Ausgabe 
(26.1.1945) 22
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Deuischer Opfersinn in Vergangenheit und Gegenwart

Gold, gab ich für Eisen Frontsoldaten und Kriegsgefangene spenden

ah der Straße, die zum Siege führt, stehen . ~ Mahnmale der Opfer, die unser Volk für Erhaltung seiner Existenz und seiner Le- iati ^ensrechte täglich und stündlich bringen

ina

tiiuß-

Ohne Opfer gibt es keinen Sieg, der die

Üe w^nwart überdauert. Kein Volk der Welt ali^ t s für seinen Bestand so viel kämpfen und ®. ft® vie ie Opfer bringen müssen wir wir. Die tant$,Lschichte des'Reiches ist ein Abeaj^^iger groß er Opfergang und nur t2es tO!.Hne ungeheure vitale Kraft ließ es diesen hräinK 0S en Aderlaß überstehen. Wie oft mußten Der 'taie Sühne des Reiches für landfremde Inter- tand 'vjen kämpfen/ Sie bluteten für Briten, Pran- st auS n , Russen und alle möglichen anderen iut Br üter immer opferbereit tmd pflichtbewußt, egeis^j; wurden von ihren »eigenen Pürsten Ver- »setj .f u ft weil "die Hofhaltung viel Geld kostete, Coiw L S ie mußten über den großen Teich gehen, strich?,^ die Heimat keine Existenzmöglichkeit lte hclwWhr" bot. Das vergangene Jahrhundert Ü e /'Ujcicte einen breiten Auswandererström aus an {.wschlaud über See und kaum.jemand fand e diMen Mut, dagegen aufzustehen und diesen WocXlust an wertvoller Volkssubstanz beim nischfebren Namen zu nennen.

'Kriege und Notzeiten haben deutsche apferkeitunddeutschenOpfer- inn offenbar gemacht. Die Geschichte ennt zahllose Beispiele. Für das Vaterland, iii das Reich tmd seine streitenden Armeen juBte der deutsche Mensch alles zu tun. jetzt, da uns die äußerste Härte des Ringens um Volksopfer gerufen hat, haben wir alle Recht auch auf jene Vorfahren zu weisen, feien der Bestand und das Leben des hei-

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end

Vaterlandes alles wert war. Wenn wir = ^S'fcere Pflicht darum auch in dieser Stunde hiändejj Volksopfers erfüllen,- so treten wir firk'-ichkeit an die

in

^Wirklichkeit an die Seite der. damaligen Iskirdferbereiten deutschen Männer und Frauen. en Wich ihnen wurde am Ende der Preis dafür, schäjjjfliich der Sieg der Heimat. Hören wir, was le Chroniken von damals schreiben:

m beispiellose Begeisterung ßt abe geispiellos war die Begeisterung, die, 1813 irbeitajucn Deutschland ging und zu den schwei- änel*., I1( ä . dargebrachten, größten Anstrengungen mebhä Opfern der Befreiungskriege antrieb. Der i E rei!'IMUSche Gesandte am Berliner Hofe be- üonda c htete darüber an-seine Regierung: ist hst^Die Schwester des Königs hat ihren samt­en sictjhen Schmuck dem Schatze'übergeben, da- mschcjt er zu dem Kriege verwendet werde, und ie Tat-bf der Stelle haben alle Frauen sich be- t, setejtert, für so lobenswerten Zweck ihren jjbmuck bis auf die geringsten Kleinigkeiten um Opfer zu bringen. Wenn ich sage: alle Flauen, so übertreibe ich nicht, denn' ich (glaube-nicht, daß sich mit. Ausnahme der [ganz armen, die nichts besitzen, auch nur 'ine einzige ausgeschlossen hat. Sämtliche »'denen Trauringe wurden auf dem Altar abenf 5 Vaterlandes niedergelegt, und'die Regie- jjj e j,»lng tauscht diese Ringe gegen andere um, 12 £dche die Inschrift führten: Gold gab ich äftiär Eisen . . .

tlso _ Der preußische Oberst Von Schmettau ir d:ej tte den König um Wiedereinstellung in die we 3oee gebeten, war aber wegen seines hohen nJters zurückgewiesen worden. Da packte er >ie an* sein Silbergeschirr und was er sonst an jjjjfrtstücken hatte auf einen Wägen und sl £hf alle in das nahe Breslau. Seine Kinder tten ihr bißchen Schmuck gegeben, 'die , ders irz(hhjährige Ferdinande aber, in der j evorE nzen Umgegend berühmt wegen ihrer : GrcÜ'önen blonden Zöpfe, schnitt sie ab und ingtraf erte diesen ihren schönsten. Schmuck, der e.-..ft und gern seine zwei Taler wert war. Als .gjjgber Hof rat Heim, der mit der Sammlung eai j Jadftragte Beamte, die sonderbare Gabe iah, ließ er aus dem Haar Ringe und Ketten ^»Iahten, deren Verkauf dann einen Betrag ijjijlta 1500 Talern für den Kriegsschätz er-

wüÜNrte.

iüdi^j Ruhrend sind auch einige andere Eintra- ^jjucsen in der'Spendenliste.Zwei goldene ' se]t ,Trauringe mit den Worten: Wir haben durch cb y_hes Krieges Unglück alles verloren, nichts gj'büeb uns übrig als unsere Trauringe; hier -ani£ sinti sie mit Freu den. Der Kupferschmied l,gSeelmg und seine Frau.Von drei pa- iriotischen Dienstmädchen: ein silberner

Becher, eine silberne Nadelbüchse, sieben z jjjjt|Medaillen und fünfundzwanzig Taler.

