Ausgabe 
(17.12.1938) Nr. 347
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Sonnabend/ den 17. Dezember 1938

Bremer Zeitung

limandscharogebiet auf Peters Einfpruch hin vor den schnell ihre Chance wahrnehmenden Engländern gerettet werden, während das Küstengebiet weiterhin dem von England beeinflußten Sultan von Sansibar unterstehen sollte.

So wurden Verhandlungen auch mit diesem Einge- borenen-Fürsten notwendig, und da sie besonders schwierig zu werden, versprachen, glaubte Kayser-die Ge­legenheit gekommen, Peters vor eine unlösbare Auf­gabe stellen und ihn so als unfähig, bezeichnen zu kön­nen, Peters indessen, unterwegs noch schwierige Ver­handlungen mit dem Vatikan über die Klöster des Schutzgebietes erfolgreich abschließend, brachte auch einen äußerst günstigen Vertrag mit dem Sultan unter Dach und Fach, obwohl ihm der deutsche Generalkonsul auftragsgemäß alle möglichen Schwie­rigkeiten machte. Kaysers Gegenvorschlag war die Nichtratifizierung des Vertrages und die Abberu­fung des Dr. Peters zur Berichterstattung. Und wieder wurde erfolgreich die Pressehetze gegen Peters angesetzt.

KaysersMeisterstück" aber war es, den bisher unab­hängigen und gerade darum so starken Peters in Reichs­dienste zu übernehmen, um ihn fo der Disziplinargewalt des Auswärtigen Amtes zu unterstellen. Aber Peters wurde trotz ihm gemachter Zusagen nicht einmal Gou­verneur, sondern diesem nur als Reichskommissar bei­gegeben, Als er im Kilimandscharogebiet mit geringen Streitkräften einen Eingcborenenaufstand niederschlug und dabei einen Eingeborenen sowie eine diebische Ein­geborene hängen lassen mußte, inszenierte Kayser auf Grund eines anonymen Briefes eine neue Hetze gegen Peters,, die ihm vorwarf,seine schwarze Konkubine" und deren Geliebten aus Eifersucht aufge­hängt zu haben. Die Auslandspresse, längst beunruhigt durch Peters' Erfolge, nahm die Gelegenheit wahr, gegen den deutschen Vorkämpfer die von der deutschen Presse ausgespienen Lügenmärchen einzusetzen.

Peters' Stellung war erschüttert, Kayser hatte sein Ziel erreicht. Die Untersuchungen ergaben die völlige Haltlosigkeit aller Beschuldigungen, aber statt Peters nun neue Aufgaben in der Kolonie zuzuweisen, befahl man ihm, ein Buch zu schreiben. Als Peters nun in Deutschland politisch tätig wurde, machte er sich die verjudete Sozialdemokratie zum Feinde, und der juden-- hörige Vebel klagte Peters im Reichstag auf Grund eines gefälschten Briefes des Mordes an. Wieder gin­gen die Verleumdungen um die ganze Erde, und die unausbleibliche Rehabilitierung vermochte nicht durch,- zubringen. Schließlich brachte man es sogar fertig, Peters mit einer geradezu lächerlichen Begründung, in der Kinderstreiche, die Nichteinhaltung des Dienst­weges, ja sogar Hochverrat aufgeführt waren, ohne Pension zu entlassen,

Peters war ein geschlagener und gebrochener Mann. Er ging nach England, wo man ihn, den großen Geg­ner, mit Ehren aufnahm. Kayser hatte gesiegt, Peters' Kolonie war durch ungünstige Verträge an der Ausdeh­nung gehindert und rettungslos abgeschnürt. Aus per­sönlichem Interesse hatte der Jude Kay­ser die Möglichkeit eines deutschen Welt­reiches hintertrieben.

