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Kurpfuscher und soziale psuscher
die offensichtlichen Corriger la Fortune-Automaten hat man beseitigt, aber — gewinnen tut man auch für gewöhnlich in den nicht beanstandeten noch nichts. Für die, die nicht alle werden, also immer noch eine sozial wertvolle Beschäftigung — weil es sie vielleicht doch schließlich aufklärt!
Bleiben uns noch zum Schluß die Pfuscher vom Wucherertypus. Diese wollen ja auch zum Teil Volksbeglücker sein und sind auch Spieler. Aber der Wucherer überwiegt bei ihnen, der Wucherer, den man daran erkennt, daß er den Leichtsinn, die Notlage oder Unerfcihrenheit des andern ausbeutet, um seine eigne Tasche zu füllen.
Die Wahrsagerinnen. . . wieviel Dumme haben sie schon ins Elend gebracht! Sie sind Priesterinnen der Unterwelt, ähnlich wie manche Ziehmutter, die sich als Engelmacherin entpuppt, oder wie manche der hilfsbereiten Psminss savkmtks, die trotz ihres Versprechens: „Damen finden freundliche Aufnahme", die Freundlichkeit allzusehr vermissen lassen.
Die Kapitalsucher und Gewinnversprecher — wieviel Notlage haben sie vergrößert!
Die Aufklärer über das Geschlechtsleben u. dgl. — wieviel Leichtsinnige haben sie schon verstrickt!
Über diesen Industriezweig sozialer Pfuscherei verlohnen sich zum Schluß noch einige Worte. Unter dem Deckmantel der Aufklärung benutzen sie schwer bezwingbare Triebe, namentlich der Jugend, um ihre unter wissenschaftlichem Anstrich obszöne Literatur in die Hände zu spielen. Wer Gelegenheit hat, die üppige Blüte dieses Zweiges der Bücherproduktion zu verfolgen, der sieht den ganzen Ernst dieses Problems. Je schlechter das Buch, um so besser der Absatz; dieses pessimistische Wort wird hier wirklich zum Ereignis. Und nicht nur dem Leichtsinn des Geschlechtstriebes, auch dem der Sensation um jeden Preis, der aufregenden, nervenüberspannenden Sucht wird durch skrupellose Büchermacherei Vorschub geleistet. Die soziale Kalamität der Sherlock-Holmes- und Nick-Carter-Literatur ist in der letzten Zeit schon gebührend niedriger gehängt worden.
Wie harmlos waren die Lederstrumpferzählungen gegenüber diesen Schilderungen des Verbrechens in jeder Fasson!
In welchem Maße die genannte Literatur verbreitet wird, berichtet ein Lehrer, der solche Lektüre bei seinen Schülern gesammelt hat, so: „Wenn wir auf einem Deckel solcher Jugendschrift in einem Preisausschreiben — genaues Erraten der Auflagenhöhe — die Auflage in einer Höhe von 250000 bis 500000 Stück angegeben finden und von kleinen Expeditionen die Personenzahl der Angestellten auf 120 und mehr, je nach Betrieb angegeben erhalten, so werden wir bedenklicher."
Sind wir aber bei der pfuscherischen Verlegerproduktion angelangt, so darf auch des neuen Betriebszweiges nicht vergessen werden, der sich in folgendem Inserat jüngst ausdrückte: „Literarischen Namen können sich Nicht-