äezi ^Opferbereiter Soldatengeist ,

ngla% ^ deutschen Gegenwartsmenschen hätten lefr&imanch ein gleiches Beispiel aus den Zeiten m. **

ice n: ere

des Weltkrieges und des Opferwillens dieses Kampfes zu nennen. Ob Mann, Frau, Junge oder Mädel, sie allpgaben, spendeten, opferten. Was alles wurde aus diesem Opfersinn erreicht, erreicht an Erfolgen für Front und Heimat. Der sechste Kriegswinter findet uns von starker Siegeszuversicht be­seelt, ob es sich um den Kämpfer an der Front handelt oder um den Arbeiter der Rüstung in der Heimat. Wir vertrauen unse­re!? Soldaten so wie sie sich auch auf uns in der Reimat Verlässen können. Immer wieder erhalten wir Beweise ihrer unerschütterlichen Haltung und es erfüllte unsere Herzen mit unbändigem Stolz, als wir zum Beispiel hör­ten, daß die Besatzung voh St. Nazaire für das 6. Kriegswinterhilfswerk 500 000 RM. ge­spendet habe. Die Besatzung von Dünkir­chen opferte 540 000 RM., die vofi Calais über 290 000 RM. Nicht nur in unseren Ka­nal- und Atlantik-Stützpunkten herrsch^ die­ser opferbereite Soldatengeist, der bedin* gungslos an den Sieg glaubt, sondern auch von Rhodos und Kreta kommen solche Spen- 1 denmeldungen. Die deutsche Besatzung Von Rhodos stellte dem Kriegs-WHW. 250 000 RM. zur -Verfügung, die- Verteidiger von Kreta meldeten eine Spende von 1445 000 Reichsmark. Die Division Großdeutschland stellte sich mit einem Gefdopfer von einer Million Reichsmark ein, während eine deutsche Panzerarmee am Brückenkopf B a - r a n o w die gewaltige Summe von über 5 Mil­lionen RM., für das Hüfswerk ;,Mutter und Kind aufbrachte. In diesem Zusammenhang sei aber auch noch eine Spende verzeichnet, die eine Brücke sch ägt zu jenen Kämeraden, die das bittere Los der Gefangen­schaft tragen müssen. 168 deutsche Offi­ziere, die im Lager Concordia (USA) unterge­bracht sind," haben an ihre alte Heeresgruppe geschrieben, daß sie auf die ihnen noch zu­stehende Afrika-Zulage in Höhe -von 23 641 Reichsmark zugunsten des Winterhilfswerkes verzichten. Diese Offiziere, die wahrlich ge­nug geopfert haben, denken noch in der Ge­fangenschaft an die sozialen Aufgaben der Heimat. Das ist nur eine kleine Auswahl aus den vielen Spenden, die die kämpfende Front

für die Heimat gegeben hat, doch schon aus diesen wenigen Beispielen sehen wir, wie tief der Sinn des Opfers heute erkannt worden ist und wie hoch unsere Verpflichtung in der Heimat ist.

Seit dem 7. Januar 1945 ist die S amml ung für das deutsche Volksopfer im Fluß und seitdem haben sich in den Annahmestellen alle nur erdenklichen Dinge angehäuft, die neue Verwendung und neue Nutzung zum Besten der Soldaten unserer Wehrmacht und unseres Volkssturmes finden werden. Vom Flicken- und'Lumpenbündel, das Wertvollen Rohstoff für neue Textilien liefert, bis zum sofort wieder verwendbaren Uniformrock, Anzug oder- Mantel hat -sich alles eingefun­den, was aus Fasern und Fäden gesponnen, gewebt oder gewirkt ist. Vom Koppel und vop der Feldflasche bis zum Spaten und zum Marschstiefel sind hunderterlei Ausrüstungs­gegenstände gegeben worden, die bislang ein nutzloses Dasein führten. Viele Dinge sind gewiß nicht leichten Herzens abgeliefert wor­den, aber gerade das gibt ihnen den Wert eines wirklichen Opfers und, macht die Gabe den ungeheuren Leistungen würdig, die un­sere Front heute zum Schutze des deutschen Lebens stündlich aufbringt.

