach dem Urteil von Ziemann und auch von Walter Döllstädt, Griech. Papyrusprivatbriefe in gebildeter Sprache aus den ersten 4 Jahrhunderten n. Chr. (Diss. Jena 1934) S. 14, ist diese Form des Präskripts nament­lich von Ungebildeten gern gebraucht worden. Für unsern Fall dürfte dies kaum zutreffen, denn die Ausfertigung des Briefes mit einer fast kalligraphisch zu nennenden Schrift (H. 1) weist auf ein höherstehendes Kanzleibüro hin. Andere Umgestaltungen dieser Präskripts­form liegen in Nr. 56 und 73 vor.

7. Das Compositum e-rnSiKaioGi' habe ich in keinem Lexikon gefunden. Durch den Zusatz von t-rri soll vielleicht angedeutet werden, daß schon andere Beurteilungen von anderen Instanzen vorhergegangen sind.

Nr. 20. Brief eines Apollonios an den Strategen Apollonios.

P. 13 (Bibl.). H. 16.5 cm. Br. 13 cm. Hand 1 (Recto, parallel der Paginabreite) ist eine große, kräftige Halbunziale, Hand 2 eine kleine rechtsgeneigte Cursive, Hand 3 ist stark linksgeneigt. Die Adresse auf Verso (vielleicht von I.Hand) steht parallel der Höhe.

Der Briefschreiber Apollonios schreibt aus Lykopolis, wo er Aufträge des Stra­tegen Apollonios zu erledigen hatte. Auch der in Z. 7 genannte Plution hatte dort einen Auftrag von ihm zu erfüllen. Für die Beziehungen des Strategen zu Lykopolis vgl. auch Nr. 11 und 21,5, auch Giss. io, 14. Nach Nr. 11 schien er mir Grund­besitz im Lykopolites zu haben. Zu dieser Annahme würde unser Brief gut passen. Der Briefschreiber könnte dort ein Verwalter oder Agent von ihm sein. Der Stratege ist zur Zeit dieses Briefes in Heptakomia (s. Z. 10 ava-n-evi^-fi-Ho-eTai).

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