Ausgabe 
(15.5.1939) Nr. 132
Seite
1
 
Einzelbild herunterladen

Erscheint 7«al wöchentlich

MonatSbezug 2,30 elnschl. Zu­stellgebühr! PostbezugSpreiS monotl. 2,30 E (elnschl. 45,92 ^ Post- zelkungsgebühr) zuzügl. 42 Be­stellgeld. Bezugspreis ist im voraus zahlbar. Postscheck: Hamburg 17272. Eine Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Verlag: NS.-Gauverlag Weser- Ems GmbH., Bremen, Geeren 6-8. Fernspr.: 5 41 21, Nachtr.u.Sonntg. .51115. Sprechz.: Verlag: werktl. 1213 Uhr: Schri'fOeO'mci Diens- taa und 1?ri>!taa 12141l'>< nc,r

vrmer lettimo

Anzeigen - Grundpreise;

Die 22-mw-Zeile im Anzeigenteil 13 die 78-ww-Zeile im Tert- teil 75 Ermäßigte Grundpreis« (für kleine, Familienanzeigen u. a.) sowie sonstige Bedingungen Preis­liste 7 (Nachlaßstaffel 0). Für An- zeigen durch den Fernsprecher keine Gewähr. Annahmeschluß 16 Uhr. Geschäftsstellen: In Bremen:

Am Geeren* 68, Fera- spre^-r Nr. 5 4121. Nachtruf und sonntags' Fernivrecher Nr. 51115- Obern st roße Nr. 86, Fernsprecher Nr. 5 41 21« In Syke, Mühlendamm Nr. 2.

parteiamtliche Tageszeitung

Das flmtsblatt des Negierenden Bürgermeisters der Zreien Hansestadt Nremen

der Nationalsozialisten Vremens

flmtliches Nerkündungsblatt des Neichsstattlialters in Oldenburg und Vremen

Nr. 1Z2 / S. Zalirgang

Montag, 15. Mai 1SZS

5inzelpreis 15 Npf.

Venito Mussolini sprach in lurm

vekenntnis zum Frieden, zur eigenen Stärke, zur deutschen Freundschaft / Stürmisches pfeif- konzert auf die kriegslüsternen Nemokratien

Rom. 15. Mai

Mussolini, der gestern gegen 1V.3V Uhr im fahnenübersäten Turin angekommen war und auf seiner Triumphsahrt durch die festlich geschmückten Straßen der Stadt mit unbeschreiblichen Jubelstürmen der Bevölkerung begrüßt wurde, hat vor einer nach Hunderttausen-en zählenden Volksmenge auf der Piazza Vittoria Beneto eine An­sprache gehalten, die im wesentlichen ein großes Zwiegespräch zwischen dem italieni­schen Volk und dem Duce war. auf dessen aktuelle Fragen die Menge jeweils spontan

antwortete.

der duce an seine saschisten

Kameraden, erinnert ihr euch der letzten Worte meiner Rede, die ich vor sieben Jahren an euch rich­tete?" Laute Zurufe:Ja".Erinnert ihr euch an die Losung, die ich euch und ganz Italien damals gegeben hilbe?^Ja."

An die Losung, unseren Weg weiter zu gehen, auf­zubauen und wenn nötig, zu kämpfen und zu siegen?" Laute stürmische Zurufe der Masse:Ja!"

-Zurückblickend auf diese sieben Jahre frage ich euch heute: Ist das italienische Volk dieser Losung treuge­blieben?" Antwort der Menge:Ja."Ist das ita­lienische Volk bereit, ihr treu zu bleiben?"Ja."

In der Tat ist das italienische Volk aus seinem Asege weitergegangen, hat gebaut, hat gekämpft und hat ge­siegt? In Afrika gegen einen Feind, den die neunmal­klugen europäischen Militärsachverständigen (ungeheures Pfeifkonzert) als absolut unbesiegbar dargestellt und garantiert hatten. (Anhaltendes Pfeifen und Zischen). Ihr habt verstanden:Garantiert hatten?".Ja."Da habt ihr wieder einmal den ewigen Erfolg gewisser Garantien!" (Pfeifen und Zischen).

