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parteiamtliche Tageszeitung
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der Nationalsozialisten Vremenr
flmtliches Nerkündungsbkalt des Ueichsstattkalters in Oldenburg und Vremrl
Nr. 271 / 9. Jahrgang
Montag, 2. Oktober 1SZ9
Einzelpreis 15 Npf.
Italiens Außenminister beim Mrer
Aussprache in der Neichskanzlei
Sraf liano wurde in Verlin durch die Vevölkerung begeistert begrüßt
14 feindliche slieger abgeschossen
Übergabe von Vorschau und Modlin geht planmäßig vor sich
ckud. Berlin, 2. Oktober. Der Führer empfing am Sönntagnachmittag, um 18.30 Uhr, in der Neuen Reichskanzlei den Königlich- Italienischen Außenminister Graf Ciano zu einer mehrstündigen Aussprache, die in Gegenwart des Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop stattfand.
Der Königlich-Italienische Minister des Aeußcren Gras Ciano war in Begleitung des Kabinettschefs, Gesandten An- suso, und der Herren Marchesc d'Ajetta und Marchese Ma- rieni, zu dem angekündigten Besuch aus Einladung der ReichSrvgierung am Sonntagnachmittag 17.35 Uhr, nachdem er morgens in München einen kürzeren Aufenthalt gehabt hatte, in Berlin eingctrossen.
Die italienischen Gäste wurden auf dem Anhalter Bahnhof Von dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop begrüßt. Außer dem Königlich-Italienischen Botschafter in Berlin Attolico waren Mitglieder der ReichSregicrung und der Reichsleitung der NSDAP. sowie weitere führende Persönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht erschienen.
Ferner waren die Mitglieder der Königlich-italienischen Botschaft, namhafte Vertreter des Fafcio und der italienischen Kolonie anwesend. Außerdem hatten sich der Königlich-Jugoslawische Gesandte in Berlin Andric und der slowakische Gesandte in Berlin, Ccrnak, cingcsundcn.
Nach der herzlichen Begrüßung schritt Außenminister Gras Ciano mit Neichsanßenminister von Ribbentrop und Botschafter Attolico die Front der vor dem Bahnhof angetretenen Ehrenkompanie der st-Leibstandarte Adolf Hitler ab. Anschließend begab sich der Königlich-Italienische Minister des Aeußcren, begleitet von Reichsminister von Ribbentrop in das Gästehaus der Reichsregievung, wo Gras Ciano von dem Chef der Präsidialkanzlei des Führers, Staatsminister Dr. Meißner empfangen wurde.
Die Bevölkerung Berlins, die in dichten Reihen die Ansah Mstraßen säumte, bereitete Gras Ciano einen spontan begeisterten Empsang. .
Kurz nach seiner Ankunft begab sich der Königlich- Italienische Außenminister Gras Ciano zu einer Unterredung mit dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop ins Auswärtige Amt.
Am Abend gab Reichsaußenminister von Ribbentrop zu Ehren des italienischen Gastes ein Essen im kleinsten Kreise in seinem Haus in Dahlem.
Italien und die UdySN.
vr. v. D. Rom, 2. Oktober
Italiens Aufmerksamkeit konzentriert sich auf Berlin. Das Gefühl, am Beginn einer weltgeschichtlich entscheidenden Woche zu stehen, ist übermächtig. Im Vordergrund des italienischen Interesses stehen dabei die Unterredungen, die Gras Ciano in Berlin haben wird. Die von Mussolini selbst festgesetzte Generallinie der faschistischen Politik geht dahin, eine Verlängerung oder Ausbreitung des Krieges zu vermeiden. Italien ist gegen alle Illusionen, die mit dem Gedanken spielen, Vcrsaillcr Positionen wieder ausrichten zu können.
Wie wenig angenehm man in London die Haltung empfindet, erhellt die Feststellung der faschistischen Presse, daß man sich in London aller Kommentare zur Ciano-Rcise enthält. Es ist bezeichnend, daß am Vorabend der Berliner Besprechungen die englische Außenpolitik insofern wieder eine
Enttäuschung erfährt, als sich ein sichtlich inspirierter Aufsatz des „Messagero" mit den „kindischen und lachhaften" Spekulationen Englands auseinandersetzt, Italien mit dem „Schreckgespenst des russischen Einflusses" schrecken zu können. Diese italienische Klarstellung läßt, England keinen Zweifel darüber, was Italien über die deutsch-russische Freundschaft denkt. Italiens Ansicht läßt sich nach dem „Messagero" in vier Punkte zusammenfassen:
1. Die Beziehungen zwischen Italien und Sowjctrutzland waren und sind absolut normal. Die faschistische Regierung erkannte als erste Sowjctrutzland an und nahm mit Moskau die Beziehungen aus in der Gewißheit, daß Italien von einer derartigen Normalisierung der Beziehungen nichts zu befürchten habe.
