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Die Maas und ihre Anwohner.
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schnellen Strömungen abwärts, daß das Steuer der Gewalt nicht mehr gebieten kann; und so fährt sie fort, obgleich ihr Lebenslauf durch die Vereinigung mit ihrer wohlgezogenen Landsmännin, der Sambre, eine neue Richtung erhalten hat, immer noch bleibt sie einem arbeitsamen Leben feind und noch liebt sie es, von Zeit zu Zeit mächtige und seltsam gestaltete Felsen an ihrem Ufer auszu- thürmen, bis endlich, nachdem sie schon wie zum Spiel Wiesen und Weinberge angelegt hat, der arbeitsame, jugendlich kräftige Hoyour auch ihr die Augen öffnet; die sanftern Hügel bedecken sich mit Weinreben und Kornfeldern; Fabriken und ausgedehnte Dörfer neh­men die Ufer in Beschlag, Landhäuser und Schlösser steigen auf allen Seiten in die Höhe, mit einem Worte, wir sehen die Jung­frau in ihrer Vollreife, auf dem Höhepunkte ihres Lebens, der sich in dem gewerbthätigen, heitern und herrlich gelegenen Lütt ich noch besonders dargestellt findet, aber kein würdiger Gatte stellt sich ihren Wünschen dar, immer sind es nur Freundinnen, diesmal die vereinigten romantisch lieblichen Schönen: Vesdre und Ourthe, die sich ihr nähern, von dem nicht gar zu fernen stolzen Rheine, zu dem sie ihren Lauf gerichtet zu haben schien, weiset sie gebieterisch und rauh die neidische hohe Veen zurück. Da giebt sie ihrer Laufbahn abermals eine neue Richtung; resignirt scheint sie sich dem häuslich geruhigen, gemüthlichen Leben widmen zu wollen, ar­beitsam wandelt sie zwischen den reichen Feldern und Macstricht erhebt sich als ein Werk ihres Fleißes. Aber schon wird sie müde dieses traurig einsamen Lebens, die trübselige deutsche Nver kann sie nicht mehr erheitern, die Kraflgebilde ihrer Jugend haben sie verlassen und so schleicht sie in den sumpfigen, trüben Umgebungen, selbst trübe und düster, dahin:da erblickt sie in der Ferne den Rhein, zu dem schon lange ein unbekannter Drang sie hinzog, unschlüssig schwankt sie, nä­hert sich, entsernt sich, endlich kommt sie ihm entgegen und ihre altjüngferliche Scheu überwindend, nimmt sie den Lebensmüden freund­lich in ihre Arme auf und durcheilt nun in neuem Wirken, in stolzer Kraft den kleinen Rest ihrer Tage dem Oceane der Ewigkeit zu. So trägt dieMaas, obschon sie ihren Charakter von ihrer Quelle bis zur Mündung dreimal verändert, diesen jedesmaligen Charakter in der ganzen Breite ihres Flußgebietes an sich. Von Givet an, wo sie Frankreich Lcbewobl sagt, bis nach Macstncht, wo sie deutsch-