Gekämpft und gesiegt gegen die Koalition der Sank­tionsstaaten, die von jenem Völkerbund inszeniert wor­den war, der nunmehr in jenem großartigen Marmor­mausoleum begraben liegt, das man an den Ufern des Genfer Sees errichtet! (Pfeifkonzert.)

Gekämpft und gesiegt in Spanien an der Seite der heldenhaften Truppen von Franco (stürmische Rufe im Sprechchor:Franco, Franco. Franco!" Gegen eine de­mokratisch-bolschewistische Koalition, die in dem Kampfe buchstäblich zermalmt worden ist.

Die Zusammenfassung der verflossenen sieben Jahre lautet: Eroberung des Imperiums, Vereinigung des

Königreiches Albanien mit dem Königreich von Ita­lien, Steigerung unserer Machtstellung auf allen Ge­bieten (stürmische Duce-Rufe).

Krieg nicht gerechtfertigt!

» Während ich zu euch spreche, stellen sich Millionen won Menschen und vielleicht Hunderte von Millionen von Menschen in allen Weltteilen, hin und her ge­worfen zwischen Optimismus und Pessimismus die Frage: Gehen wir dem Frieden oder gehen wir dem Krieg entgegen! Eine schwerwiegende Frage für alle, aber insbesondere für jene, die zum gegebenen Augen­blick die Verantwortung der Entscheidung auf sich neh­men müssen. Ich antworte auf diese Frage, indem ich nach einer objektiven und kaltblütigen Prüfung der Lage erkläre, daß es zurzeit in Europa keine so weit­tragenden und keine so akuten Fragen gibt, die einen Krieg in Europa rechtfertigen würden (lauter Beifall), der zwangsläufig zu einem Weltbrand auswachsen müßte!

Es gibt allerdings in der europäischen Politik Knoten­punkte. aber zu ihrer Lösung ist es vielleicht nicht nötig, zum Schwert zu greifen. Sie müssen jedoch gelöst wer, den (Zurufe: Ja, ja!), da zuweilen einer langen Un­sicherheit eine harte Wirklichkeit vorzuziehen ist. Das ist nicht nur die Ansicht Italiens, sondern auch die Deutsch­lands und dementsprechend der Achse. (Stürmischer Bei­fall und langanhaltende Rufe: Hitler, Hitler. Hitler.) Jener Achse, die, nachdem sie für viele Jahre eine Parallelaktion der beiden Regime und der beiden Revo­lutionen darstellte, nunmehr durch den Pakt von Mai­land und durch ein Militärbündnis, das noch in diesem Monat in Berlin unterzeichnet werden wird, eine un­lösbare Gemeinschaft der beiden Staaten und der bei­

den Volker werden wird. (Nichtendenwollende Ovatio­nen auf den Duce und den Führer.)

wir werden mit Deutschland marschieren . ..

Jene, die jeden Morgen vielleicht verkehrt durch das Fernglas nach möglichen Rissen der Achse Ausschau hiel­ten, sind jetzt gestürzt und gedemiitigt. Niemand möge unnütze und überholte Illusionen hegen, und niemand möge sich weiterhin falschen Schlußfolgerungen über­lassen. Die Doktrin des Faschismus ist klar, und sein Wille ist ebenso klar und unbeugsam wie bisher und mehr noch als bisher- Wir werden mit Deutschland marschieren, um Europa den Frieden der Gerechtigkeit zu geben, den alle Völker aus tiefstem Herze» wünschen.

