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Von Sansibar zum Tanganjika : Briefe aus Ostafrika ; mit dem Bildniß Böhm's und einer Uebersichtskarte / von Richard Böhm ; nach dem Tode des Reisenden mit einer biographischen Skizze herausgegeben von Herman Schalow
Entstehung
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Sein nubischer Diener Mcchomed, der ihn bereits auf einer Reise durch die Wüste nnd dann nach Europa begleitete, schrieb uns in diesen Tagen tieftraurig:si ^js i-est^is ^'us- (zu'g lg. ctu Mvncle, ^'s iis xourrai8 ^'g-mais trouvsi' cls ms. vis mgiti-6 pg-rsil!" Jetzt aber genug mit diesen Trauerklagen, hier haben wir zum Jammern keine Zeit und es muß, wenn der wackere liebe Kamerad einmal in der Erde liegt, mit klingendem Spiel abmarschirt werden!

Obgleich auch für den Vorstand ein Bericht unserer Be- fahrung des Walaflusses (auf der Stanley'schen Karte zu finden, geht in den Ugallafluß oder Gombe) durch uns ab­geht, den Ihr gewiß auch zu leseu bekommt, will ich doch noch einiges darüber mittheilen. Das war eine rechte Ur­waldfahrt auf dem sonderbaren Wasserlaufe, der noch nie­mals ein Boot getragen hatte! Jede Windung vor uns konnte Neues, Unerwartetes bringen und brachte es auch. Da tauchten wir nach langer Fahrt durch reißende Engen, durch schmale, vergraste, verschilfte Kanäle, durch dunkle Dickichte plötzlich heraus auf weite, freie, breite, seeartige Flächen, an deren Ufer sich die herrlichsten Urwaldgruppen erhoben, ein malerisches farbiges Gemisch von allem erdenk­lichen Grün, von zarten Blattformen und compacten Gipfel­massen, von blühenden Schlinggewächsen und lang Herab­sallenden Lianen. Da versperrten dieMacaka", jene den Strom selbst vollständig erfüllenden Dickichte, den Weg und begann nun jenes oft stundenlange Erkämpfen der Durchfahrt, wo Schritt für Schritt Messer und Axt Bäume, Sträucher, Dornen und Lianen wegräumen mußten, wo oft lange kein Aus" und keinEin" sich zeigen wollte, wo man bald der Länge nach im Boot liegen, bald über Niesenäste hinwegsteigen mußte und oft die hierfür bestimmten Trüger, die uns müh­sam am Ufer folgten, durch Rufen oder Signalschüsse herbei­beordert wurden, um unser wackeresMamba" (Krokodil) durch den Uferurwald zu schleppen, durch dessen Dickicht auch