Aus der Not. eine Tugend machen und unter den Zeicheri dieser Tugend dann die Not bezwingen, das war und bleibt deutscher Geist. Die Tugend- der augenblicklichen Stunde heißt und bedeutet zugleich: Volks­opfer. In ihr liegt ein neuer kraftvoller Schritt züm Sieg begründet.. Da wir alle den Sieg ersehneh, müssen wir bereit sein auch zum Volksopfer! Es-hat sein Echo gefunden, genau, ja um ein vielfaches mehr, da die Zeit dieses Krieges auch ein Mehr an Bereit­schaft fordert, als- in früheren Tagen. Was wir zum deutschen Volksopfer geben, das ge­winnen wir der Nation, da' ist ein Einsatz für den Sieg und für die Zukunft, die uns zurückgeben soll was wir mit ehrlichem und rückhaltslosem Einsatz verdien# haben. Je­denfalls wird die Geschichte einst auch an diesen Züchen eines Heroismus der Heimat nicht vorbeisehen können.

Gustav Sanft.

V olkswi rtsch n * 1

Zäh kämpfende Grenzlandwirtschaft 1

Grenzgebiete sind-stets Geiahrengebiete. Sie werden von'.den politischen .Spannungen am stärksten berührt und die Wirtschaft des Grenz­landes wircf davon in ihrer ruhigen Entwicklung immer wieder gestört. Wenn trotzdem an Deutschlands Grenzen im Aachener Raum, im Saargebiet und in Oberschle^ien eine lebens­kräftige Gjenzlandwirtschaft entstehen und sich erhalten konnte, dann ist dies die Folge des Reichtums, an den Bodenschätzen Eisen urfd .Kohle, den diese Räume beherbergen. Ostpreu­ßens Grenzlandwirtschaft dagegen wird vom Ackerland und seinen-Früchten geprägt. DieMan- ner und Frauen, die in der Grenzlandwirtschaft arbeiten,' kennen die Gefahren der Grenze. Sie sind ihnen von ihren Vorfahren überliefert und sie haben sie selbst wiederholt erlebt. Ihre Hei­matliebe läßt sie den Gefahren trotzen; ihr Selbstgefühl, gestärkt durch ihre wirtschaftliche Leistung, gibt ihnen die Gewißheit, die Gefahren zu meistern "und ihr Opfermut versetzt sie in den Stand, die wirtschaftlichen Nachteile eines Grenzlandes zu tragen. In Kriegszeiten sind die Grenzlande allen ein Vorbild an kämpferischem Lebensmut und zäher Standhaftigkeit. Die Grenzlandwirtschaft, an vorsichtiges Abwägen, genaues Rechnen^ und oft nur kargen Gewinn gewöhn*, läßt sich 'von den schwersten kriege­rischen Belastungen nicht unterliegen. Sie arbeitet- noch, wenn auch der Feind schon vor den Toren steht oder eingebrochen ist. Und *dort, wo Gebiete aufgegeben werden müssen, wo Betriebe in Feindeshand fallen, da schwan­ken die Frauen und Männer keinen Augenblick in ihrer^Zuversicht, ihre so ^schwer erarbeitete Grenzlandwirtschaft später wieder aufbauen zu können. Sie haben oft von vorne anfangen müs­sen. Die Besetzung des Westens nach dem Nie­derbruch 1918, der Ruhrkampf, der Raub Ost- Oberschlesiens#- der Korridor 1 und der Raub Westpreußens haben damals den Grenzlanden schwere Wunden geschlagen und große wirt­schaftliche Verluste gebracht. Sie wurden Not­standsgebiete und es bedurfte ihrer ganzen Kraft, um die Not zu überwinden. 'Aber sie ha-, ben es damals geschafft und sie werden auch heilte mit'den Notständen fertig .werden. Um so mehr als heute das ganze deutsche Volk hinter ihnen steht und ihnen in ihrem Lebenskämpfe,

der unser aller Kampf ist, mit allen Kräften zur Hilfe eilt.

Japans wirtschaftliche Kernbastion

Die Reden auf der letzten japanischen Reichs­tagssitzurig haben gezeigt, daß Japan heute ebenso wie Deutschland vor der. Notwendigkeit sc.härfster Konzentration aller Wirt,schaft s N k r ä f t e steht. Diesem Zwang entspricht die sich immer deutlicher abzeich­nende Zweiteilung des gewaltigen ostasiatischen Wirtschaftsraumes in einen Nordblock und die neu Eroberten Südgebiete. Der Nordblock, des­sen Kern das japanische Mutterland ist, umfaßt außerdem Mandschukuo und Nordchina. Der südliche Block besteht aus Malaya, Thailand. Franz.-rlndochiha und Insulinde. Angesichts der ^schwierigen Transportbedingungen konzentriert sich Japan im Süden vor allem auf den Ausbau der Eigenversorgung . dieser Gebiete, der nördliche Block dagegen ist schon jetzt in einer Weise wirt­schaftlich zusammengeschweißt, daß man bereits von einem völlig einheitlich arbeitenden und ge­lenkten Raum sprechen kann. Der Nordblock kann sich heute bereits allein ernähren* Das ja­panische Volk erhält z. B. keinerlei Reiszufuh­ren mehr aus dem Süden; was hauptsächlich durch verstärkten Getreideanbau in lyiandschu- kuo möglich geworden ist. Zugleich-wächst Man­dschukuo zum schwerindustriellen Kern des Nordblocks'lieran, während das-Mutterland zum Arsenal der- Verarbeitung geworden ist. Nord­china ergänzt diesen Block vorteilhaft als Roh­stoffbasis bezüglich Kohle Und Eisen und als Standort für Leichtindustrien. Innerhalb dieses Nordblocks bietet auch das Verkehrsproblem weit weniger Schwierigkeiten, zumal durch den Ausbau der Eisenbahnen viel Schiffsraum -ge­spart wird. So kann heute Japan dem näher-, rückenden Krieg mit dem Bewußtsein entgegen­sehen, daß dak Kerngebiet seines Raumes auch wirtschaftlich zu einer weitgehend autarken und unangreifbaren Bastion gewor­den ist.