2. Die englischen Versuche, Italiens Aufmerksamkeit aus einen hypothetischen Panslawismus lenken zu wollen, sind „kindisch und lachhaft". In Wirklichkeit verändert der deutschrussische Pakt aufs stärkste das Mächtcverhältnis zwischen den Kriegführenden, was eine neue Lage schasst und besonders zu beachten ist.
3. Englands Einkreisungsversuch ist gescheitert. Eine Blockade, an der Rutzand nicht beteiligt ist, ist nicht der von London erstrebte „geschlossene Blockadckreis", sondert, höchstens ein Halbkreis mit vielen Lücken und Unterbrechungen.
4. Wenn England und Frankreich sicher waren, daß die Kultur nicht gefährdet wurde, als sie Moskau Angebote machten, so haben weder die Engländer noch die Franzosen jetzt Grund, Alarm zu schlagen, wenn Deutschland und Rußland zusammengehen.
Berlin, 2. Oktober.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
„Im Osten geht die Uebcrgabe von Warschau und Modlin planmäßig Vor sich.
Im Westen war das feindliche Artillerieseuer in Gegend Saarbrücken stärker. Sonst keine nennenswerte Kampstätigkeit. Im Westen wurden zwei französische und zehn britische Flugzeuge, über der Nordsee zwei britische Kampfflugzeuge zum Absturz gebracht. Wir verloren zwei Flugzeuge."
Vor dem flusrug der warschauer vesaftung
Vor der Festung Warschau. Tiefer Friede ist an der vordersten Front eingekehrt. Wo vor wenigen Stunden noch erbittert um jeden Fußbreit Boden gekämpst wurde, stehen sich heute die deutschen und die polnischen Truppen frei gegenüber. Alle haben sie feste Biwaks bezogen, und nur wenige Wachtposten zeugen davon, daß hier eigentlich, die Kampflinie verlaufen ist.
Die Ausräumungsarbeiten auf polnischer Seite haben mit Macht eingesetzt. Ueberall sind die Polen dabei, Straßensperren zu beseitigen. Wo gestern noch umgestürzte Straßenbahnwagen, tiefe Erdwälle und Baumsperren den Vormarsch der deutschen Truppen versperren sollten, ist jetzt die Straße wieder befahrbar gemacht. Nur noch große Mengen Laub und kleine Erdwälle zeugen von den Hindernisse!,. Schwierigkeiten machen noch die zahlreichen Bodenminenselder, die mit weißen Tafeln oder Bändern abgegrenzt sind. Vorsichtig werden die Minen änsgegraben oder aber auch mit Schüssen zur Explosion gebracht. Da und dort werden auch schon Trichter,
Deutschland dankt seinen Müttern
Vemsche srauen und Mütter körten die flnsprache des Stellvertreters des sülirers — «Vos Mutterkreu; ist das kkren;elchen der steimatfront der deutschen srauen"
Berlin, 2. Oktober.
Den ergreifenden Höhepunkt der Sendungen des Großdeutschen Rundfunks am Erntedanktag bildete Sonntag mittag die „Stunde der deutschen Mutter", in der der Stellvertreter des Führers, Rcichsminister Rudolf Heß, eine von, tiefen Ethos erfüllte Ansprache an die deutschen Mütter richtete. Zu Hun- dcrttauscnden hörten im großen Deutschen Reich die Mütter, die sich in allen Städten und Dörfern zur feierlichen Ueber- reichung des Ehrenkrenzes, das ihnen der Führer verlieh, in den Vcrsamminngsräumcn zusammengefunden hatten, und darüber hinaus alle deutschen Frauen und Mütter an den Lautsprechern. Ihnen allen gab seine Rede Kraft und Zuversicht. Wie kaum ein anderer fand Rudolf Heß die Worte, die zu den Herzen der Mütter dringen, um ihnen Dank zu sagen siir alle Opfer, Mühen und Entbehrungen, die sie zu jeder Zeit bereit waren, dem Vaterlandc zu bringen.
