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gleicher Art aus einer so frühen Zeit hier bisher nicht bekannt geworden sind. Ich habe deshalb das Buch Seefahrtenbuch genannt. Külves war ein schreibkundiger Mann, seine Aufzeichnungen, wenn auch wohl manchmal Abschriften, zeigen nur selten Fehler oder Verbesserungen, die Schrift selbst ist klar und gradlinig geschrieben, trotzdem freilich nicht ganz leicht zu verstehen, nicht nur weil wie üblich die Satzzeichen fehlen, sondern weil die Artikel oft ausgelassen sind, neue Sätze in der Hegel mit „und" beginnen und weil er eben schrieb, wie ihm als ungelehrtem Manne aus dem Volke der Schnabel gewachsen war. Der Satzbau ist oft stark in die Länge gezogen; dem Sinne nach erseheint er nicht selten wie abgehackt. Dazu kommt, daß Wiederholungen mancher "Wendungen ebensowenig fehlen wie eingeschobene Bemerkungen, die ihm beim Niederschreiben eingefallen sind, aber in den (iedankengang nicht hineinpassen. Einige Worte und Satzteile sind mir unverständlich geblieben.
s. 75. Brüning Rulves war 1525 in Bremen geboren, da er an
führt, daß er 33 Jahre alt gewesen sei, als er 1558 zuerst ein Schiff zn führen bekommen habe. Sein Vater war Julian Rulves,
s. 3i. seine Mutter hieß Metke. Die Familie Külves stammte aus der Herrschaft Delmenhorst. Brünings Großvater, Gerdt Rulves,wohnte mit seiner Frau Gebbcke im Kirchspiel von Ganderkesee. Johaii
s. 2n. Külves ließ sich 1522 in Delmenhorst vom Richter Hcrnian zu Westerloge eine Urkunde ausstellen, wonach er echt, recht und frei geboren, auch keines Leinenwebers und keiner Leinenweberin 1 ) Sohn sei. Flr wollte sich damals in Bremen niederlassen. Im Jahre 1522 leistete er den Bürgereid: Johan Rulves, tidej. Berent
s. 8i. Felthus. Xeun Jahre später, 1531, bezeugt der Rat dem Johan Rulves und seiner Frau, daß sie von den Vorstehern der neuen Schule eine Hausstelle von 2(1 Ellen Länge und 12 Ellen Breite, belegen bei der Kirche der grauen Mönche (Johanniskirche), zur Bebauung gegen ein jährliches Stättegeld von einer Bremer Mark
s. 88. und 22 Grote erblich besitzen. Johan Rulves starb schon früh, nämlich 1532, als kaum sein Haus fertig sein konnte; über seinen
') Die Leineuweber galten als uuehrlieb.