Lebensversicherung 1944

«

Die Geschäftsberichte der größeren deutschen Lebensversicherungsgesellsclfätten für das Jahr 1943 konnten noch eirien Zuwachs des Bestandes melden, wenn auch der Neuzugang hinter dem Zugang früherer Jahre zurückgeblieben ist. Nachdem die Berichte für 1943 heraus sind,

haben ;jetzt die Vorarbeiten für die Geschäfts­berichte 1944 begonnen. In diesem Jahre hat die ständig zunehmende Totalisierung des Krieges die Arbeitsweise der Versicherungen stark be-* einflußt. Eine eigene Werbung ist gänzlich fort­gefallen, so daß der Zugang nur noch aus den direkt um Versicherungsschutz nachsuchenden Volksgenossen- besteht. Das bedeutet, daß sich gegenüber dem schon rückläufigem Jahr 1943 der Neuzugang weiter vermindert hat. Da aber gleichzeitig 1944 ein großer - normaler Abgang, bestehend aus den* 1924 auf 20 Jahre abgeschlos­senen Versicherungen eingetreten ist, werden manche Gesellschaften für 1944 eine Minderung ihres Bestandes ausweisen. Der guten finan­ziellen Ausstattung der Lebensversicherung noch aus dem Frieden her ist es zu danken, wenn die Lebensversicherung das .Kriegsrisiko übernehmen konnte. Der Krieg, insbesondere der Bombenterror, bringen unvermeidliche Ver­luste. Darunter sind viele jugendliche Ver­sicherte, für die ein ausreichendes Deckungs-' kapital wegen der erst i kurzen Laufzeit ihrer Versicherung noch nicht vorhanden ist. Hier muß die Gemeinschaft der . Versicherten ein- springen. Sie hat schön einmal durch eine Kriegsumlage von 6 v. Tausend der Versiche­rungssumme die eingetretene Überbelastung abgefangen. Mit Rücksicht auf die Länge und Schwere des Krieges wird diese Umlage aber kaum etwas einmaliges bleiben. Entscheidend, für alle beteiligten Versicherten ist dabei die Gewißheit, daß der Versicherungsschutz voll aufrechterhaiten 'bleibt.; 1

Wehrwirtschaftsführer Ing. Hermann Dilg ge­storben. Wehrwirtschaftsführer und General­direktor der Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Ge- sellschaft, Marine-Oberingenieur Hermann Dilg, ist nach langer, schwerer Krankheit einem tückischen Leiden erlegen.

Schwedische Großbanken in 1944. Die'Skan- ninaviska Banken in Stockholm erzielte 1944 einen Gewinn von 7,69 Mil!. Kr. gegen 7,74. Mill. im Jahre zuvor. Für Steuern wurden vor­weg 5,2 (5) Mill. zurückgestellt. Es wird die Ausschüttung einer Dividende von 8,45 "/ = 12 Kr. je' Aktie wie i. V. vorgeschlagen. Hierfür sind 7,37 Mill. Kr. erforderlich. Die zum Hause Wallenberg gehörende Stockholms Eriskilda-Bank erhöhte ihren Reingewinn im vergangenen Jahr auf 6,98 (6,77) Mill. Kr. Der Verwaltungsvorschlag sieht die Verteilung von unverändert 15 °/q Dividende vor.

Weitere Schrumpfung des Schweizer Außen­handels. Im J-ahre 1944 betrug die Einfuhr 2,62 Mill. t im Werte von 1185,9 Mill. sfrs. gegen 3,97 Mill. t im Werte von 1727,1 Mill. sfrs. im Vor­jahre. Die Ausfuhr erreichte 1944 304 740 t im Werte von 1131,8 Mill. sfrs' gegen 365 600 t im Werte von 1628,9 Mill. sfrs. irh Vorjahre. Beim 'Import 1944 beträgt die mengenmäßige Verrin­gerung gegenüber dem Vorjahre 34 v, H., wert­mäßig 3l / v. H., beim Export ist eine Mengen­abnahme um 17 v. H. und eine Wertabnahme um 30 v. H. festzustellen.

Niederlassung der National City Bank lim Mittleren Osten. Die New Yorker National City Bank hat die Eröffnung einer Zweigstelle oder eines. Schwesterunternehmens in Kairo oder Alexandrien für das gesamte Gebiet des Mittle­ren Ostens in Erwägung gezogen. Ein Beamter der Bank befindet sich auch auf .dem Wege nach Ägypten. Der Schritt kennzeichnet die amerikanischen Erwartungen für das Geschäft mit dem Mittleren Osten, besonders im Zusam­menhang mit den amerikanischen Plänen zur Ausbeutung der Erdölvorkommen in den arabi­schen Ländern.