Die Heimatfront der deutschen Frauen lauschte, bis ins Innerste gepackt, den Worten, die der Stellvertreter des Führers ihnen zur Ehre im Namen des ganzen Volkes an sie richtete. Werke deutscher Tondichter, die dem Gedanken der
Deutschland praktisch unan-reisbar
Stimmen der Weltpresse ;ur tage — «Westmächte müßten Feindseligkeiten einstellen"
a. Berlin, 2. Oktober.
Wenn auch di» Berliner Reise des italienischen Außenministers und die Einberufung des Reichstages in der italienischen Sonntagspresse als außenpolitische Hauptthemen erscheinen — man spricht in diesem Zusammenhang von einer geschichtlichen Woche für Europa — so wird doch weiterhin die große Bedeutung des dentsch-rnssischci, Frsundschafts- abkommens von den Blättern gewürdigt. „Messagero" stellt fest. „man kann nicht mehr im Ernst von einer Blockade sprechen, da Deutschland sich die direkte Nachbarschaft sowie Beziehungen engster wirtschaftlicher und politischer Natur mit einem Staat gesichert hat, der räumlich unbegrenzt ist und einen unerschöpflichen Reichtum an Lebens- und Krisgs- mitteln ausweist.
Bei Englands und Frankreichs verzweifelten Versuchen, Rußland zu einem aktiven antideutschen Element des Konfliktes zu machen, habe man allerdings in einem russischen Eingreifen keine „Bedrohung der europäischen Kultur" gesehen. Italiens vollkommen klare Haltung lasse keine Möglichkeit zu Zweideutigkeiten zu. Auch die Beziehungen zwischen Italien und Rußland seien und blieben absolut normal, d. h. wirksam und tätig."
Auch in der jugo sil „wischen Presse werde» die Moskauer Vereinbarungen weiterhin ausführlich behandelt. Die Agramer Zeitung „Novosti" schreibt, die Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten werde durch die wirtschaftliche Verständigung „och verstärkt und erhalte ihre endgültige Gestalt durch die an Frankreich' und England gerichtete Aufforderung, die Feindseligkeiten einzustellen. — Die Schweizer ./Neue Zürcher Zeitung" schließt, daß bei dem Zu- samnienspiel zwischen Berlin und Moskau ein Mitbestim- mungsrecht der Westmächte in Osteuropa nicht wehr zur Geltung kommen könne. Die „Nationalzeituug" schreibt, das Zusammengehen stelle praktisch ein Bündnis dar.
Auch Deutschlands wirtschaftliche Lage, die England so gern als durch die Blockade bedroht hinstellen möchte, wird angesichts der neu geschaffenen Verhältnisse von ernsthaften Beobachtungen mit klarem Blick beurteilt. Ein in Berlin tätiger belgischer Journalist hatte Gelegenheit genommen, sich eingehend über die deutsche Ernährungslage zu unterrichten. Er erklärte selbst, zunächst der Ansicht gewesen zu sein, Deutschland könne höchstens ein Jahr lang von fernen Reserven zehren. „Die Ausländer", heißt es dann aber weiter in dem Bericht „die die Nahriinqsmittelrcscrven des Reiches besichtigen konnten, sind jedoch überzeugt, daß Deutschland weitaus länger der Wirtschaftsblockade widerstehen kann, selbst wenn Rußland ihm verschlossen wäre. Die Verprovinntierung Deutschlands hat schon vor zwei Jahren begonnen und ist nach einem Plan organisiert worden, der auch dre kleinsten Details voraussah". (Nation Beige.) Einer der besten Wirtschaftssachverständigen Belgiens. Pros. Bandhiun. beschäftigt sich in der „Libre Belgiqne" ebenfalls mit der deutschen Er- näb'ttngAWb. Er führte dabei aus:
„Deutschland hat Maßnahmen getroffen, um von seinen Hilfsquellen leben zu können; es teilt seine Jahresproduktion derart ein, daß es bis zur nächsten Ernte durchholten kann und dennoch eine ausreichende Reserve besitzt. Unseren Ermittlungen zufolge kann es daher mit vollem Recht behaupten, daß es in der Lage ist, aus unbeschränkte Zeit durchzu- halten."
Der halbamtliche „Pester Llohd" befaßt sich mit den Blockadebemühungen der Westmächte und kommt dabei zu dem Schluß, daß ihre Aussichten mehr -als fraglich seien. „Es darf nicht übersehen werden, daß Deutschland 1014 mit einem Schlag über zwei Fünftel seines Außenhandels verloren hat. Die Außenhandelslenkung des Großdeutschen Reiches hat demgegenüber einen Weg eingeschlagen, der dazu geführt hat, daß diesmal kaum mehr als 10 v. H. des deutschen Außenhandels auf die gegenwärtigen Gegner des Reiches entfallen.
