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Noch einmal sah er si ch nach allen Seiten um und neigte lauschend den Kopf, dann trat er in sein Zimmer und beeilte sich wieder hinabzukommeu.
Behaglich wars in der alten Laube wie ehedem; die Haselnüsse rundeten sich schon, und die Menschen plauderten ohne Stocken, als habe man erst gestern so zusammengesessen. Fünf fröhliche Jugendjahre durchlebten sie zusammen in treuer Erinnerung, die drei flotten Pariser mußte Jean sich abfragen lassen.
Nur war er hie und da nicht ganz bei der Sache — die Angen wenigstens liefen alle Wege entlang, glitten von Thür zn Thür nnd schienen jede Hecke durchdringen zu wollen.
Und wie Jean nmherschaute, so beobachtete Robert unverwandt des fremden Vetters Gesicht.
Das war ja unnatürlich; er mußte doch endlich von ihr reden, nach ihr fragen! Merkwürdig, daß sich die andern so gar nicht wunderten, daß er sie nicht erwähnte. — Ja so — die dachten natürlich, dieses Thema sei auf dem Wege vom Bahnhof schon gründlich abgehandelt worden. Gut so! — auch er würde ihm gewiß nicht entgegenkommen, ihm nichts leicht machen. Wenn eine so einfache Frage ihm sauer wurde, so mochte ers nur aushalten; am Ende mußte er doch fragen, und dann sah man, was für ein Gesicht er dazu machte.
Aber Jean Lepore fragte nicht. Er aß und trank und war liebenswürdig — nichts weiter.
Erst als er gegen Abend mit den drei Jungen allein war, wie ehedem das ganze Volk auf der großen Schaukel schwingend, da fragte er in die grünen Wipfel hinein, durch die sie flogen:
Wo steckt denn die Gret?
Oho! — nein so was! — er weiß nicht, wo die Gret steckt?
Doch bei der Muhme!
Vou wegen dem schlimmen Arm.
Die kann sich nicht rühren.
Und braucht ihre Hilfe.
So? — Die Schaukel flog immer höher. Nachher, gcmz oben im Grünen, sagte Jean: Da konnte auch lieber Lisa gehn, die ist doch alter und geschickter.
Alle drei Buben lachten wiederum Hohn ob Jeans Unwissenheit. Das kam davon, wenn man drei Jahre weg blieb, da wußte man nachher die einfachsten Dinge nicht.
Lisa ist doch Braut!
Geheimnis! aber wir merken alles.
Robert sagte auch gleich, Grete müsse gehn.
Und Gret ist doch kein Schaf mehr.
War sie nie, bemerkte Jean mit erneuter Schwungkraft, war ein fideles Huhn.
Ja, das schon; aber ich meine mit wirtschaften!
Die bäckt jetzt Kuchen!
Viel mehr Rosinen nein wie Lisa.
Ja, die Base hats gut, mir wär Grete auch lieber.
Tiefe Seufzer kamen aus allen drei Bubenherzen, und Jean hemmte die Schaukel. Sofort verflog die Wehmutstimmung der Knaben, sie bettelten stürmisch nm neuen Schwung.
Jean besann sich einen Augenblick, dann fielen ihm noch ein paar Fragen ein, die sich oben im Grünen leichter stellen ließen, als unten Aug in Auge mit den Schlauköpfen. Er willfahrte also und setzte die Schaukel wieder in Bewegung.
Da hatte er ja den ersten Ast wieder, da den zweiten, nnd nun streichelten ihm die kühlen Blätter das heiße Gesicht.
Wie lange ist die Grete schon fort?
Seit drei Tagen.