Heft 
14.01.1930 - Mitteilung des Senats
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193V. Januar 14.

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Mitteilung des Senats

vorn 14. Januar 1930.

Uolstandsarbeiten.

Die Lage auf dem bremischen Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Monaten so außerordentlich verschlechtert, daß die Einrichtung weiterer Notstandsarbeiten für die bremischen Arbeitslosen dringend erforderlich erscheint. Die Arbeitslosigkeit in Bremen-Stadt und in Bremen-Landgebiet, die zur Zeit besteht, geht weit über die normale, saisonmäßig bedingte Arbeitslosigkeit der Wintermonate hinaus. Der Grund hierfür liegt in der außerordentlichen Depression, unter der die bremische Industrie und das bremische Gewerbe leiden. Die Stillegung und die Umstellung großer Betriebe haben zu erheblichen Entlassungen geführt.

Das Ansteigen der Arbeitslosenziffer ist aus folgender Zusammenstellung zu ersehen:

I. In der Stadt Bremen:

Monat

1929

Arbeitsuchende

Hauptunterstütznngscmpfänger

Arbeitslosen­

unterstützung

Krisen-

nnterstützung

insgesamt

1. September . . . .

1. Oktober.

1. November.

l. Dezember.

9 766 10 612 ll 801 l3 115

6 352

7 137

8 132

9 189

491

550

568

632

6 843

7 687

8 700

9 82 l

1930

1. Januar ..

16 530

1l 454

755

12 209

II. Im Bezirk des Arbeitsamtes Bremen (einschließlich der preußischen und oldenburgischen Gebietsteile):

Hauptunterstützungsempfänger

1929

Arbeitsuchende

Arbeitslosen-

Krisen-

insgesamt

Unterstützung

Unterstützung

1. September.

12 348

8 343

576

8 919

1. Oktober.

13 753

9 648

678

10 326

1. November.

15 694

11 151

731

11 882

1. Dezember.

17 928

13 004

807

13 811

1930

1. Januar .

23 030

16 035

1 436

17 471

Von den in den beiden letzten Rechnungsjahren durch Senat und Bürgerschaft bewilligten Notstandsarbeiten (Verhdlgn. zwischen Senat und Bürgerschaft 1928, S. 280/288, 1929 S-103/115) im Gesamtwerte von 922 704 werden bis zum Schluß des Budgetjahres 1929 Arbeiten im Gesamtwerte von 782 704 3^ aus­geführt werden. Einzelne der bewilligten Arbeiten konnten bisher nicht zur Durch­führung gelangen. Infolgedessen stehen für Notstandsarbeiten aus der Bewilligung von März 1929 noch 140 000 aus bremischen Mitteln zur Verfügung. Da mit einer Inangriffnahme der noch nicht ausgeführten, bisher bewilligten Notstands-

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