Neue Öllinie in Venezuela fertiggesteUt. Der Ausbau der venezulanischen Ölindustrie' ist im Kriege stark gefördert worden. Jetzt ist eine be­sonders wichtige Ölleitung im Aufträge der Creole Petroleum Corporation und der Rene Grande Oil Company fertiggestellt worden, die öl aus dem östlichen Teil des Petroleum-Di­strikts fortleitet. Die Kosten des Projekts be­tragen etwa 10 Millionen Bolivar.

Rückgang der südafrikanischen Manganerzeu- gung. Die Grubentätigkeit der Associated Man- ganese Mines öf South Africa ist im letzten Jahre so stark zurückgegangen, daß die Gesell­schaft, die in den beiden letzten- Jahren hohe Dividenden von 17% und 25 Proz. ausschüttete, für 1944 kein© Dividende zahlt. Die Minen ver­mögen zwar noch 1 Mill. t Erze jährlich zu produzieren, die Qualität, des südafrikanischen Mangans reicht aber nicht an diejenige der Goldküste, Indiens und Rußlands heran. Vor dem Kriege war' Deutschland der größte Ab­nehmer des südafrikanischen Mangans.

Wieder Herstellung von synthetischen! Kaut­schuk in Schweden. Im schwedischen Ljunga- verk soll am 15. Februar die Erzeugung von syn­thetischem Gummi wieder aufgenommen wer­den. Rerner wird damit gerechnet, daß im März auch in dem zweiten schwedischen Werk Stock- vil mit der Herstellung begonnen werden kann. Die Jahresproduktion dieser beiden Werke be­trägt 1600 t. Diese Menge ist zwar im Vergleich zum schwedischen Bedarf nicht groß, angesichts der Knappheit auf diesem Gebiet bildet sie aber dennoch eine gewisse Ergänzung der Bestände. Die Produktion des Ljungaverks v wurde durch eine Explosion im Oktober des vorigen Jahres unterbrochen.

Dividenden

Globus Versicheruhgs AG. Wieder 6 v. H. für 1943.

Sport nachrichten

Bremer Fußball

In der Staffel Bremen der Fußballgauklasse Weser-Ems kommt am Sonntag nach längerer Pause wieder ein Punktespiel zum Austrag. In der Kampfbahn empfängt SV Werter die Sportfreunde. Uber die Spielstarke der Sportfreunde-Mannschaft ist im Augenblick wenig bekannt, da sie lange Zeit nicht in Er­scheinung getreten ist. Sie ist aber immerhin für Werder ein schwer zu nehmender Gegner und wird den Grünweißen auch am Sonntag das Siegen schwer machen. Werder tritt in der bekannten Aufstellung an und hat seine zur Zeit beste Vertretung zur Stelle. Beginn 15 Uhr. Eingang Ostseite der Kampfbahn. In der Staffel Oldenburg/OÄtfriesland führt der VfL Oldenburg nach sieben Spielen mit 11:3 Punkten' die Tabelle an, Den zweiten Platz nimmt Wilhelmshaven 05 nach fünf Spielen mit 8:2 Punkten ein, während Brake mit der glei­chen Zahl on Spielen und 7:3 Punkten folgt. Am 28. Januar wird^ sich nun entscheiden, ob VfL weiter im Vorteil bleibt. Die Oldenburger haben den Gaumeister Wilhelmshaven 05 zu Gast, der ihnen den Sieg streitig machen wird. Die beiden führenden Mannschaften stan­den sich zuletzt am 3. Dezember in einem harten Punktkampf gegenüber, den Wilhelms­haven erst in der letzten Viertelstunde durch den Ausgleich und das Führungstor entschied.

' Nach dem vörsonntäglgen guten Start in Bre­men erscheint der SV* Vegesack am 28. Januar zu Besuch in Walle, wo er dem TuS Walle eine gute Partie liefern dürfte. TuS Bemühungen waren immer huf ein gutes Abschneiden gegen spielstarke Gegner gbrichtet. Das Spiel findet 15 Uhr am Hohweg in der Nähe des Waller Bahnhofs statt.

Fußball in Schleswig-Holstein

Es ist schon ziemlich lange her, daß der VfB Kiel seine Anstrengungen bei den Spielen in Schleswig-Holstein mit einem ersten Platz be­lohnt sah. Dies wird die Mannschaft zu weiteren Taten anspornen, so daß die augenblicklich interessant gestaltete Spitzengruppe noch man-'' chen harten Strauß in der am 4. Februar be­ginnenden Frühjahrsserie erlebefl wird. Das Bild der Tabelle zeigt, wie offen augenblicklich die Lage ist.

Spiele Torverhältnis Punkte

VfB Kiel

10

38:20

15:5

Holstein Kiel

8

61:14

14:2

FriefJrichport

9

42:1^

14:4

Borussia.

