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Die Revolution in China.
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S58

wenig entmuthigt, weder die Bestrafung der ungehorsamen Generale, noch die Prophezeihnngen seiner treuen Diener, noch auch die Poesie der officielleu Bulle­tins vermögen ihn zu trösten. Er erinnert sieb in der Noth an die Diener seines Vaters, Kichan und Kiin. Die Großenkel des gegenwärtigen Kaisers werden wieder in ihre Aemter eingesetzt. Ein Mandarin, Namens Hing-gan, den Hieu- fnngs Vater, der Kaiser Tao-kuang wegen seiner progresflstischen Tendenzen ab­gesetzt hatte, wird erster Minister an der Stelle Sai-schang-has. Der junge Kaiser ändert uur die Persönlichkeiten seiner Verwaltung, seine Politik bleibt dieselbe. Der Monarch kann seine Vorurtheile, seinen Ingrimm gegen die Barbaren nicht bemeistern, er begreift die Ansichten der Männer nicht, von deren Talent er doch die Rettung seines Thrones erwartet.

Die Rebellen setzen ihren Eroberuugszug fort und wir finden sie bereits vor Tschang-scha, der Hauptstadt des Hu-nan. Diese Stadt, welche am Flusse Siang, einem Nebenflüsse des Uang-tze-kiang, liegt, ist berühmt durch die Regatten, die daselbst jedes Jahr zu Ehren einer fünfhundert Jahre vor Christus im Flusse Siang umgekommener Celebrität gefeiert werden. Tschang-scha ist aber anch ein bedeutender Handels- und Kriegsplatz. Die Rebellen führen die Belagernng mit vielem Eifer fort, die Garnison will sich bereits ergeben, als Sin mit frischen Truppen erscheint nnd den Feind zurückschlägt, doch hatte die Stadt großen Schaden erlitten. Die Rebellen werfen sich auf Uo-tschevn, das sie ohne Schwertstreich nehmen. Sie erheben eine Kriegöabgabe von tauseud Tacls und bekommen zweihundert Jnnkeu iu ihre Gewalt. Sie ziehen damit den Fluß bis Kin-tschu-fn hinauf, wo sie sich befestigen uud ihre Beute in Sicherheit bringen. Diese Expedition wurde durch den Jnsurgentengeneral Tai-ping-wang geführt, der auf sciue Fahnen das freundliche Verspreche», grade auf Peking lvszngehen, zur Ermunterung für seine Truppen schreiben ließ.

Die Verlegeuheiten der Kaiserlichen mehren sich. Der Vicekönig der Pro­vinz KuÄ-tsche (östlich von Knaug-si) erklärt, keine Recruten schicken zu können, da die Rebellen ihm die Verbindung abgeschnitten, nnd der Monitenr von Peking theilt zn gleicher Zeit mit, daß der Mandarin Kio-kuaug im Schan-tnng von den Rebellen umgebracht worden. Dieses Factum ist darum von Bedentnng, weil das Schan-tnng 200 Meilen vom Lager der Nebellen gelegen ist. Schan- tung ist bekanntlich das Vaterland von Confucius.

Während die Revolution um sich greift, befindet sich die Dynastie der Tsing in der größesten Finauznoth. In China stehlen die Beamten nämlich mit eben­so viel naivem Bewußtsein wie in Rußland, und aus den officiellen Daten geht hervor, daß der Feldzug gegen die Nebellen blos in einem Jahre 18,000,000 Taels gekostet habe. In dieser Noth machen die Mandarine die verschiedensten Vor­schläge und einer derselben Hu-tin ist auf den Gedanken gekommen, das Opium zum Staatsmonopol zu machen. Es ist ist wahrscheinlich, daß Hieu-sung aus