Deutschland nimmt heute mit über 50 v. H. durchweg die erste Stelle im Außenhandel der neutralen Staaten ein. Der deutsch-russische Handel schließt noch weitere unübersehbare Möglichkeiten in sich."
Es wäre also unsinnig, so stellt das Blatt abschließend fest, den demokratischen Propagandaartikeln über die rasche Wirksamkeit einer Blockade Glauben zu schenken. — Schließlich wird in einem Leitartikel der jugoslawischen „Samou- prawa" die Stellungnahme des Balkans zu den Friedensbemühungen Mussolinis klar umrissen. Es heißt dabei n. a.: „Die neutralen Staaten des Balkans haben die Haltung Italiens mit Befriedigung begrüßt. Jugoslawien seinerseits hat immer eine Friedenspolitik betrieben und es wünscht mit Italien immer auf derselben Linie der Solidarität in den Bemühungen um die Erhaltung des'Friedens zu bleiben.
Noch glücklicher ist Jugoslawien darüber, daß sich mit ihm auch die übrigen Balkanstaaten in jenem Lager befinden, an dessen Spitze das von einem Staatsmann vom Range Mussolinis geführte Italien steht. Italien kann mit der vollen moralischen Unterstützung des Balkans rechnen."
In Brüsseler politischen Kreisen glaubt man übereinstimmend, daß die endgültige Entscheidung „Krieg oder Frieden", die das Lchicksal Europas entscheidet, nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Den Besprechungen des italienischen Außenministers in Berlin wird dabei größte Bedeutung beigemessen. In einem Ueberblick über den Verlaus der mili-^ tärisch-politischen Front schreibt „Libre Belgiqne", „es wäre' vergeblich, den überwältigenden Triumph der deutschen Armee in Polen abzustreiten. Die deutsche Kriegsmaschinerie stellt 1930 eine ungeheure Macht dar. Auf politischem Gebiet ist die Neutralität das allgemeine Stichwort. Von der sogenannten Friedensfront, die Rumänien und die Türkei einschließen sollte, scheint nicht mehr viel zu bestehen. Dem Führer ist es bans der Verständigung mit Moskau gelungen, die Einkrei- snngssront zu sprengen.
Der Akkord mit Moskau ist ein bedeutender Triumph, man mutz verblendet sein. das zu bestreiten."
Mutterehrung Ausdruck gaben, umrahmten die würdige Feierstunde. — Rudolf Heß' Rede hat folgenden Wortlaut:
Veutstke srauen! Deutsche Mütter!
Am Ende des großen Feldzuges im Osten gedenkt eurer heute das deutsche Volk. Es gedenkt eurer im Zeichen eines Sieges, der von entscheidender Bedeutung ist für die Zukunft unseres Reiches. Eines Sieges, der zugleich der Ausgangspunkt ist für eine grundlegend neue Entwicklung in Europa.
Uns erfüllt unendlicher Stolz auf unser Volk, das diesen Kamps bestand an der Front, in der Heimat und in der Fremde. Wir sind stolz auf euch, deutsche Frauen und Mütter, die ihr im ersten Feldzug des nationalsozialistischen Deutschland euch Wert gezeigt habt euren Männern und euren Briidern im Kampf. Ihr habt in der Heimat und als Deutsche im Ausland würdig euer Los getragen.
In den Ehrenkreüzeu. mit denen heute erneut kinderreiche Mutter in allen Gauen des Reiches ausgezeinchet werden — in diesen Ehrenkrcuzen wird der Tank an alle Frauen abqe- stattet, die an ihrem Platze ihrem Volk dienen.
Der Dank gilt zuerst den Müttern, die ihre Kinder Deutschland geben, sie schenkten damit dem Reich die Grundlage seines Leins und seiner Größe. Nie soll vergessen werden daß die Mütter mit jedem Kind nicht "nur Schmerzen aus sich nehmen, sondern ihr Leben einsetzen im Dienst an Volk und Nation.
Ehr ist der Mann verpflichtet, wenn das Leben der Mutter und der Kinder durch Feinde bedroht wird, sein Leben einzusetzen zum Schutze derjenigen, die ihr Leben nicht selbst zu verteidigen vermögen — damit schützen sie zugleich ^ Volk. Beide — Mann und Frau — setzen also
ihr Leben ern.
