Jahrgang 
Band 84 (2005)
Seite
202
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Die Inkunabeln der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen: ein Zensus

Von Thomas Eismann

1. Vorbemerkungen

Die heutige Staats- und Universitätsbibliothek Bremen vereinigt in ihren Sammlungen einen nicht unerheblichen Bestand an Handschriften und histo­rischen Drucken, 1 unbeschadet der durch die Auslagerungsaktionen während des Zweiten Weltkrieges erlittenen Verluste der >Bibliothek der Hansestadt Bremen<, wie die Vorgängerinstitution seit dem zwischenzeitlichen Ende der bremischen Eigenstaatlichkeit (1938) bezeichnet wurde. 2 Im Berichtsjahr 1941/42 verfügte die Bibliothek über 283.715 Bände, davon 218 Inkunabeln und 1.660 Handschriften. 3 Die angegebene Anzahl der Inkunabeln ist dabei als gering zu bezeichnen, gerade auch im norddeutschen Kontext, zieht man etwa Vergleichszahlen für Hamburg, 4 Lübeck 5 und Rostock 6 heran. Tatsäch­lich gab es in der bremischen Bibliothek, wie auch immer sie im Laufe der Jahrhunderte bezeichnet wurde (Bibliotheca Bremensis, Stadtbibliothek,

1 Überblicke bei Thomas Eismann, Bremen 1: Staats- und Universitätsbibliothek, in: Paul Raabe (Hg.), Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Bd. 1: Schleswig-Holstein Hamburg Bremen, Hildesheim, Zürich, New York 1996, S. 289-308. - Armin Hetzer, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, in: Tilo Brandis, Ingo Nöther (Bearb.), Handbuch der Handschriftenbestände in der Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden 1992, S. 103-105.

2 Zu den Auslagerungen vgl. Thomas Eismann, Von der Bibliotheca Bremensis zur Staats- und Universitätsbibliothek: ein historischer Abriß, in: Ders. (Hg.), Zurück­gekehrte Kostbarkeiten der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (Schriften der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, H. 4), Bremen 1998, S. 19-38, bes. S. 34-35.

3 Die Zahlen beruhen auf den jeweiligen Angaben im >Jahrbuch der Deutschen Bibliotheken<.

4 Die heutige Staats - und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky ver­fügte vor dem Zweiten Weltkrieg über ca. 1.200 Inkunabeln, heute nur noch über 250 Titel in 230 Bänden.

5 Die heutige Bibliothek der Hansestadt Lübeck verfügte vor dem Zweiten Welt­krieg über 1.046 Inkunabeln, heute nur noch über 85 Inkunabeln und Inkunabel­fragmente.

6 Zu Rostock zuletzt Nilüfer Krüger (Hg.), Die Inkunabeln der Universitätsbiblio­thek Rostock. Mit den Inkunabeln der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpom­mern in Schwerin und der Kirchenbibliothek Friedland (Katalog der Universitäts­bibliothek Rostock, Bd. 2: Die Inkunabeln), Wiesbaden 2003.

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