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uach dem Pinne, den unsre philosophischen Vaukünstler entwerfen, ein neues, wohnliches Haus herzurichten, das für alle Platz hat und auch seinen Stil dein veränderten Zeitgeschmäcke anpaßt. Der Materialismus ist zu solchem Ausbau außer stände, weil er die Wissenschaft mit Füßen tritt; er kanu uur abbrechen, aber wegen seiner grundsätzlichen Leugnung der Ideale kein planvolles, gegliedertes Gauze bemeistcru. Er ist eiue Übergnugskrankheit der Weltanschauung, weiter nichts: sein Heilmittel aber ist die möglichste Förderung und Verbreitung einer wahren, wissenschaftliche» Philosophie.
Monarchie und Republik in: Altertum
von G. Lohse
oweit auch das forschende Auge einzudringen sucht in das sagenverklärte Dunkel griechischer Vorzeit, überall trete» uus daraus die Kraftgestalteu zeuseutsprvssener Könige entgegen, die teils auf kühuc» Wandcrzngen mit überlegener Kraft des Körpers und Geistes wegclagcrndc Ungeheuer erlegen und so deu freieu Verkehr der Volksgenossen anbahnen, teils auf hohen Bürgen hinter kyklopischen Mauern sitzen und in kühngewölbten, unterirdischen Schntzhäusern eiue andre Stütze ihrer Macht, das asiatische Gold, bergen uud, indem sie dort deu vereinzelten Landgemeinden einen Mittelpunkt schaffen, als Begründer der Stadt uud des Staates für alle Zeiten göttliche Verehrung genießen. Vereinigt sind ihre Namen in den gemeinsamen Unternehmungen der Herveuzeit, im Nrgv- nantenznge und in dem spätern trojanischen Kriege, wo noch immer die Könige selbst, Agamcmnon neben Achill, Ajax mit Odhsseus an der Spitze ihrer Völker mit stolzer Heransforderung den Kampf beginnen und vom Streitwagen herab mit starker Haud auf den fürstliche« Geguer den Speer entsenden. Sie allein ergreifen auch im Rate das Wort, doch tritt bereits hier öfter ein scharfer Gegensatz hervor zwischen Oberkönig uud den andern Fürsten, der Keim der bald das Königtum überwuchernden Aristokratie. Umsonst erhebt schon Hvmer seine mahnende Stimme dagegen in deu geflügelten Worten, Jlias II, 204: „Nichts gutes ist Vielhcrrschaft; einer soll Herr sein, einer König, dem es gab der Sohn des verschlagenen Krvnvs." Die Umwandlung der monarchischen Verfassung schreitet unaufhaltsam vorwärts.