Keine «Spastergänge" meßr möglich

Ich fordere die Wortführer der Polemik der großen Demokratien auf, über diesen unseren Standpunkt, ein wenn möglich gerechtes Urteil abzugeben. Wir wünschen den Frieden nicht etwa, weil unsere innere Lage wie Mussolini ironisch betontebekanntlich katastrophal" ist. (Langes Pfeifkonzert.) Seit 17 Jahren warten un­sere Gegner vergeblich auf diele Katastrophe, und sie werden noch sehr lange darauf warten müssen. (Stür­mische Ovationen für den Duce.) Wir wünschen diesen Frieden auch nicht aus einer physischen Angst vor dem Krieg, die der Faschismus nicht kennt. Deshalb sind auch die Hirngespinste einiger Strategen vom grünen Tisch von jenseits der nahen alten Grenze (nicht endenwol- lende Pfiffe gegen Frankreich die die letzten Worte des Duce fast Übertönten), falsch und gegenstandslos. Diese Leute sprechen in ihrem Wahnwitz von leich­ten Spaziergängen nach der Po-Ebene. (Pfui-Rufe.) Die Zeiten von Franz I. und Karl VIII. sind vorüber. Solche Kriege sind heute nicht mehr möglich, auch wenn nich> hinter den Alpen, wie es nunmehr der Fall ist. ein Volk stehen würde, das mir seinen 45 Millionen einen gewaltigen, vollkommen in sich geschlossenen Block bildet.

(Fortsetzung auf Seite 2)

0er sülirer belichligr den Westwall

Vas unüberwindliche vollweek auch im flachener Orenzraum vor der Vollendung

Aachen, 15. Mai.

Der Führer und Oberste Befehlshaber traf gestern früh in der Nähe von Aachen ein, um die dortigen bereits fertiggestellten oder vor dem Abschluß stehenden Befestigungsarbeiten eingehend zu besichtigen.

In der Begleitung des Führers befanden sich der Reichsführer ss Himmler, die Reichsleiter. Dr. Dietrich und Bormann, die persönlichen Adjutanten des Führers, Obergruppenführer Brückner und Gruppenführer Schaub, die militärischen Adjutanten Oberstleutnant Schmundt, Hauptmann von Below und HauptMann Engel sowie Reichsbildberichterstatter Heinrich Hoffmann. Bei seiner Ankunft wurde der Führer vom Chef des Oberkom­mandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel, dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 2, General der In­fanterie von Witzleben und dem Inspekteur der Fe­stungen, Generalleutnant Jacob, begrüßt. Unmittelbar im Anschluß an die Meldung der Generale des Heeres begab sich der Führer im Kraftwagen in das Gelände.

Der erste Tag der Vestchtigungsreife des Führers ist beendet. Er galt dem Raume von Aachen, dem Gebiet, das bei dem ersten Aufbau des deutschen Westwalles noch außerhalb des Schutzes des größten Betonriegels der Welt geblieben war und das nun auf Befehl des Führers in den letzten Monaten gleichfalls durch eine unüberwindliche Mauer aus Stahl und Beton für jeden feindlichen Zugriff geschützt worden ist.

Als der Führer seine Fahrt antrat, zogen gerade die Aachener hinaus in herrliches weithin sich erstrecken­des Waldgebiet, um den ersten prachtvollen Hochfrüh­lingssonntag zu genießen. Noch am Tag zuvor hatte es gestürmt und geregnet, - kein Wunder, daß am Sonntag kaum jemand zu Hause geblieben war. So kamen Tausende zu dem Erlebnis, überraschend den Führer zu treffen und ihm auf seiner Fahrt in die vorderste Linie begeisternd zujubeln zu können.

Jubelnde vegrüßung durch die flrbeiter vom Westwall

Bald tauchen die ersten Bunker auf, die ersten Höckerlinien, die jedem feindlichen Tank ein unüber­windliches Halt gebieten. Obwohl es Sonntag ist, wird eifrig in den Bunkerstellungen und Verteidigungslinien gearbeitet.

