Irland und O'Connell
Zweite Abtheilung.
Eine der glanzvollsten Epochen im Leben des großen irischen Agitators beginnt unstreitig mit seiner Wahl in's Parlament, so wie diese Wahl zugleich die erste große Probe war, welche die von O'Connell geleitete Littliolic assuemtmn von ihrer Macht über die Gemüther der irischen Bevölkerung gab. Der katholische Verein hatte sich nämlich der Parlaments-Acte dcS Jahres 1825, welche die Auflösung aller, durch die Erhitzung des politischen und religiösen Parteigeistes die Ruhe Irlands auf's Höchste gefährdenden Vereine») gebot, scheinbar unterworfen, weil O'Connell vor Allem den Engländern nicht durch offenen Widerstand gegen die Gesetze eine Gelegenheit zu gewaltsamen Maßregeln geben wollte. Aber die Thätigkeit der katholischen Association, die bald unter einer andern, den Bestimmungen der Parlamentsacte nicht anheimfallenden Einrichtung wieder in'S Leben getreten war, hörte darum nicht auf und O'Connell selbst erklärte, keine Parlamentsacte werde die Wirksamkeit des Vereins zu hemmen vermögen. Doch hielten sich die Katholiken, so lange der liberale Canning in England am Ruder war, ruhig, weil sie auf seinen Beistand rechneten. Als jedoch, nachdem Canning von den TorieS zu Tode gequält worden, erst der den Katholiken nur noch halb geneigte Lord Godench, dann aber das entschiedene Tory-Ministerium Wellington-Peel in England an die Spitze der Geschäfte trat, da begann auch der katholische Verein
*) Es hatten sich nämlich eifrige Protestanten zu Gegenvcreinen gegen die Katholiken unter dem Namen der oranischcn Gesellschaften (or-»nko ->o^ visties) zusammengcthan.