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Wilcken:
Nr. 7. Empfehlungsbrief des Demetrios.
P. 46 (Bibl.). — H. 11 cm. Br. 17 cm. — Die i.Hand (Recto, parallel der Paginabreite) ist eine kalligraphisch geschriebene, halbunziale, linksgeneigte Ovalschrift. Auf Verso ist Z. 7 (parallel der Paginahöhe) in der großen Kanzleischrift geschrieben, Z. 8 und 9 in kleiner
Cursive.
Demetrios, der nach der Adresse früher Stratege des Arsino'ites und anderer Gaue gewesen ist — das ist das Interessanteste an dem Text —, empfiehlt dem Apollonios einen gewissen Hermaios, den Freund seines Vaters, für die Zeit seines Aufenthalts im Gau des Apollonios.
2^-HvtHTpioc, 'äoroXXcovicoi TÖ»
aSeX^cöi x^P 61 "- 'GpuaTov §>IXov öVtcx tou iraTpoc, jjiou irapa-n-freua! 001, aSeX^e, oirooc, aÜTcüi 5 CTuXXd(ty, ecoc, av S[ia(?)]Tpexh< ev tcö[i] üiro ctoi [voucöj ..... ]
Hier bricht der Papyrus ab.
Verso.
7 (2. H.) rXTTOAACONlCül CTp[^THr<jöl]
Tr(apä) 2k.Hiji(HTpiou) [[.:]]••• yevo(\iivo\i) crTpa(THYou) 'fXpfjt(voiTou) K(ai) aX(Xcov) vo(uäbi/)
5 Zur Ergänzung 8[ia s. unten. — 7 Die großen Kanzleibuchstaben sind 2V2 cm hoch. Die Anordnung der beiden nächsten Zeilen spricht vielleicht dafür, daß der Strategostitel nicht ausgeschrieben, sondern abgekürzt war. — 8 Die Buchstaben hinter
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der Tilgung konnte ich nicht entziffern. Die cursiven Abkürzungen: -rr ^.h , dann ye° CTxp"_ — 9 Die Abkürzungen: ä>pai »/ a v°.
Übersetzung.
Demetrios (wünscht) Apollonios, dem (Amts)bruder, Freude. Den Hermaios, der ein Freund meines Vaters ist, empfehle ich dir, mein Bruder, damit du ihm beistehst, solange er in dem dir unterstellten Gau sich hin und her bewegt( ?)--
Einzelbemerkungen.
4. Nach den Untersuchungen von Keyes (s. oben S. 27) S. 39 ist der Gebrauch von irapaTvö-ea-frcu in Empfehlungsbriefen jünger als der von auvicn-dvai. Er kennt aus den Papyri nur zwei Beispiele aus der Zeit vor Diokletian (S. 35), Giss. 88 und Oxy. XIV 1663. Jener gehört wie unser Text zu der Korrespondenz des Apollonios, dieser wird ins II./III. Jahrhundert gesetzt.
5. In der Lücke habe ich mir vor dem Original notiert: ca. 3, dann geändert 4 Buchstaben. Da von dem vorhergehenden 8 nur die vorspringende obere Spitze erhalten ist, so daß der breite Körper des 8 in die Lücke fällt, und von dem nachher folgenden t nur die äußerste rechte Spitze des Querstriches erhalten ist, so daß auch dieser Buchstabe in der Hauptsache in die Lücke fällt, wäre es vielleicht möglich, daß die Ergänzung 8[ia]Tpex^, für die ich nichts anderes vorzuschlagen weiß, die Lücke füllt, aber ohne das Original kann ich es jetzt nicht sicher entscheiden. Für die Verbindung von SiccTpexeiv ev zitiere ich aus dem Thes.