Immer dichter, immer unangreifbarer und undurch­dringlicher wird dieser westlichste Wall aus schwerstem Stahl und Beton. Nur ein paar höhere Offiziere wissen von der Reise des Führers. Die Arbeiter, die hier für Großdeutschland und Aachens Sicherheit schaffen, sind von der Ankunft des Führers völlig über­

rascht. Um so größer aber ist ihre Freude.- Jeder, der mit gutem Gewissen seine Arbeit für ein paar Minuten im Stich lassen kann, eilt herbei. Die Gesichter leuchten, die Augen blitzen, jubelnd tönen die Heilrufe dem Führer entgegen ein von Herzen kommendes freudiges Willkommen.

Rohrmatten schützten die einzelnen Baustellen vor unberufenen Blicken.

Unter diesen Matten schauen schwerste Panzertürme aus dem Böden, Betonbunker bisher nicht gekannter Stärke verbergen sich in der Landschaft, sind schon jetzt fast ganz mit ihr verwachsen.

kier komm» kein flngreifer durch

Auf einer kleinen Höhe erhob sich beherrschend ein großer Doppelbunker d. h.erhebt" ist eigentlich nicht richtig. Denn wenn dieses Ungetüm aus vielmeter- dickem, armiertem Beton fertig sein wird, dann wird es überhaupt nicht mehr wahrnehmbar >ein. Nur einige kleine Bodenfurchen, die ganz zufällig in der Hügel­lehne sich befinden, könnten einem sehr Kundigen ver­raten, daß hier ein schweres Fort mit fließendem Wasser und elektrischem Strom, das sicheren Schlaf- und Aufenthalksraum für eine sehr große Besatzung, großen Munitionskammern, Geschützen, ME.-Ständen, auch bei schwerem Beschüß ein sicherer Aufenthalt für die Besatzung der deutschen Abwehrtruppen.

Gewaltig ist der Eindruck allein dieses einzigen Bau­werkes und es gibt deren Hunderte allein aus dem kleinen Aachener Raum. Ein jeder, der diesen Groß- bunker durchschritt und dann langsam wieder nach oben stieg, spürte es bereits in diesem Augenblick: Hier, durch diesen deutschen Westwall, kommt kein Angreifer durch. In der Nähe einer Vunkeranlage steht ein kleines Bret­terhäuschen, eine Baubude. Ueber ihrem Eingang hängt ein weißes Pappschild, auf dem ungelenk mit roter Tusche die Worte gemalt sind:Treue dem Führer! Tod den Verrätern!"

Das ist die Stimmung hier au der Grenze.

Weiter geht die Fahrt.

kingeßende Prüfung aller stnlagen

Sorgsam prüft der Führer in allen Einzelheiten diesen neuen zweiten Wall aus schwerstem Beton, um sich zu überzeugen, daß auch nichts versäumt wurde, nicht nur dem Lande ein Höchstmaß an Sicherheit zu geben, sondern auch den Truppen, die in diesen Fe­stungslinien für den Schutz des Reiches wachen.

Wieder treffen wir überall Sonntagsspaziergänger, zahlreiche Reiter und Reiterinnen.

Aachen ist von jeher ein Ort der edlen Reitkunst ge­wesen. Freudiger Jubel grüßt überall den Führer. Jetzt hat es sich schon herumgesprochen, daß er im Ge­biet ist. In all' den Dörfern, die wir passieren, ist die Bevölkerung auf der Straße versammelt, um dem Füh­rer zu huldigen. Rasch wurden die Fahnen gehißt und blühende Weißdornzweige und Fliederbüsche ge­schnitten», um mit Blumen 'und Blüten den Führer zu grüßen.

Herrlich ist das weite fruchtbare Hügelland, in dem sich Wald und Acker, Bauerntum und Industrie in das Harmonischste schließen.

Es ist ein rechter Garten Gottes durch den wir fahren. Immer wieder läßt der Führer halten, immer wieder besichtigt er die eben fertiggewordenen Stellun­gen, prüft die Festlinien der schweren Bunker, über­zeugt sich von der inneren Einrichtung der einzelnen Befestigungsanlagen, beobachtet den Wert mancher Neuerung, die hier Verwendung gefunden hat. Er gibt Anregungen, was noch geschehen kann, prüft eingehend alle Fragen mit dem Kommandierenden General der deutschen Erenztruppen durch.

