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Maßgebliches und Unmaßgebliches
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Litteratur

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Periode) bezeichnet als stärkere Wetterlage den 23. Mm, 20. Jnni und den 1., 6-, 8., 9., 10., 13., 14., 20., 28. und 29. Juli. Eine von mir durchgeführte Wahrscheinlichkeitsrechnung ergab deu Mai und Juni als warm mit Gewitter, den Juli als kalt mit Landregen. Den 26. Juni ist strichweise starker Hagel zn er­warten, vom 26. bis zum 30. Juli sehr starke und nilsgedehnte Niederschlage." Nun, wir werden ja sehen!

Litteratur

Erlebnisse und Erfahrungen eines alten Arbeiterfrenudes- Von W. F. Berlin,

Friedrich Lnckhcirdt, 18S0

Haben die Arbeiterfortbildnngsvereiuc noch eine Znknnft oder haben sie ab­gewirtschaftet gegenüber der Svzialdemvkratie und gegenüber der Fürsorge, die der Staat jetzt dem Arbeiterstande zu teil werden laßt? Diese Fragen Null der Ver­fasser beantworten, indem er zunächst die Erfahrungen mitteilt, die er als lang­jähriger Leiter eines Arbeiterfortbildungsvereins unter vielen Anfechtuugeu von oben und unten, von rechts uud liuks gesammelt hat. Er erkennt diesen Vereinen »nmer noch eine bedeutende Wirksamkeit zn, wenn sie sich nur den veränderten Verhältnissen anznpasseu verstehen. Der Sozialdemokrntie können sie es durch Förde­rung der wahren, frei machenden Bildung zuvorthun. Wie der Mensch nicht von dem, was er ißt, sondern von dem, was er verdaut, lebt, so wird er auch geistig uicht durch alle seinem Geiste zugeführte Nahrung gefördert, sondern nur durch die, die er zu verarbeiten imstande ist. Halbbildung bringt mehr Fluch als Segeu. Einvolkstümlicher" Vortrug über die nordische Götterwelt z.B. erscheint dein Verfasser wenig am Platze, aber eine gründliche Besprechung uud Durcharbeitung der den Arbeiter­kind berührenden Fragen hat unter seiner Leitung zu den besten Ergebnissen ge­führt. Alles übertriebene, auch im äußern Leben, ist zu vermeiden nnd zu bekämpfeu, um den Arbeiter von falschen Richtnugen abzuhalten uud ihm dieverfluchte Zu­friedenheit" zu bewahren, ohne ihn doch in der auch ihm vom Schicksal beschiedueu Entwicklung zu hindern. Hat auch ferner der Staat jetzt eiue Neihe vou Dingeu 'n die Hand genommen, die bisher ausschließlich als Erzeugnisse derSelbst­hilfe" angesehen wurden, so bleiben doch noch eine Menge Gebiete übrig, auf denen sie thätig eingreifen können, ohne ihre Thätigkeit von der des Staates ge­furzt zu sehen, und gerade ihre Verhandlungeil werdeu zur Ausbilduug des Arbeiters für die Teilnahme an der Verwaltung der neuen Einrichtungen dienen ^nneu. Jedem, der wie der Verfasser das Wort der erbarmenden Liebe:Mich lninmert des Volkes" als seine Richtschnur anerkennt uud seiu Teil dazu beitragen will, daß nnscr Vaterland die soziale Krisis glücklich bestehe, sei das Büchlein empfohlen.

Goethe und das Volkslied. Von Max Freiherrn von Waldberg. Berlin,

Hertz, 1889

Das Verhältnis Goethes zum Volkslicde darf man wohl als eines der tiefsten -Probleme der Goetheforschung bezeichnen. War doch das wichtigste Ereignis für Mne dichterische Entwicklung die in Straßburg durch Vermittlung Herders gewonnene Teilnahme für Vvlkspoesie, nnd nimmt doch von dem für das Volkslied empfänglich gewordenen Sinn der ganzeil Nation unsre neue Litteratur ihren Ausgang. Bis