Aber das waren nicht einmal lille Schäden. Zur Vor­bereitung des Versailler Diktats wurde von der Entente die Kolonialschuldlüge aufgebracht, für die man aus­gezeichnetes Material hatte: die deutschen Pressestimmen mit ihren wüsten Beschimpfungen des Dr. Carl Peter-? und seines Werkes. Deutschland wurde «aller seiner Ko­lonien beraubt, tviese Entwicklung, in einem spanneyd geschriebenen neuen Werk:Peters, ein deutsches Schick­sal", von zur Klampen (Verlag Hans Siep, Berlin) ausgezeichnet geschildert, ist ein Musterbeispiel dafür, wie sich der jüdische Einfluß in Deutschland auswirkte.

Jubel im Memelland

vekrästigung des einmütigen vekenntnisses zum Veullchlum

Memel, 17. Dezember.

Mit einer Kundgebung von spontaner Gewalt haben die Memelliinder nach Bekanntgabe der endgültigen Ergebnisse der Wahl ihr deutsches Bekenntnis noch einmal bekräftigt.

Am Freitagabend vereinte sich die gesamte memel- deutsche Bevölkerung zu einem gewaltigen Aufmarsch, wie ihn Memel noch nicht gesehen hat. Unter unbe­schreiblicher Begeisterung der Massen, die zu vielen Tausenden die Straßen umsäumten, nahm der Führer der Memeldeutschen, Dr. Neumann, den Vorbeimarsch des Ordnungsdienstes und der Sportverbände ab, die mit brennenden Fackeln durch die Stadt marschierten. So wurde dieser Tag für Memel zu einem erneuten Bekenntnis von so elementarer Kraft, daß niemand mehr dieses Bekenntnis überhören kann.

Als der lange' Zug der Fackelträger sein Ende er­reichte, kannte die begeisterte Menge kein Halten mehr. Die AbsperrkeUen der Polizei und des Ordnungsdienstes wurden durchbrochen und nun bot sich ein wahrhaft ergreifendes Bild: Tausende und aber Tausende von Armen streckten sich Dr. Neumann und seinen Mit­kämpfern zum Gruß entgegen. Nur .langsam strömten die Menschenmassen nach Abschluß der Kundgebung wieder ab.

Fünf Tage hatte die deutsche Bevölkerung infolge der umständlichen Zählung auf das Wahlergebnis warten müssen. Nun ist das vollste, einmütige Bekenntnis der Memeldeutschen zum Deutschtum und zur -Front Dr. Neumanns durch das amtliche Wahlergebnis bestätigt worden, und überall in den einsamen Dörfern zwischen dem Memelstrom und der ehemaligen russischen Grenze, von der Reichsgrenze bei Tilsit bis hinauf zu

den Fischerhütten am Kurischen Haff bekraftrgt dre Bevölkerung in spontanen Kundgebungen das Bekennt­nis, das sie am Sonntag mit den Stimmzetteln ablegte. Unter frostklarem Winterhimmel wehen die grunweitz- roten Fahnen des Memellandes auf allen Häusern uno selbst abgelegenste Bauernhäuser haben stch festlich geschmückt. . . ,,

Nach Einbruch der Dunkelheit flammen Lichterketten auf und brennende Kerzen aus unzähligen Fenstern, In der Stadt Memel ist das Standbild der Borussia, das vor 15 Jahren von Frevlerhand gestürzt wurde und erst seit weniaen Wochen wieder seinen Platz vor dem

25 memel-eulsche Abgeordnete

Memel, 17. Dezember.

Die aus Memeldeutschen und Litauern bestehende Wahlkreiskommission hat am Freitagnachmittag das endgültige amtliche Wahlergebnis der memelländischen Landtagswahl bekanntgegeben. Das bereits mitgeteilte vorläufige Ergebnis wird damit endgültig bestätigt.

Die Errechnung der Mandate ergab, daß die memel- deutsche Liste, wie bereits angekündigt, im neuen Land­tag über 28 Abgeordnete verfügt, während sich die litauischen Parteien mit vier Abgeordneten begnügen müssen. Die Litauer haben also trotz der künstlichen Zu­wanderung Tausender von Erbßlitauern und «rüden nach Memel ein Mandat an die memeldeutsche. Liste abgeben müssen. Ein weiteres Mandat, das sonst auch noch der memeldeutschen Liste zugefallen wäre, konnten die Litauer nur mit knapper Mühe durch die Ver­rechnung der Reststimmen für sich retten.

