Der Achtstundentag
von G. Lcihr
II dem Aufsatz: „Der Achtstundentag in der Wirklichkeit" (im 31. Heft) wurde berichtet, daß in England eine große Maschinenfabrik von Mather und Platt mit dem Achtstundentag eine einjährige Probe gemacht habe, die zur Zufriedenheit ausgefallen sei. Bisher war iu der Fabrik wöchentlich 53 Stuudeu gearbeitet worden. Die Lohne wurden zu einem Dritteil als Stücklohn, zu zwei Dritteilen als Wochenlohu gezahlt. Vom 20. Februar 1893 ab wurde nun die Arbeitszeit auf 48 Stunden herabgesetzt. Es wurde morgens von 7"/,, bis 12 Uhr, nachmittags von 1 bis 5'/z Uhr, am Nachmittag des Sonnabends gar nicht gearbeitet. Die gezahlten Lohne wurden beibehalten. Überstunden wurden nicht gehalten. Wo es nötig war, wurde in Dvppelschichten mit besonders angeuommneu Arbeitern gearbeitet. Das Ergebnis war, daß sich der Jahresumsatz im Verhältnis zu den iu den letzte» sechs Jahren gezahlten Lohnen nicht verringert, sondern um 0,4 Prozent erhöht hat. Die Ersparnisse o» Betriebskosten betrugen gleichfalls 0,4 Prozent. Die dnrch UnPünktlichkeit der Arbeiter verloren gegangne Arbeitszeit hat sich von 2,4U ans 0,46 Prozent vermindert. In dem Verdienst der Stückarbeiter ist allerdings ein kleiner Rückgang eingetreten, aber lange nicht so stark, daß er dem Verhältnis von 53 zu 48 entspräche. Die gesamte im Bersnchsjcchr geleistete Arbeitsmenge ist größer gewesen als die der frühern Jahre.
Die Firma hat sich hierauf entschlossen, die neue Einrichtung dauernd bec sich einzuführen. Besonders wird auf den Wegfall der beiden ersten Arbeitsstunden vor dem Frühstück Wert gelegt: dadurch bleibe dem Arbeiter die
frische für die Arbeit erhalten. Es sei also daS Ziel erreicht worden, dem Gttnzbot?» III ,894 gl