10

32:18 -

14:6

Kilia

9

25:23

.7:11

Ellerbek-Comet

8

1T:29

6:10

Eintracht/Kronsburg 8

17:37

5m

TSG Gaarden

6

15:18

* 4:8

Brunswik/KSV

8

10:60

3:13

Union-Teutonia

8

, 11:44

2:14

KSG Eckernförde

2

6:5

2:2

Frauenturnen

im

neuen Aufschwung

Die Turnerinnen

des

NSRL.-Sportkreises Bre-

men sind rührig

an

der Arbeit.

Auch am

kommenden Sonntag turnen die Mitglieder der Georg-Wiechmann-Turnschule im Vorwärts.- An dieser Turnstunde können aber alle Turnerinnen und Sportlerinnen und darüber hinaus alle die Frauen und jungen Mädchen teilnehmen, die Lust zum Turnen haben. Daß es viele solcher gibt, bewies am besten der Besuch''der letzten Turnstunde! in der es eine mit frohen Frauen gefüllte Turnhalle gab. Außer im Vorwärts finden, ebenfalls ab 10 Uhr, für Turnerinnen beim TuS Walle wie in der Tvg. Hemelingen öffentliche Turnstunden statt. In Walle dann auch noch montags ab 16.30 Uhr. Dienstags ab 18.30 Uhr treffen sich die Prellballspieler und -Spielerinnen im Vorwärts.

Vier stramme Sportjungen Die Widersacher des Sports führen gern - die alte Mär zu Felde, daß der Sport unsere Mädel ihrer ureigenen Bestimmung als Hausfrau und Mutter entfremdet. Die einst . zur deutschen Spitzenklasse zählenden Leichtathletinnen .der Frankfurter Eintracht haben den vereinzelt noch immer 'anzutreffenden Gegnern eine so bündige Antwort für ihre Behauptung gegeben, wie sie weder durch Wort noch durch Schrift besser erteilt werden kann. Nach Gretel Horn- Eckhardt und der Hürdenläuferin pioris Runzheimer-Eckert l^at neuerlich Resi Gugler-Urz einem strammen Jungen das Leben geschenkt. Zu diesem Kreis junger Müf-' ter zählt noch die inzwischen verheiratete Martha Bernhardt, die gleichfalls der Meisterklasse der Adlerträger angehörte.

Arthur Frömming gestorben Im Alter von 52 Jahren starb in Berlin Arthur Frömming, einer der erfolgreichsten Radsport­ler aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Er gewann u. a. im Jahre 1912 die klassische Fern­fahrt WienBerlin und errang als Mitglied der Berliner Zugvogel-Mannschaft wiederholt die deutsche Meisterschaft.

FußbaU-Fachbesprechung. Am Sonnabend, 27. Januar, 15.30, Uhr, findet in den Bürger­stuben, Ltibsche Stube, Am Markt; eine vom Gaufachwart Fußball in Gemeinschaft mit den$ Kreisfachwart rußball veranstaltete kamerad­schaftliche Fachbesprechung mit den Vereins- führem statt, die hauptsächlich der Frage der Fußballspiele gilt.

ISA

iusS

Des heimliche Heer

äs : 13 >

Erzählung

Von Waller Schaefer-Brandenburg

< (Nachdruck verboten)

Die Anne also, sagt der Hakenberger und ®^nickt vor sich hin und senkt das Haupt ein wenig und schweigt lange. Einen Sohn hat '® a jäas Schicksal ihm versagt; sein Weib ist ihm PJ vor Jahren schon gestorben. So ist Anne ihm sri-l Gefährtin seiner Einsamkeit und Kind zu- i gleich gewesen. Daß nicht einer seines Na- * 7>sens, daß ein Fremder einst Herr sein würde über den Hof, das hat er gewußt. Zuweilen -'jhat es ihn sogar gewundert, daß da noch ^keiner gekommen ist, fürUen Annes Herz.ge- sprechen hat. .Junge Bauern, die um sein wachtmädel zu freien bereit waren, saßen e . ®ohi in allen Dörfern ringsum. Aber im Ernst ® . bat er sich den Kopf 'nie sehr zerbreohen über J .derlei Fragen"; Anne sollte frei entscheiden le ®ä würde es eines Tages tun. Und dieser Tag vS ^ war nun da. Die Erkenntnis kommt ihn an . härter, als ers geahnt hat. etfdl Anne also, nickt er noch einmal, und müht sich, dies alles zu Ende zu denken, er ö hebt den Blick zu dem jungen Engel- ie ' recht. Dm seinen Mund ist ein kleines, hilf- . . °ses Lächeln.Meinem Mädel hat doch wohl s» ö* Mutter gefehlt. Die hätte mir längst ge- rs^sajt, <j, ß da etwas um den Weg ist mit der Ein Vater, er hebt die Schultern, srivPoh hab nichts gesehen davon, daß es nun so r sit ist mit ihr und daß sie ans Freien a s trankt.

