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Maßgebliches und Unmaßgebliches
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Litteratur

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eines Theaterberichts in folgende Jeremiade nns:Sudermanns Schauspiel »Die Ehre,« dem man mit großem Interesse entgegengesehen, ist leider vom Repertoire wieder abgesetzt worden, und es scheint fast, als ob wir das langerwartete Stück überhaupt nicht zu sehen bekommen werden sl. wurden^; für diese Spielzeit ist wenigstens alle Hoffnung geschwunden." Die hoffnungslosen Stuttgarter wissen gar nicht, wie beneidenswert sie find!

Litteratur

Weltgeschichte von Joh. Bapt. Weiß. Dritte, verbesserte Auflage. Erste bis achte Liefe­rung. Graz und Leipzig, Verlag Styria, 1890

Die große neunbändige Weltgeschichte des Grazer Professors Joh. Bapt. Weiß hat im deutschen Reiche bor Schlossers, Webers und Rankes Werken zurücktreten müssen. Sehr beliebt scheint sie in Österreich zu sein, wie schon die Thatsache beweist, daß sie jetzt in dritter Auflage ausgegeben wird uud zwar in, Lieferungen, völlig umgearbeitet uud auf zwanzig Bände erweitert. Die erste Lieferung (im Preise von 85 Pfennigen) ist Ende vorigen Jahres ausgegeben worden; mit der achten Lieferung liegt der erste Band, der die alte Geschichte der orientalischen Völker bringt, nebst Einleitung und Inhaltsverzeichnis abgeschlossen vor. Das ganze Werk soll in fünf bis sechs Jahren vollendet sein.

Ein eigentümlicher Vorzug der Weißischen Weltgeschichte ist schon früher ge- legentlich in deutschen Besprechungen hervorgehoben worden: es ist die Reichhaltig­keit des Bnches an geographischen nnd sittengeschichtlichen Schilderungen. Der Verfasser nimmt gern größere Stücke aus den wichtigsten alten Schriftstellern nnd den besten neuern Geschichtschreibern, gewissermaßen als Anmerkungen, in kleinerm Druck in seine Darstellung ans. Man kann sein Werk im besten Sinne! als eine überaus geschickte Kompilation bezeichnen. Dieser Vorzug des Bnches wird »och deutlicher in. den spätern Bänden hervortreten, wenn sich die Darstellung den Völkern zuwendet, deren Geschichte in guter uud zuverlässiger Überlieferung bekannt 'st. Bei diesem ersten Bande darf der Vorwurf uicht ganz unterdrückt werden, daß der Verfasser den Fabeleien der Griechen vielfach einen zu großen Raum ge­stattet und neuern Ansichten znwcilen etwas schnell folgt. Anderseits muß mau anerkennen, daß er eine Fülle von Stoff nach eingehenden Vorarbeiten zu einer fesselnden Darstellung zusammengefaßt hat.

Wir werden wohl Gelegenheit habeu, bei den spätern Bänden das Werk noch unter andern Gesichtspunkten zu besprechen.

Eine Maienfahrt durch Griechenland. Von Georg Behrmnnn- Hamburg,

L, Grttfe, 1800

Nur eine kleine Anzahl Bücher kann denen, die nach Italien oder Griechen­land reisen wollen, zur Vorbereitung empfohlen werden. Noch geringer aber ist die Zahl derer, die man auch uach der Rückkehr aus dem Süden gern und hänsig Wieder aufschlägt, um die eignen Erfahrungen zu prüfen und zu läutern. Die