Spfer dargebracht für die Zukunft des Volkes - Vpfer bis ;ur Lebenskingade
Bon jvher ist dies so gewesen: Durch die Jahrhunderte und durch die Jahrtausende haben sie immer wieder ihr Millionen Männer der Jetztzeit huben diesen Einsatz vollzogen. Die einen im großen vergangenen Kriege. Die anderen Zeigen wir in diesen Tagen und Wochen ü"" Wir wissen, wie schwer es wiederum für ein« Unzahl twn Müllern der im Aelde stehenden Söhne, für eine llnzohl langer Frauen der im Felde stellenden Männer ist ihr Liebstes der Gefahr ausgesetzt zu sehen. Wir wissen, wie sie um sie bangen. Wir wissen aber auch, daß sie bei aller Sorge als dentische Mutter, die angetreten sind zum Schutze der Nation — viele darunter angetreten zum zweitenmal« als die unbesiegten Heldgranen der Front des Weltkrieges. Sie sind angetreten °m unerschütterlichen Willen, ihre Pflicht zu tun und mehr als ihre Pflicht zu tun. Und sie haben weiß der Him- mel. bewiesen, daß sie würdig sind des alten Svldatenv«es
Ihr Sieg hat Hmiderttauscnde von Teutschen im ehemaligen Polen gerettet. Hunderttausend,: von Müttern könne» nach langen Jahren wieder ohne Angst um ihre Kinder und Männer in die Zukunft schauen.
Und wir gedenken mit tiefer Anteilnahme unserer Volksdeutschen Frauen und Mütter, von denen viele so schreckliches und fürchterliches Leid gesehen und ertragen haben
Möge jede Frau und jede Mutter, die den heutigen Tag in' Lraner um einen Gefallenen begeht, sich der deutschen Mütter des panischen Gebietes erinnern - der Mütter, deren Kinder entsetzlichem Le,d und furchtbarer Marter entgangen sind. dank dem Opfer des deutschen Soldaten, der ihr Mann oder ihr Sohn gewesen ist. Und das gleiche Los. wie den Frauen und Andern wäre unseren Frauen und Kindern in
Deutschland beschicken gewesen, wenn der Pole ins Land ankommen wäre.
So schwer das Opfer auch für die einzelnen Angehörigen und: Immer wieder wollen wir uns glücklich und dankbar vor Augen halten: Die Zahl der Gefallenen, Verwundeten und Vermißten im Kriege gegen Polen ist gering im Vergleich zum Erfolg. Denn es war doch ein Millionenhecr, das von England auserschen war, in Deutschland mordend und sengend einzufallen — wie es drüben mordete und sengte — und
dieses Millionenkeer wurde vernikktet!
Es wurde vernichtet mit geringeren Opfern, als ein einziger Tag im Weltkrieg forderte. Noch niemals in der Weltgeschichte wurde ein solch unermeßlicher Erfolg errungen mit so wenigen Opfern!
(Fortsetzung auf Seite 2>
die von Artilleriegeschossen herrühren, zugeschüttet, und zahlreiche Straßenbahndrähte, die gestern noch aus den Boden herabhingen und eine Gefahr für den Verkehr bildeten, sind bereits entfernt.
Auch das Leben innerhalb der Einwohnerschaft beginnt bereits wieder normale Bahnen anzunehmen. Der Rückstrom der Flüchtigen ist fast schon beendet, und sie sind in ihre Wohnungen zurückgekehrt. Manches Heim, besonders die Häuser, die in der Nähe der Forts liegen, haben bei der Beschießung etwas abbekommen. Was wir aber so oft festgestellt haben, ist die Tatsache, daß zahlreiche Wohnungen von aus dem Rückwege befindlichen Polen ausgeplündert worden sind. Wüst hat es in manchen ausgesehen, und was mitnehmenS- wert schien, haben polnische Räuber mitgehen heißen.
Zahlreiche Geschäfte haben wieder ihren Betrieb aufgenommen, abgesehen von den jüdischen, deren Inhaber fast allesamt das Weite gesucht haben. Hier und da, vor allem vor Lebensmittelgeschäften, sehen wir lange Schlangen von Wartenden, Es wird noch einige Zeit dauern, bis die normale Versorgung der Stadt mit Nahrungsgütern sichergestellt sein wird. Jedoch arbeiten alle beteiligten Stellen jetzt schon mit Nachdruck. diese Zeit so stark wie möglich zu verkürzen.