^ *v, U ^ 2 die rasche Röte in seinem Ge- ® !c ht. Aber er läßt nicht von seinem Weg; soll Klarheit sein.

gnü" Die Anne ahnt noch nichts., sagt er fest. ere5 »inr seid der erste, dem ich davon spreche. fl 1 h k st ® e k 6s zuvor wissen, daß ich im Sinn Hinab, oif en um Eure Tochtgr ^ we rben. Und

tec# wenn Ihrs vermögt, sollt Ihr mein Tun gut- P heißen,"

s< h ^ Schulze spürt Verwunderung und eine ceuxiiiche. kleine Freude. Töricht ist diese re ude; denn was will es besagen, daß es

mit seiner Tochter nicht so ist, wie er nach des jungen Bauern Worten zunächst hat ver­muten müssen. Eine Frist ward ihm ge­geben, eine kurze Frist vielleicht nur, bis wirklich geschieht, was ja einmal ge­schehen muß. Nur eben: heute ist es noch nicht so weit. Darum die kleine Helle in seinem Herzen nach der ersten Verwirrung.

Und dies andere nun: Lutz Engelbrecht, seines toten Freundes Burkhardt Engelbrecht zweiter Sohn ist es, der ihm bekannt ist, daß sein Mädel ihm teuer ist. Einer vom Freihof zu Friesack als Freier! Der Schultheiß von Hakenberg' wird sich .eines solchen Werbers nicht zu schämen brauchen.

Und es ist der zweite Sohn. Nicht der Erbe, der auf dem Freihof sitzen wird. Der Jüngere, der Lutz wird auf dem Schulzenhof als Bauer wirtschaften können, und mit ihm also auch die Anne. Sie wird, wenn alles auf solchem Weg zum rechten Ende kommt, nicht vom Vater, nicht vom Elternhaus fort- gehen müssen. Alle werden sie um ihn sein: die beiden Jungen und die Künftigen.

Der Alte erhebt sich und steht dem Frei­hofsohn sehr aufrecht und mit blanken Augen gegenüber.Hab Dank'*; sagt er und hält dem Jungen die Rechte hin,hab Dank für dein ehrlich Wort; Freilich, was du von der Anne willst, das -wirst du ihr selber sagen müssen. Ihr Leben soll sie sich richten nach ihrem Herzen, und ich darf ihr ver­trauen, denn sie ist mein Kind. Doch sollst du heut schon wissen: bringst du mir eines Tages ihr Jawort, so hast du das meine dazu, noch ehe du mich abermals wirst fragen müssen.

Lutz drückt die harte Hand des Haken­bergers. Er spürt eine tiefe, tiefe Freude: dies also ist ihm gelungen. Frei ist nun der Weg zu Anne; mit. einem glücklichen Tag hat er begonnen, und schöner noch soll er enden in dem schier unausdenkbaren Augen­blick, da des Mädchens Mund ihm die Er­füllung verheißt.

- Der Junge möchte das Glück, von 'dem die Hoffnung ihm eben ein Zipfelchen gezeigt hat, in unbändigem Übermut hinausjubeln, damit das übervolle Herz nicht zerspringe. Der Alte aber legt ihm lächelnd die Hand

auf den Arm und sagt mit verhalten warnen­der Stimme:Du kennst Annes Art; sie überlegt bedachtsam, und danach tut sie ganz, was. getan werden muß. Die rasche Weise behagt ihr nicht. Wenn du dir raten lassen willst, so versuchs bei ihr nur auf wohlüberlegtem Weg!

Lutz' nickt. Das hat er selbst sich ja schon oft genug gesägt, Und er wird das Mädchen gewiß nicht erschrecken mit seinem Unge­stüm, nun, da er das Wort des Vaters hat.

Die beiden Männer wenden, sich zur Tür; da klopft es kurz und hart Bevor sie zu öffnen vermögen, steht Kaspar Just aus Barnewitz im Zimmer. Seine hagere Gestalt schiebt sich ein wenig gebückt unter dem Türbalken durch, der für seine Größe gut eine Handbreit höher angebracht sein müßte.

Der Baroewitzer stutzt ein wenig, da er den Schulzen nicht allein findet. Dann aber, als er den Gast , erkannt hat, drückt er den beiden Männern die Hand und begrüßt sie auf seine etwas umständliche und bedäch­tige Weise. Heimlich tmd pfiffig blinzelt er dabei, ohne daß r Lutz es beobachten kann, dem Hakenberger zu und redet sogleich von einigen durchaus imwichtigen Geschäften, die mit dem Schulzen zu bereden ihm nur eben im Vorüberfahren eingefallen sei. Indessen habe das alles, wie gesagt, gute Weile Und könne auch bei der nächsten Be­gegnung abgetan werden.

Detlev Bruhns hat begriffen.Weil du ein­mal da bist, Kaspar, solls auch erledigt werden. Hab diesen Augenblick mit Lutz Engelbrecht hinübergehen wollen zur Koppel, wo der Jörg schon wartet. Sag also deinem Bruder, Lutz, ich käme über ein kleines, ünd laß dir von ihm inzwischen die beiden Füchse zeigen.

Lutz geht. Er ist im Grunde froh, just In diesem Augenblick nicht leere. Worte mit einem gleichgültigen Menschen wechseln zu müssen. Lieber sucht er sich jetzt einen Platz, wo er mit seinen Gedanken für kurze Zeit allein sein darf.

