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des Namens Knif in umgekehrter Reihenfolge den Nninen Fink ergeben; es handelt sich wohl um einen neckenden Spitznamen, den einer der Büudler führte. Der „schwarzgelvckte, schöne Bube" soll, wie mir A. Dörffel mitteilt, Wenzel gewesen sein.
Die Klavierspieler und Klavierspielerinnen, die Schumann außer Clara Wieck erwähut und mit ihr vergleicht, ebenso die Sängerinnen, die er nennt, hatten sich samtlich in den letzten Monaten vor Abfassung des Aufsatzes im Leipziger Gewaudhcmse hören lassen; der ganze Aufsatz ist, wie schon die Überschrift andeutet, voll von Reflexen ans dem Leipziger Musikleben der unmittelbar vorhergegangen Zeit. Die beideu Konzerte, deren „Zeitnähe" Schumann hervorhebt, waren das vou Clara Wieck (29. April 1833) und das von Kalkbrenner (11. Mai 1833). Das erstgenannte war fast in jeder Beziehung ein Ereignis im Leipziger Musikleben. Es wurde durch Mendelssohns Ouvertüre zum „Soimuernnchtstranm" eröffnet, die damit ihre zweite Aufführung erlebte (die erste hatte wenige Wochen zuvor stattgefunden), dann spielte Clara Wieck das damals neue ^-inoll-Konzert von Kalkbrenner, das der Komponist dann auch in seinem eignen Konzert brachte, dann „auf Verlangen" die Chopinschen Variationen, endlich das neueste Werk vou Pixis: !-L8 rrois (AovQöttW, ein Konzertrondo mit drei obligaten Glvckchcn, das wenige Monate später (8. Oktober 1833) ebenfalls vom Komponisten selbst gespielt wurde in einein Konzert, worin seine Tochter Franzilla sang und auch Clara Wieck wieder mitwirkte; zwischen den Chopinschen Variationen und den „Drei Glöckchen" aber stand die erste Aufführung des ersten Shmphoniesatzes in 6-inoll von Robert Schumanu — eines Werkes, das nie gedruckt worden und heute leider verschollen ist. Fräulein Belleville aus München hatte im Oktober 1830 und im Januar 1831 gespielt. Fräulein Henriette Grabau, später Frau Bünau, gehörte schon seit 182» zu den Lieblinge» des Gewaudhauspublikinns. Fräulein Gerhard, später Frau Frege, trat ihr seit dein Sommer 1832 au die Seite; sie saug zum erstenmale in einer „Musikalischen Akademie" von Clara Wieck (v. Juli 1832). Nur bei Madame Szymanofska, der „ersten Pianofortistiu Ihrer Majestäten der Kaiserinnen von Rußland" war Schummm auf die Erinnerungen und das Urteil älterer Freunde angewiesen, sie war 1823 in Leipzig gewesen; daher schreibt er wohl auch: „nach dem Urteil der Kunstkeuner."*)
Der Hieb gegen das „anonyme Schaf," das die unglückselige Rezension über Chopins Variationen verbrochen hatte, war nicht der einzige, den Schumann führte; die Zusaminenkoppelung dieser Rezension mit seiner eignen muß ihn schwer gewurmt haben. Schon in der Kometennummer vom 18. Dezember
Über alles dies findet man jetzt die ausgiebigste Belehrung in der nicht genug zn schätzenden Geschichte der Gewandhauswnzerte von A. Dvrffel.