Seernstmigen
diesen Zahlen gegenüber die bescheidnen Festsetzungen unsers Flottengesetzes bedeuten! Man würde durch den Antrag Richters demgegenüber unwillkürlich au Schulze-DeliKsch erinnert, der vor 1866 „Preußen den Großmachtskitzel aus- treiben" wollte, oder an den Virchowschen Abrüstnngsantrng von 1869, Es ist immer dieselbe politische Kurzsichtigkeit. Fraktiousliebhabcreien und politische Eitelkeiten anstatt der Interessen des Landes!
Sehen wir uns die Franzosen an. Die Regierung hatte, um größere Summen für die Flottenstützpunkte, namentlich für Biserta, verfügbar zu machen, Reduktionen vorgeschlagen, die darin bestanden, daß der Bau von drei Linienschiffen um ein Jahr verschoben, die Besatznn.Marke des Mittelmeergeschwaders verringert werde, ferner sollten die Geschwadcrübnngen beschränkt und die Fahrten der Schiffe nnf auswärtigen Stationen verringert werden. Die Kammer hat im Gegensatz znm Marineministcr den Bau der drei Linienschiffe für 1906 beschlossen,' die'Besatzungsstärke von 50200 Köpfen beibehalten und die Beschränkung der Geschwaderübungen abgelehnt. An den Ausgaben für die Stutz- Punkte wurden 1200000 Mark gestrichen, dagegen ist durch die Bewilltguugeu der Etat des Marineministerinms um acht Millionen Mark auf 253'^ Millionen Mark erhöht worden. Allerdings scheint der Senat diesem Beispiel nicht folgen zu wollen. In der Sitzung vom 25. März hat der Berichterstatter über das Mariuebudget, Mcrie, die'vom Marineminister vorgeschlngne .Herabsetzung des Mannschaftsstandes auf 40000 Maun für gerechtfertigt erklart. Marineminister Pclletcm fügte hinzu, sie sei uach deu Gutachten der hervorragendsten Offiziere vorgenommen worden, und die Schiffsbesatznngen blieven damit noch stärker als' die der Vereinigten Staaten und Deutschlands. Er werde sich bemühen, noch weitere Herabsetzungen durchzuführen. England halte im Frieden fast denselben Mannschaftsstand wie in, Kriege, weil es nur ungenügende Reserven habe. Das nachzuahmende Muster werde das vou Deutschland'sein, das im gegebnen Zeitpunkt starke Reserve» cmziehn könne. Auch Pellctan scheint demnach einen Konflikt mit England ziemlich außer Ansatz zu lassen. Denn wenn die englische Marine schon im Frieden mit ihren Kriegsbesatzungen versehen ist. die französische aber erst nimdestens 25 Prozent Re ervcn ciuberufen soll, so würde sich daraus eme Überlegenheit der englischen Flotte ergeben, die bei der nahen Nachbarschaft und dem wahrscheinlich sehr schnellen 'Verlaufe des Kriegsausbruchs und der ersten Ättwnen nicht ohne Gefahr wäre. ^ . , ...
In Rußland sind fünf Linienschiffe zu je 16000 T?n,,en geplant solme eme Anzahl von Kreuzern. Genancrc Augabeu smd noch nrcht bekam . d e Kosten für Neubauten sollen sich ans mehr als 93 Millionen Mark im vorliegenden Budgetentwurf belaufen. ^ ^ . ... ,„^n , Diese Hinweise genügen, jedem nachdenkenden Deutschen klar zu mach... daß neben der Schlachtflotte, deren Ausbau auf der gesetzlichen Grundlage lang smn fortschreitet, auch für die Auslandflotte mehr geschehn, uud daß namentUch eine Verstärkung an großen gcfechtsfühigen Schiffen für sie vorgesehen werden muß. Z.„n wenigsten eine ^ Liniendivision in Ostasicn erscheint neben Kreuzerdivision unumgänglich notwendig, und der ..Ostasiatlsche LWYd ist nur .M sehr im Recht, wenn er jüngst den Wnnsch aussprach, d"ß ^e Brandes division. die angenblicklich im Ümban begriffen ist nnd erst 1905 w: der dien fähig wird, dann nach Ostasien entsandt werden möge Ob 1>e 5" °er ^e" m der Heimat entbehrt werden kann, wird von den politischen Verhältnis n abhängen, jedenfalls müßte dann für die Schlachtflotte eme neue Div ou mnerhalb des jetzigen Flottcnplans bewilligt werden. Uusrc Werften »ud m sre deutsche Industrie könnten das Doppelte und das Drache von dem le ^ was jetzt von ihnen verlaugt wird, uud aus statistischen ^roffeutli^ der letzten Zeit ist bekannt geworden, daß schon heute snr die Zukunftsflotte