Das elendeste tand der krde

Arabischer Protest gegen Sieunvernünftigen Srausamkeiten" in Palästina

London, 17. Dezember.

Mit welcher Rücksichtslosigkeit von britischer Seite dieSäuberungsaktionen" in Palästina durchgeführt werden, wird von neuem in einem aus Kairo in Lon­don eingetroffenen Telegramm des arabischen Palästina- ausschusses bestätigt. In dem Telegramm heißt es u. a.:

Obwohl die britische Regierung im Parlament die in Palästina begangenen Grausamkeiten dementierte, ereignen sich täglich immer schärfereAktionen". Erst kürzlich hätten die Engländer das arabische Viertel Jaschminch in Nablus in die Lust gesprengt, sämtliche führenden Persönlichkeiten verhaftet und mißhandelt. Wir können Bemühungen der Engländer um den Frie­den und die Londoner Konferenz für die Regelung der Palästinafrage nicht verstehen, solange sie Palästina terrorisieren, Dörfer und Städte verwüsten, die Bevöl­kerung ausplündern, Wohnungen zerstören und Pas­santen massakrieren. Es wäre besser, wenn diesen un­vernünftigen Grausamkeiten ein Ende gemacht würde, bevor man Konferenzen einberuft, uM das Heilige Land zum Frieden zurückzubringen, das 1300 Jahre lang unter arabischer und islamitischer Herrschaft in Frieden gelebt hat, unter britischer Herrschaft aber eine Hölle und das elendeste Land der Erde geworden ist."

englische Spekulation

^ und arabische Wachsamkeit

Beirut, 17. Dezember,

Zu den in.der letztest Zeit von verschiedenen Seiten verbreiteten Gerüchten über eine angebliche Spaltung unter den Palästina-Arabern verlautet in zuständigen Kreisen, daß es sich hier um ein englisches Manöver

handle. Die arabische Presse warnt die arabische Welt vor diesem Manöver. Andererseits übt die arabische Öffentlichkeit einen Druck auf die Regierungen aus, damit diese nur den arabischen Nationalpakt als ein­zige Verhandlungsbasis anerkennen, wie dies bereits durch den Bludan-Kongreß 'im Vorjahr sowie auf dem interparlamentarischen Kongreß in Kairo geschehen ist,

Jüdische sreHkeil stellt vedingungen

Jerusalem, 17. Dezember

Das Hebräer-BlattHaaretz" meldet, die Weltzentrale der Juden habe sich durch einen Beschluß dagegen aus­gesprochen, daß die zionistische Weltorganisation und die Jewis'h-Agency an der Londoner Palästina-Konferenz teilnehmen, bevor die jüdischen Vorbedingungen nicht erfüllt sind. Bekanntlich ist in den jüdischen Bedingun­gen das Festhalten an der Balfur-Erklärung und die Fortsetzung der Juden-Einwanderung gefordert worden.

Stalins böses Sewissen

Warschau, 17. Dezember.

Das polnische BlattMaly Dziennik" veröffentlicht eine Meldung aus Moskau, wonach der neue EPU.- Chef Berija als vordringliche Aufgabe den persönlichen Schutz Stalins neu organisiert hat. Die Spezialtruppe der EPst,, die, bisher,auch im Kreml Dienst tat, sei so­fort durch e'lne'Äb.t'eilüng' kaukasischer Bergttuppen ab­gelöst. worden, die Betija blindlings ergeben ist. Um chäs. Einsaxingen p'on Attentätern in den Krentl unmög­lich zu ' mächen, seien ferNör' überall Licht-' Und Ton­signal« angelegt worden, Me das geringste Geräusch in . das Wachlokal weiterleiteten.

stinbenburg-Sedenkzimmer in Verlin

Im Auftrage des Führers durch Staats,ntnistcr Meißner übergeben

rck, Berlin, 17, Dezember.

Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers übergab am Freitag der Chef der Präsidialkanzlei, Staatsmini- ster Dr. Meißner, dem Oberbürgermeister und Stadt- präsidenten von Berlin Erinnerungsstücke des verewig­ten Reichspräsidenten, die vorläufig in einem besonde­ren Hindenburg-Ecdenkzimmer im Märkischen Museum ausgestellt wurden,

Menststellen der Neichsleitung geschlossen

Berlin, 17. Dezember

Der Reichsschatzmeister der NSDAP., Reichsleiter Schwarz, gibt bekannt: Die Dienststellen dex Reichs- leituug der NSDAP. sind vom 23. Dezember 1338 ab 13 Uhr bis 2. Januar 1939 geschloffen,

*

Der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP, gibt bekannt, daß die Kanzlei des Führers der«NSDAP,, Berlin W, 38, Friedrich-Wilhelm-Straße 13, von Mon­tag, dem 19, Dezember, bis 3 Januar einschließlich für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen ist, Ausnah­men können nur in wirklich dringenden und eiligen Fällen gemacht werden.

Fauchet nach Paris abgereist. Nach zwanzigjährigem Wirken in Prag ist am Freitag der ehemalige Chef der fran­zösischen Militärmission in Prag, Armeegeneral Fauchet, nach Paris abgereist.

fvrs,ktbsriebt unseres Vertreters in Uow)

Rom, 17. Dezember.

Der faschistische Ministerrat beschloß am Freitag die Durchführungsbestimmungen des im November erlasse­nen Gesetzes über die Enteignung des jüdischen Erund- und Jmmobilienbesitzes, Danach haben die jüdischen Haus- und Grundbesitzer bis zu einem bestimmten Ter­min eine wahrheitsgetreue Erklärung über den Um­fang ihres Jmmobilienbesitzes abzugeben. Alles, was den Wert von 20 009 Lire übersteigt, wird den Juden abgenommen. Der abzutretende Besitz wird einer Orga- 'nifation unterstellt, die die Juden mit Wertpapieren, die tprozentig verzinst werden, entschädigt. Alle jüdi­schen Betriebe, die im Zusammenhang mit der Rü­stungsindustrie stehen und die mindestens 100 Arbeiter oder Angestellte beschäftigen, werden verstaatlicht,

m Schandfleck"

Rom, 17. Dezember,

vorgehen des französischen Gerichtshofes in Tu­nis gegen zwei im Verlauf der jüngsten antiitalienischen Kundgebungen verhafteten Italiener, einen 68 Jahre alten Mann und einen kaum, 18jährigen Jungen, und das auf sechs Monate Zwangsarbeit bzw, 18 Tage Ge­fängnis lautende Urteil ist in Italien mit großer Empörung aufgenommen. Man sieht darin einen neuerlichen Beweis der feindseligen Einstellung der

Neuer öpN.-Mord in Frankreich

Der ehemalige EPU.-Agent Agabekofs verschwunden Paris, 17. Dezember.

Das französische BlattExzelsior" übernimmt eine Meldung der in Paris erscheinenden ZeitungLa der- niere Nouvelle", nach der der ehemalige GPU.-Agent Agabekofs, der seit langem seine Verbindung mit den Sowjets gelöst hat, in Südfrankreich ermordet wor­den sei.

Keine flrbeilserlaubnis

für zugewanderte Juden iu Holland

Amsterdam, 17, Dezember

Das holländische Sozialminister ium hat die Anord­nung erlassen, daß den in letzter Zeit aus Deutschland zugewanderten Juden keine Arbeitserlaubnis erteilt werden darf. Diese Anordnn"- erstreckt sich auch auf jüdische Hausangestellte.

parteienverbot in Numänie-

Vu körest, 17. Dezember.

