Zeitschriften- und Bücherschau zur bremischen Geschichte 381
gute Leistung zur Ortsgeschichte, die vom Schlosse Lauen- (= Lewen-)brück ausgeht. Es wird bei den Auseinandersetzungen mit dem Administrator des bremischen Erzstifts, dem Domdekan Moritz von Oldenburg, 1358 zum ersten Male genannt. Im besonderen kommt in dieser Gedenkschrift indessen die neueste Geschichte des Ortes zu Worte, nicht mit Unrecht, wird doch gerade dadurch der in unserer Zeit geschehene Wandel — im Geschichtlichen, aber auch im Wirtschaftlichen und Gesellschaftlichen, im Volkstumsmäßigen, wenn wir etwa an die Flüchtlingsströme denken, wie auch in all dem, was Sitte und Brauch angeht — mit gewisser dokumentarischer Bedeutsamkeit festgehalten.
In einem Beitrag Buxtehude: Warum Tausendjahrfeier? in den „Mitteilg. des Stader Gesch.s- u. Heimatvereins", 34. Jahrg. (1959), S. 78—82, gibt Hans Wohltmann die Erklärung, daß die nachweislich von Erzbischof Giselbert nach 1280 gegründete Stadt den Namen des älteren Buochstadon, Bucstedehude, des späteren Altkloster übernommen habe, des heute eingemeindeten Ortes, der 959 zum ersten Male erwähnt wird.
Wer den kleinen Aufsatz R. H. Rosenbohms über Die alte Hamburger Schieilmühle im 16. Jahrg. d. „Hamburg. Gesch.s- u. Heimatblätter" (1957), S. 94 f., liest, wird unwillkürlich an die gleichartige, vom aufgestauten Wasser des Dobbens getriebene bremische Einrichtung erinnert. Sie war noch um etwas älter als die Hamburger Anlage aus dem Jahre 1482 und, aus dem Jahre 1459 stammend, nur um 13 Jahre jünger als die von Rosenbohm erwähnte Rendsburger Schleifmühle. — Zum Schluß sei auf ein von der „Hamburger Sparcasse von 1827" ihren Sparern und Freunden gewidmetes Büchlein hingewiesen. Rund um den Adolphplatz nennt es sich und gruppiert damit eine Fülle von kleinen Abhandlungen und Aufsätzen, Geschichten und Gedichten, die alle irgendwie einen geschichtlichen Hintergrund haben, um den Ort, an dem sich seit 1920 in dem Gebäude der alten „Hamburger Bank" die Hauptgeschäftsstelle der „Hamburger Sparcasse von 1827" befindet. Um nur das Wichtigste von seiten geschichtlicher Forschung her zu nennen: Reinhard Schindler gibt in aller Kürze die in manchem umwälzenden Ergebnisse der archäologischen Spalenlorschung bekannt, soweit sie sich auf diese Gegend beziehen, und Helmuth Thomsen beschreibt 700 Jahre Adolphsplatz, von der Gründung des Maria-Magdalenen-Klosters an dieser Stelle und dem Eintritt des großen Grafen Adolph IV. in diesen Konvent bis zu den großen Umwandlungen des Platzes im letzten Jahrhundert, als hier als bedeutsamstes Gebäude die Börse entstand.
Volkskunde
Die „Rotenburger Schriften" sind fast in allen ihren Einzelheften eine Fundgrube für bäuerliche Volkskunde. In Heft 8 (1958), S. 20—32, beschreibt Elisabeth Bollenhagen z. B. Sitte und Brauch um die letzte Jahrhundertwende in den Vi/asserdörlern unweit von Rotenburg, in Heft 3 (1955), S. 47—54, Hermann Gätjen Altes Brauchtum im Kirchspiel Ahausen auf Grund von Kirchenbucheintragungen, also Bräuche bei Taufe, Trauung und Beerdigung, auch das, was außerhalb der Regel liegt. Alles ist hier wie dort schlicht erzählt, aber bei dem von unserer schnellebigen Zeit seit der letzten Jahrhundertwende erzwungenen Wechsel von dokumentarischem