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Antiker und moderner Militarismus
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Antiker und moderner Militarismus

m vierten Kapitel des Buches Nehemia heißt es:Da aber Saneballat hörte, daß wir die Maner baueten, ward er zornig und sehr entrüstet und spottete der Juden, und sprach zu seinen Brüdern und den Mächtigen von Samaria: Was machen die ohnmächtigen Juden? Wird man sie so lassen? Werden sie diese Steine lebendig machen, die Schutthaufen und verbrannt sind? Als das Volk nun ^ aber doch das Herz faßte zur Arbeit, und Saneballat und Tobia und die Araber und Ammoniter und Asdoditer höreten, daß die Mauern zugemacht wurden, wurden sie sehr zornig und machten allesamt einen Bund und stritten wider Jerusalem."

Und was thaten nun die Juden in dieser schwierigen Lage, als es galt, ihre Vaterstadt wieder aufzurichten mitten unter den Feinden? Der tapfre Nehemia gab ihnen eine Wehrverfasfung, die ihnen erlaubte, in gleicher Weise Krieger und Arbeiter zu sein:Es geschah hinfürder, daß der Jünglinge die Hälfte thaten die Arbeit, die andre Hälfte hielten Spieße, Schilde, Bogen und Panzer. Und die Obersten stunden hinter dem ganzen Hause Juda, die da baueten an der Maner. Und die da Last trugen von denen, die ihnen auf­luden, mit einer Hand thaten sie die Arbeit, und mit der andern hielten sie die Waffe. Und ein jeglicher, der da bciuete, hatte sein Schwert an seine Lenden gegürtet, und bciuete also; und der mit der Posaune blies, war neben mir."

Die alten Juden waren praktische Leute; trotzdem ergaben sie sich, als es die Lage forderte, dem Militarismus, so weit das ihre Umstände nötig wachten, und schränkten ihre Arbeit entsprechend ein, da sie ohne diese Ein­schränkung überhaupt keine Aussicht hatten, jemals fertig zu werden.

Wer sähe nicht die Ähnlichkeit in der Lage dieser alten Juden mit der der Grenzboten I 1M7 41