In die Landschaft kineingewachfen

Manchmal greift die Besichtigungsfahrt auf die zweite Linie den ursprünglichen Westwall zurück. Es ist beruhigend und-schön, hier die Stellung im Vor- überfahren bereits jetzt geradezu suchen zu müssen, so sehr ist sie seit dem Vorjahr ins Gelände hinein­gewachsen. Oft ist die Lage der Bunker überhaupt nur dadurch zu erkennen, daß' auf den einzelnen Anlagen als sichtbares Zeichen ihres Vorhandenseins ein Mann steht. Und diese Männer stehen dicht beieinan­der, auf Steinwurfweite nur sind sie voneinander ent­fernt. Dies geht so Kilometer um Kilometer. Häufig liegen hinter der ersten Vunkerlinie noch weitere, ebenso versteckt und ebenso eng gegliedert. Wohin der Führer auch kommt, wird er begeistert begrüßt.

Sie panier des Landes

Als großer beherrschender Eindruck des Tages aber drängt sich immer wieder die eindrucksvolle «Schönheit dieses deutschen Landes auf. Aber es ist keine wehr­lose Schönheit mehr. Dieses Land, das der Führer heute durchführt, ist ein gepanzertes Land geworden, unangreifbar gemacht durch seinen Willen.

Der Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberst von Brauchitsch hat die Reichs- und Gauleiter Eroß- deutschlands zu einer Besichtigungsreise in die West­befestigungen eingeladen. Die Gäste des Oberbefehls­habers werden heute in Saarbrücken eintreffen.

k/tt! »Lite« ««»«Lckke IisLe«"

V/snn stolsn in Expansion maclit .. .

Die polnische Presse und die polnische Oeffen-tlichkeit, letztere vertreten durch große Redeversammlungen und spontanes" Volksgemurmel, gefallen sich h^ute wieder in der Behauptung, daß alles Land von der Oder, wenn nicht gar von der Elbe an, uralte heilige polnische Muttererde sei und eigentlich sofort von. Deutschland abgetreten werden müßte. Es verlohnt sich wirklich nicht, diesem wahnsinnigen Geschwätz nachzugehen und etwa Untersuchungen anzustellen über denpolnischen Charakter" Schlesiens, Pommerns, der Neumark oder gar der Kurmark, Mecklenburg usw. Da ist es wirklich schon lohnender, sich mal ein wenig über Westpreußen, dessen Hauptteil ja heute Polen als den sogenannten Korridor" beherrscht, zu unterhalten. Nur daß bei dieser Unterhaltung ein Ergebnis herauskommt, das verdammt schlecht für die polnische Behauptung zeugt.

Wir wollen gar nicht als alleinig maßgebend von der großen Eermanenzeit ab 1000 v. Z. bis zum 6. bis 7. Jahrhundert n. Z. ausgehen, denn dann ist eigent­lich in ganz Polen uralter deutscher Volksboden. Die Vastarnen und Skiren, später die Rugier, Vandalen und Burgunder und zuletzt die Goten hatten ja ihre Heimat an der unteren Weichsel, an der Warthe und Netze, und die Goten saßen sogar im ganzen Gebiet des heutigen Polens bis zum Gestade des Schwarzen Meeres. Freilich, als im Laufe der Völker­wanderung der größere Teil der Germanen die Heimat verließ und sich die reichen römischen Provinzen eroberte, sickerten langsam in die halb verlassenen Gaue slavische Stämme (wahrscheinlich aus der Gegend des Pripet) ein. Aber beileibe nicht lauter waschechte Polen. Die Obodriten, Linonen, Milzen, Ratarer, Ukraner, Sorben, Tschechen, Mähren, Slowaken, Kroaten, Kassu- ben (um nur einen Teil der Völker zwischen Weichsel und Elbe zu nennen) hätten es sich schwer verbeten (und soweit diese Völker noch heute existieren, ist dies auch jetzt noch der Fall), mit den Polen in einen Topf geworfen zu werden.