Durch ein Gesetz wird die Gründung einer allgemein erwarteten neuen Einheitspartei in Rumänien in die Wege geleitet, die im Gesetz alsFront der nationalen Wiedergeburt" bezeichnet wird. Sie wird zur einzige» politischen Organisation Rumäniens erklärt. Das Gesetz verbietet weiter das Bestehen jeder anderen Partei und bestraft jeden Versuch einer Neugriindung mit Ab­erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei bis fünf Jahren.

französischen Behörden gegenüber der italienischen Be­völkerung von Tunis. Unter Ueberschriften wieDie häßliche Farce des Prozesses von Tunis" weist die römi­sche Presse übereinstimmend darauf hin, daß die Ver­urteilung der beiden Italiener, die nichts getan hätten, ein S ch a n-d f l e ck .für die französische Gerichtsbarkeit sei.

Noch immer Vorbehalte segenüber franco

Paris, 17. Dezember.

Der französische Außenminister Bonnet erstattete am Freitag dem Auswärtigen Ausschuß des Senats Be­richt über die allgemeine Politik der Regierung, Bonnet wiederholte vor dem Ausschuß die Erklärungen, die er bereits vor dem Auswärtigen Ausschuß der Kammer abgegeben hatte. Der ehemalige Ministerpräsident La­va! warf anschließend die Frage der Zuerkennung der Kri'egführendenrechte an Franco auf. Bannet erläuterte in Beantwortung dieser Frage zunächst den juristischen Stand, Er erklärte darauf, daß die französische Regie­rung sich an das Londoner Abkommen halte, das die Anerkennung als kriegführende Macht von gewissen Be­dingungen abhängig-mache, die zur Stunde noch nicht erfüllk seien Aus dem allgemeinen Meinungsaustausch geht hervor, daß ein großer Teil der Ausschuß-Mitglie­der die Entsendung eines französischen Vertreters nach Burgos wünscht.

krklärungen zum englischen Außenhandel

London, 17. Dezember.

Das englische Unterhaus hat am Donnerstagabend in zweiter Lesung einstimmig die Exportgesetzvorlage ange­nommen, die von der Regierung eingebracht war. Im Namen der Regierung schloß Handelsminister Oliver Stanley die Debatte über die Gesetzesvorlage ab. Er erklärte u. a die Regierung behaupte nicht, daß die Eesetzesvorlage als soiche eine allgemeine Lösung für alle Probleme des britischen Exporthandels^ dar­stelle, Immerhin aber stelle sie doch einen Fortschritt auf dem Wege dar, den England einschlagen müsse, wenn es seinen Exporthandel auf jeneBasis der sta­bilen Verteidigung" setzen wolle, den alle Welt und England wünschen. Weiter erklärte der Handelsministsr, England wünsche mit niemand einen Handelskrieg zu führen.

Südamerika mißtraut USA.

Washington, 17. Dezember.

Die Nachrichten aus Lima lauten für die USA, immer unerfreulicher und zeigen die unverhüllt« Abneigung Argentiniens und anderer ibero-amerikanischer Staaten, ins nordamerikanische Kielwasser zu steuern. Nunmehr ist auch der Plan eines panamerikanischen Bündnisses ins Wasser gefallen. In Washington hat es peinlichstes- Aussehen hervorgerufen, daß die Ablehnung Argenti­niens von der sehr drastischen Begründung begleitet war, daß eines Tages Nordamerika aufhören könnte, für Südamerikaein guter Nachbar" zu sein,

Ungaryreise lianos am Montag

Budapest, 17. Dezember,

Der italienische Außenminister Graf Ciano trifft, einer Einladung des ungarischen Reichsverwesers fol­gend, am Montag, 19. Dezember, zu seinem kürzlich an­gekündigten viertägigen Ungarnbesuch in Budapest ein,