Die
ick. Berlin, 2. Oktober.
Der Beginn der Woche stecht im Zeichen weittragender Entscheidungen. Am Sonnabend ist der Deutsche Reichstag zur Entgegennahme einer Erklärung der Reichs- regierung zusammenberufen worden. Sonntag nachmittag traf der italienische Außenminister Graf Ciano in Berlin zu wichtigen Besprechungen ein. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, d-atz auch im Mittelpunkt dieser Besprechungen jenes Thema stehen wird, für das man auf demokratischer Seite in etwas zu großer Offenheit schon die Formulierung von der „drohenden Frie- densgefahr" gewählt hat.
Es ist in der Tat eine gewisse „Gefahr" vorhanden, daß die Vernunft doch im letzten Augenblick noch die Oberhand gewinnt. Das Urteil der gesamten neutralen Welt zu den deutsch-russischen Vereinbarungen und zu dem in ihnen enthaltenen Friedensbekenntnis ist so unmißverständlich, daß es jeder Regierung, die auch nur noch einen Schatten von Verantwortungsbewußtsein kennen' sollte, schwerfallen wird, an ihm vorüberzugehen.
Es versteht sich von selbst, daß unter diesen eindringlichen Stimmen, die zur Einsicht und zur Vernunft mahnen, die Stimme Italiens von einem besonderen Gemilcht ist. Es ist daher auch Nichts Außergewöhnliches, daß schon aus diesem Grunde dem Berliner Besuch des italienischen Außenministers eine außerordentliche Bedeutung beigemessen wirb.
Mussolini hat erst kürzlich in seiner großen staats- männischen Rebe eine 'eindeutige Warnung an alle diejenigen gerichtet, die geneigt sein sollten, die Verantwortung für einen Vernichtungskrieg unter den europäischem Großmächten auf ihre Schultern zu nehmen. Die italienische Presse hat in der Zwischenzeit, insbesondere nach der Unterzeichnung der deutsch-russischen Verein- barungen, diese Warnungen täglich und stündlich wiederholt und dabei alle Zweifel darüber zerstreut, wie das italienische Volk vor allem über den historischen Ausgleich zwischen Moskau und Berlin denkt. Noch gestern schrieb der „Messagero", daß Italien selbst absolut normale und denkbar freundschaftliche Beziehungen zur UdSSR. unterhalte und daß die Spekulationen Englands, Italien Mit dem „Kinderschreck" des Pam- slawismus zu drohen, ebenso „kindisch wie lachhaft/' seien.
Man wird auf allen Seiten gut daran tun die Ausführungen dieses italienischen Blattes auch bei allen „Zweifelsfragen", die sich aus den. Berliner. Gesprächen des italienischen Außenministers für verängstigte demokratische Gemüter ergeben sollten, zugrunde zu'legen.
Das Bündnis der beiden Achsenmächte enthält bekanntlich einen ausdrücklichen Passus, in dem Konsul- tationen in allen Fällen vorgesehen werden, in denen gemeinsame Interessen berührt sind. Das Interesse, das nicht nur für Deutschland und Italien, sondern letzten Endes für alle Völker der Erde im Augenblick zur Debatte steht, ist die Erhaltung des europäischen Frie- dens, für Äen sich Italien ebenso klar ausgesprochen hat nne Deutschland und die Sowjetunion r
Es versteht sich von selbst, daß darüber hinaus nach dem Ende des polnischen Krieges sowie nach dem Ab-
MIMMIMIIIMIIMIMM»I»»IIIUlII»IMIIIMIIIMUI»III»II»IIII»MIIIUIIIII»»»I
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Außenminister Graf Ciano wurde in der neuen Reichskanzlei vom Führer empfangen.
Der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß richtete eine Nundfunkansprache an die deutschen Frauen und Mütter.
Der Heeresbericht meldet den Abschuß weiterer 14 feindlicher Flugzeuge.
Mussolini umriß die Aufgaben der Faschistischen Partei und der Miliz.
Der türkische Außenminister Saracoglu wurde in Moskau von Molotow empfangen, auch der lettische Außenminister wird sich nach Moskau begeben.
Der japanische General Nishio übernahm den Oberbefehl in China.
Zu einem schweren Eisenbahnunglück kam es in Argentinien. "
1300 Bremer Hitlerjungen helfen bei der Einbring: der Ernte. "
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