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Amerikanischer Wetterbewerb auf dem Kohlen- und Eisenmarkt
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Amerikanischer Wettbewerb auf dein Uohlen- nnd Lisenniarkt 543

Durchschnittspreis des Erzes auf 4 Mark 55 Pfennige, der der Kohle auf 5 Mark 17 Pfennige für die Tonne am Ofen stellen soll, wonach die Her stellnngskosten für die Tonne Roheisen nicht über 22 Mark 75 Pfennige, für vorgeblockten Stahl nicht über 46 Mark 50 Pfennige hinausgehn würden, Dazn liegt Kap Breton nngemein günstig für die Ausfuhr nach Enrvpa, da die Entfernung nach Liverpool nnr etwa 2250, nach Hamburg 2800, nach Antwerpen 2500 Seemeilen betragt, und endlich zahlt die kanadische Regierung bis zum 1. Jnli 1907 der Gesellschaft ganz beträchtliche Prämien, die sich von 13 Mark 70 Pfennigen für die Tonne ans einheimischein Erz erblascnen Roh­eisens im Anfang allmählich bis auf 2 Mark 75 Pfennige ermäßigen. Es ist klar, daß mit solchen Preisen die Dominion Ltssl unä Iron Qompg.0^ nicht nnr in Europa, souderu beinah in den Vereinigten Staaten trotz des Zolles konkur­rierend auftreten kann.

Liegt nnn schon in den amerikanischen Verhältnissen eine immerwährende Gefahr für den europäischen Eisenmarkt, die nur durch die andauernd sehr starke Nachfrage des Inlands gehindert wird, sich zu entwickeln, so wird sie neuerdings noch durch den Abschluß des großen Stnhltrnsts, der Ilintsä Lts-to« Ltsol OorporMon, gesteigert, die mit annähernd 4600 Millionen Mark von siebeil der lcistnngsfähigsten Stahlgesellschaften nnter Führung John Pierpont Morgans begründet wurde, um die immer unbequemer werdende Konkurrenz Andren» Carnegies auszukaufen. Die vereinigten Gesellschaften es sind die I'sclsrg.l Ztö<ll, die Uatwnick Ltsol, die ^insriomr Lksol g. ^Viro, die ^.ins- rio-m Lllölzt Ltsöl, die ^rnm'iogn Ltsel emä IIoop, die ^.msrws.n lirrMte und die Rational IXibo LoinpM^, zn denen sich nun als achte die Oarimg'w Ltsvl ^ompirny gesellt beherrschen zwei Drittel der Gesamtstahlproduktivn, einzelne Zweige wie die Schienenfabrikation nahezn vollständig; ferner gebieten sie nach der nnnmehr vvllzognen Vereinigung mit dem Rockefellerschen Unter­nehmen über 125 Schiffe für den Erztranspvrt ans den großen Seen, sonne über eine Reihe von Erzgruben am Obern See, deren Jahreserzcugnng sich ans zwölf Millionen Tonnen Eisenerz beläuft. Es ist selbstverständlich, daß ein solches Riesenunternehmen die Eisenbahngesellschaften noch zu ganz andern Fracht­nachlässen als bisher zwingen und dadurch eine weitere Verringerung der Ge- stehungs- und Versandkosten herbeiführen knnu. Darüber sucht man sich nnn mit folgenden zwei Erwägnngen zn trösten. Zunächst umfaßt der Trust noch nicht sämtliche Eisen- und Stahlwerke der Union: besonders die Werke des Südens, wo die Produktion noch billiger ist, die ^suu^lv-mili, lion anä Lkoei, die Oon8o1iäalsä Loul kmä Irou Oompimy von Alabama, die ZZrnxirg Iron imcl Ktssl, die Kloss Zbölllolä Ktsol - Irou, die VirUnm lrou Lo»1 anci (üolis und die Mpublwim Iron anä Ltsol vowpiin^, die znsanunen annähernd drei Millionen Tonueu Roheisen jährlich produzieren, sowie manche kleinere Gesell­schaften haben sich nicht angeschlossen, nnd es heißt nenerdings, daß sich einige von ihnen zn einem Gegcntrust zusammenthnn wollen, der aber schwerlich gegen den Gegner aufkommen wird.

Zweitens sucht man sich damit zu beruhigen, daß der große Stahltrnst