2r. frank beim polnischen Staatspräsidenten

Warschau, 17. Dezember

Der zur Jahreslagung der Arbeitsgemeinschaft für die deutsch-polnischen Rechtsbeziehungen in Warschau weilende Reichsminister Dr, Frank, legte gestern am Grabe des, Unbekannten Soldaten in Warschau unter den Klängen der-Nationalhymnen.beider Länder-einen Kranz nieder. Nach der Kranzniederlegung wurde der Reichsminister, den der polnische Justizminister und der deutsche Botschafter begleiteten, vom Staatspräsidenten empfangen. Weiter stattete -Reichsminister Dr, Frank dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für die deutsch-polnischen Rechtsbeziehungen SSsmmarschall Pros, Makowski, einen Besuch ab,

^eusenbund ausgelöst

Berlin, 17, Dezember

Der Reichsführer ss und Chef der deutschen Polizei im Reichsminifterium des Innern bat auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28, 2. 1933 die Gesellschaft Deut­sche Freiheit e, V, und den Geusenbund mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Gleichzeitig sind die von der Gesell­schaft Deutsche Freiheit c. V, herausgegebenen Jnfor- mationsbriefe" verboten. Jede Tätigkeit, die den Ver­such einer Fortführung dieser Organisationen oder einer Neugriindung mit gleichen oder ähnlichen Zielen dar­stellt, wird nach Paragraph 1 der genannten Verord­nung bestraft.

ttom enteignet Juden

wichtige ergänzende Maßnahmen der saschistischen Negierung

Nr." 347 « Jahrgang 1938-

Sie lassen stch wirklich gut bezahlen, Mr. kden

Oder: 8000 Dollar plus Reisespesen für eine Hetzrede

Zweifellos, Mr. Eden, Sie haben auch Ihre Vor- zllge. Wenn sie auch nur äußerer Art sind, so haben Sie doch wenigstens überhaupt welche. Der Herrgott hat in Ihnen einen schön anzublickenden Adam ge­schaffen und dazu gab er Ihnen noch «inen guten Schuß Talent, um diese äußeren Vorzüge im rechten Augen­blick spielen zu lassen. Die angelsächsische Damenwelt schluchzt dann entzückt in süßer Ekstase:Charmant, charmant! Oh, dieser Anthony!" Anthony weiß das alles. Deswegen achtet er auch peinlich darauf, daß er stets als der eleganteste und bestangezogenste Mann Englands erscheint. Mit dezentem Lächeln trägt er den schönsten Seidenhut der Welt und greift unter den Blicken der Damenwelt an sein gepflegtes Schnurrbärt- chen und zwirbelt es. (Uebrigens der neueste Modeschrei in Amerika: Anthony trägt den Schnurrbart gezwir­belt!) Wie gesagt, Anthony läßt sich seine Schönheit etwas kosten, und das haut ja dann auch kräftig ins Portemonnaie. Doch Anthony ist gar nicht dumm, auch vom Eeldmachen hat er Ahnung, Er weiß seinen Beutel ' prall zu halten. So fährt er nach Amerika, um wie wir wissen Hetzreden gegen die faschistischen Staaten zu halten, denen er gar nicht grün ist. Wir sind bis heute aber immer noch so gutgläubig gewesen und haben angenommen, dieser Dandy hielte seine Reden., aus einer gewissen politischen Ueberzeugung heraus. Doch wir sollten uns irren und unser Urteil über An­thony gehörig korrigieren. Was meinen Sie, was er nach seiner ersten berüchtigten Hetzrede am 9, Dezember vor den Finanzgewaltigen und Diktatoren der Wall­street getan hat? Er kassierte dafür 5000 Dollar plus Reisekosten! Der amerikanische Fabrikantenverband war- der großzügige Honorarzahler. Die Newyorker Wochen­zeitschriftTimes", der wir diese interessante Mittei­lung entnahmen, weiß aber noch mehr über diesen sauberen und anspruchsvollen Dandys zu berichten. So soll ihm zuerst der Newyorker Wirtschaftsklub ein .Honorarangebot von 1200 Dollar für die Verzapfung seinerWeisheiten" gemacht haben. Doch das war dem schönen Akithony für das üppig wuchernd« Produkt sei­ner Rhetorik viel zu wenig. Er lehnte es sofort als zu niedrig ab. Wenn sich bei Mr, Eden das alte Sprich­wortSchönheit und Dummheit wohnen dicht beiein­ander" nicht ganz bewahrheitet, so hat er uns doch den schönen Beweis erbracht, daß auch er nichts anderes als eine Marionette in den Händen der Finastzdiktatoren und, des internationalen Judentums von Wallstreet ist, Aber eines verstehen Sie, Mr, Eden, Sie lassen sich in der Tat wirklich gut bezahlen! 8.

