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Die Wohnungs- und Bodenpolitik in Großberlin
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zember 1900 mehr als 5000 Einwohner hatten, mitgeteilt werden. Es wurden gezahlt

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178

159

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Treptow......

364

1178

1780

2838

5346

Von diesen Vororten hat Voigt nur Charlottenburg behandelt, das aber in einer außerordentlich eingehenden, auf wertvollen archivalischen und stati­stischen Stndien beruhenden Arbeit, Es muß sehr bedauert werden, daß es dem jungen Gelehrten nicht vergönnt gewesen ist, auch die Arbeitervorortc wie Rixdorf usw. in den Kreis der Bearbeitung zu zichu. Charlottenburg weist unter allen deutschen Städten mit die reichste Einwohnerschaft auf, und auch das von Voigt eingehend geschilderte Gelände am' Kurfürstcndamm und die Villenkolonie Grnnewald sind Lnxusqnartierc ersten Ranges, deren Ent­wicklung sich ganz abseits von der sozialen Wohnungsfrage abgespielt hat und noch abspielt, soweit man darunter das Wohnbedürfnis der weniger bemittelten Klassen und namentlich die Wohnungsnot begreift. Von diesem sozialen Standpunkt ans betrachtet, lassen uns auch die teils widerlichen, teils lächerlichen Ausschreitungen, die die Tcrrainspeknlation in Charlotten­burg, am Kurfürstendamm nnd in der Villenkolonie Grunewald im letzten Jahrzehnt ausgewiesen hat, sehr kalt. Wenn sich die reichen Parvenüs aller Branchen nicht der geschäftlichen allein dort im Geldwegwerfen für Luxuswohnungen und Luxusbauplätze überbieten, so hat das für die Wohn­verhältnisse des Arbeiterstandes und des Mittelstandes sehr wenig Bedeutung. Die riesigen Gewinne, die die Spekulanten in diesen Bezirken eingestrichen haben, können am wenigsten als ein Blutgeld, das den Ärmern abgepreßt wäre, bezeichnet werden. Der Voigtschcn Berechnung, nach der z, B, in Charlotten­burg der Grundwert im Jahrzehnt 1887/97 um mehr als 250000000 Mark in die Höhe getrieben worden sein soll, und deshalbjede neu hinzugekommne Person" den Charlottenburger Grundbesitzern einendurchschnittlichen Wert­zuwachs" von 2500 Mark gebracht,jede sechsköpfige Familie" sie aber um durchschnittlich 15000 Mark bereichert habe, kann in diesem Sinne gar keine ernste Bedentnng beigemessen werden, wenn sie auch agitatorisch unter Um-