Im heutigen Ostpreußen bis an die Weichsel und hinauf bis nach Thorn faßten die Porussen Fuß ein Mischvolk aus ästhischen Urbewohnern, den Rest- goten, erobernden Normännern (also wieder Germanen) und Slaven. Aber auch die längst verschwundenen Pommern, (die Bewohner unserer Provinz haben mit ihnen lediglich die Namen -gemein), die das ganze spätere Westpreußen bis zur NetzeWeichsel bewohnten, waren ein Mischvolk aus vielen Restgermanen und wenigen Slaven. Zudem wurden längs der ganzen Ostseeküste und besonders im Weichseldelta und auf der Halbinsel Hela die Wikinger die herrschende Schicht.

Kein Pole war also in dieser, wollen wir äußerst weitherzig sagen, Slavenzeit, Bewohner weder der Ost­seeküste und der Weichselmündung, noch des Landes nördlich der Netze. Das slavische Volk der Polen (übrigens eine Bildung, die sich erst im Laufe der Zeit aus dem politischen Zusammenschluß mehrerer kleiner slavischer Stämme herauskristallisierte) umfaßte nur die Gebiete an der mittleren und oberen Weichsel und Warthe, eine Tatsache der europäischen Völkerkart«, die sich bis heute trotz des viel größeren Umfangs des heutigen Polenstaates noch nicht geändert hat.

Wohl hatte Polen hier und da im Mittekalter eben­falls über seine Volksgrenze hinaus Länder und Völker beherrscht, aber dies waren immer Episoden von kurzer Dauer, ja der größte dieserpolnischen Eroberer", Her­zog Boleslaw Krobry (9921025) mußte die deutsche Lehnshoheit anerkennen und empfing vom deutschen Kaiser Otto III. die Königskrone. Sonst aber berührte im allgemeinen das polnische Geschehen weder das Deutsche Reich noch die Länder zwischen Elbe, Ostsee und Netze, .Warthe Die Rückgewinnung Ostslbiens einschließlich Pommerellens und Ostpreußens vollzog sich völlig unabhängig von Polen. Putzig, Danzig, Dirs'chau, Bereut, Stargard, Schwetz, Konitz, Tuchel, Kulm, Thorn, Bromberg uff. wurden deutsche Städte mit deutschem Recht und deutschen Bürgern. Das Herzogtum Pommern wurde 1181 deutsches Lehen und war schon unter den Staufern deutsches Reichs­land. Der Deutsche Orden begann 1228 seinen absolut deutsch ausgerichteten Staat in Ostpreußen und in Pom- merellen aufzubauen. Und wenn in der Zeit vorher und nachher noch irgendwie die Herrschaft über die Ostseeküste von Kolberg bis Danzig streitig war so war

lUttUIMMIttMIIIMIUIIttlMIIUMUIMIIMIIUMIUMUIUIUIIUIUMIUIUIUIIIUIUN

vnssr VssessNEgsI

(vis bsutigs Kusgabs umksllt 8 Lsiton)

Die Turiner Rede des Duce gestaltete sich wieder zu einem hinreißenden Bekenntnis zur deutschen Freundschaft.

Die Erschießung von bulgarischen Bauern durch rumänisches Militär hat eine scharfe Spannung zwischen Sofia und Bukarest herbeigeführt.

Der Führer besichtigte gestern den Westwall im Aachener Grenzbezirk.

Der Führer stiftete eine Million Reichsmark für den kulturellen Wiederaufbau im Sudetenland. In Preßburg fand die erste Parade der jungen slo­wakischen Wehrmacht statt.

TN.-Landesführer Schrieoer, Bremen, wurde ver­abschiedet.

Die deutsche Auswahl-Fußballnationalelf spielte gegen Böhmen-Mähren untentschieden 3:3.

Bei den Eruppenspielen um die Deutsche Fußball­meisterschaft wurde der HSV. bereits Eruppen- meister.

In Bremen fanden Faustballspiele der Gauklasse statt.