biegen, siegen, siegen!
von Friedrich Thimme
er Abgeordnete von Heydebrand und der Lasa, der Führer der konservativen Partei, ein Mann von anerkannten, auch bei seinen Gegnern anerkannten staatsmännischen Qualitäten, hat kürzlich auf eine Frage nach seinen Kriegszielen mit lapidarer Kürze geantwortet, daß es nur noch auf eins ankomme: Siegen, siegen, siegen! Das ist ein Wort, das nach der schnöden Abweisung unseres Friedensangebots sicherlich Stimmung und festen Entschluß unseres ganzen Volkes, vom Kaiser bis zum letzten Arbeiter wiedergibt. Konservative und Sozialdemokraten. Alldeutsche und Friedensenthufiasten, Städter und Landleute, alle einander entgegengesetzten Gruppen und Richtungen find hierin eins. Man sollte meinen, daß auch über den Weg zum Siege ein Zweifel nicht mehr möglich sei. Der Kaiser hat es feinem Heer und seiner Marine schon bei der Jahreswende zugerufen: „Der unvergleichlich kriegerische Geist, der in Euren Reihen lebt, Euer zäher, nimmer ermattender Siegeswille, Eure Liebe zum Vaterlande bürgen mir, daß der Sieg auch im neuen Jahr bei unseren Fahnen bleiben werde." Zu Stahl zu werden, hat er dann Heer und Marine in dem Ausruf des 5. Januar aufgefordert, der den Fortgang des Krieges in aller Form ankündigt. Also Kampf, grimmigen, entschlossenen, zähen Kampf zu Wasser und zu Lande, härteren, rücksichtsloseren noch als bisher gilt es. Der Heimat aber fällt vor allem die Aufgabe zu, alles, was irgend für diesen gesteigerten Kampf erforderlich ist. in gigantischem Ausmatz herzustellen. Heerespflicht und Dienstpflicht umfassen ja heute das ganze Volk. Was der Reichskanzler am 12. Dezember warnend voraussagte: „Lehnen die Feinde unser Friedensangebot ab, dann wird bis in die letzte Hütte hinein jedes deutsche Herz von neuem in heiligem Zorn aufflammen gegen Feinde, die um ihrer Vernichtungs- und Eroberungsabsichten willen dem Menschenmorden noch keinen Einhalt tun wollen," das muß zur Wahrheit werden und ist schon Wahrheit geworden. Nicht als ob der kuror teutonicus sich in lauten Worten und leidenschaftlichen Geste« nach Art unserer Feinde kund gäbe; stählerne Entschlossenheit, wie sie von uns verlangt wird, heischt nach Taten, nicht Worten. Was not tut, ist der eherne Wille, auch das Letzte an Gut und Blut herzugeben, ist die Bereitschaft zu jeder Grenzboten I 1917 K