öroßkreu; für Lantini

Ordensauszeichnung des italienischen Ministers

durch den Führer

Ordensburg Vogelsang, 17. Dezember.

Im Anschluß an die Besichtigung der Ordensburg Vogelsang durch Korporationsminister Lantini und Reichsleiter Dr. Leq fand am Abend ein Empfang statt, bei dem Reichsorganisationsleiter Dr. Ley dem italie­nischen Gast im Austrage des Führers das Eroßkreuz des Verdienstordens vom Deutschen Adler überreichte.

Dr. Ley führte dabei u, a, aus:Exzellenz Lantini! Sie wissen, daß diese Auszeichnung, die ich' Ihnen namens und im Auftrage des Führers übergebe, eine Herzensangelegenheit von uns qsley, ist. Einmal bringt! diese lleberreichyyg unsere.,FrxM.darllhgr. zMMs-' druck, daß Sie wahrend zehn Tagen mit unerhörter Ge­wissenhaftigkeit Deutschland nicht' nur besucht, sondern auch gesehen haben. Wir wollen .mit dieser Auszeich­nung nicht nur eine einzelne Nation auszeichnen, son­dern dem engen kameradschaftlichen Verhältnis zwischen Italien und Deutschland einen weiteren Denkstein setzen. Wenn diese Auszeichnung darüber hinaus einen Menschen trifft, der uns so eng aus Herz gewachsen ist, wie Sie, dann führen wir sie, noch mit ganz besonderer menschlicher Genugtuung »durch, Sie sind ein alter Faschist und Sie haben uns während Ihrer zehntägigen Fahrt durch die deutschen Gaue in vielfacher Hinsicht Ihre alte kämpferische Gesinnung bewiesen. Wir danken Ihnen für diesen Besuch, und wir bringen diesen Dank in einem Gruß an den Dnce zum Ausdruck,"

Minister Lantini brachte dann in bewegten Worten seinen Dank an den Führer für chiese Au-stelchnung zum Ausdrii^ ' .

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Arbeitstagung

des Neichsinnenministeriums

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Die Reichsminister Dr. Frick und Funk sprachen ' H

Berlin, 17. Dezember, ' Der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, hätte am Freitag die Reichsstatthalter, die Innenminister der Länder, die OLerpräsidenten und die Regierungspräsi­denten des Reiches zu einer der üblichen Arbeitstagun­gen des Reichsministeriums des Innern, zusammen- berufen. Am Vormittag wohnten die Tagungsteilneh­mer der Moorsprengung bei Saarmund. bei. Nach einem gemeinsamen Mittagessen begann die Arbeitstagung im Großen Sitzungssaal des Reichsministermins des In­nern, Wie Reichsminister Dr, Frick einleitend hervor­hob, handelte es sich um die erste Zusammenkunft dieser Art nach den großen Befreiung-Katen des-Führers in diesem Jahr. Sodann erörterte er eingehend wichtige aktuelle Fragen.der inneren Verwaltung, Nach ihm er­griff Reichswirtschaftsminister Funk das Wort,

An der Tagung nahmen ferner die, Reichsminister Dl, Lammers und Graf,Schwerin von Krosiqk teil: in Ver­tretung des Beauftragten für den Vicrjahresplan, Ge- neralfeldmarschall'nng, waren die Staatssekretäre Körner und Neumann erschienen.

Generaloberst von Brauchitsch empfing die Militärattache, m ^ .Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, und Frau von Brauchitsch empfingen am.IS?,Dej« in ihrem Hause die in Berlin beglaubigten Militärattaches,^

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