Die beiden Bauern bleiben- zurück.

Was hast du wider den Lutz Engelbrecht?. fragt der Hakenberger ohne alle Umwege.

Er weiß, daß Kaspar Just mit einer Heim­lichkeit gekommen ist, die nicht jedem Ohre taugt. Also ist es durchaus recht, daß der Barnewitzer nicht jedem traut. Aber der Lutz ist -nicht jedermann. Der Lutz will .ihm Eidam werden. Darum hat er Anlaß, den vorsichtigen Gast nach den Ursachen seines Mißtrauens zu fragen.

Kaspar Just wiegt den Kopf und läßt beide, Hände unvorstellbar tief im Hosensack ver­schwinden.Fragtest- du mich nach dem an­dern, dem Jörg, so gäbs kein Wenn upd kein Aber bei mir. Der Jörg schlägt dem Alten nach, dem Burkhardt. Auch der Junge ist nicht schlechter* nur will er mir zu jach mit dem Kopf durch jede Hecke. Und außerdem: der Janes Willumeit, der Händler, ist mir ein bißchen zu eifrig um den Lutz herum. Der Engelbrecht denkt sich gewiß nichts dabei, wenn er den Fahrenden mitunter in Dienst nimmt; dafür hat der Willumeit um so spitzere Ohren, und er weiß schon, wie man einen aushorcht, der sich, keines Args ver­sieht."

So ist das also. Der Hakenberger schiebt die Unterlippe ein wenig vor und überlegt. Der andere achtets nicht und beginnt eifrig zu erzählen.In der Altmark drüben stehen sie auf wider den Schweden. Aber es ist kein wildes und unsinhiges Drauflosschlagen. Der Schulenburg, der Landeshauptmann, hat seine Hände mit im Spiel, und er sorgt da­für, daß alles seine Ordnung hat und daß jeder Schlag mit Überlegung und nach gründlicher Vorbereitung geführt wird. Nun hab ich heut zuverlässige Nachricht erhalten, daß nächstens einer von Schulenburgs Leuten in Fehrbellin sein -wird. Auf die Höfe wird er sich nicht wagen dürfen; die Schweden pas­sen jedem Fremden höllisch auf. Aber in Fehrbellin, gewissermaßen in der Höhle des Löwen, ist die Gefahr nur halb so groß. Am Ende hat nun der Mann allerlei Wichtiges zu melden, das auch du gleich aus seinem Munde hören solltest. War drum nicht unnütz, mein ich. wenn du dich in den kommenden Tagen drüben einmal sehen ließest. -

Der Hakenberger ist nun ganz bei der Sache.Gut, daß ich das weiß", nickt er eifrig.

Nicht wahr? Deshalb hab Ich mich den

Ein fester Sinn geziemt dem klugen Manne, Doch ziemt ihm auch nicht minder nachzugeben. Wenn andre ihn des Bessern überzeugen.

, Sophokles.

Umweg zu dir nicht verdrießen-lassen, meint Kaspar Just, und er machff Anstalten zum Aufbruch. '

So eilig? Gut, Kaspar, es mag jetzt keiner länger als vonnöten aus dem eigenen Hause gehen-. Sei also bedankt für die Botschaft. Und im Laufe der nächsten Woche wird sichs gewiß so schicken, daß ich einmal hinüber­schau nach Fehrbellin.

Die beiden Bauern treten vors Haus, und der Barnewitzer steigt auf den Bock des war­tenden Wägelchens. Von dort beugt er sich noch einmal zu dem Schulzen Ijerab und fragt flüsternd:Es bleibt also bei übermorgen? Der Hakenberger nickt und schaut sich um, als sei ein Lauscher in der Nähe zu besorgen.

Und will der -Barnewitzer wissen kommen sie beide, die Engelbrechte?" Er - weist mit dem Daumen über die Schulter dorthin, wo er die Brüder vermutet.

Detlev Brubns ist .ein wenig verwirrt. Dann schüttelt er den Kopf.Nur dem Jörg will ichs sagen", meint er dann; er kann sich, indes der kleine Wagen zum Hoftor hinaus­knarrt, selbst nicht erklären, warum er nur den Erben votn Freihof ins Vertrauen ziehen will. Ist auch er schon mißtrauisch geworden? Dann wärs doch wahrhaftig besser, er nähme sein Wort zurück und redete offen mit Lutz; noch wär wohl die Zelt dazu.Dann aper schüt er sich, einen Narren. Was hat seine heimliche Sache mit Lutzens Werbung zu tun? Nur einer von Jedem Hof, so haben sies damals beschlossen, soll gerufen werden. Und Jörg als der Freihofbauer ist natürlich der nächste dazu; denn dies ist ein Geschäft, das nichts zu tun hat mit bestehender oder künftiger Sippschaft. Es muß alles dabei nach einer verständigen und klaren Ordnung gehen. Und darum eben fst Jörg der Rechte. Also wird nun gesagt werden müssen, was zu sagen ist.

(Fortsetzung folgt)

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