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Aus Altägypten
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Bartes, das übrigens, da unter den üblichen, bald kurzes Kraushaar bald Lvcken nachahmenden Perücken manchmal eignes Haar sichtbar wird, vielleicht nnr als Knrzschneiden zu verstehen ist. Daß mit den Perücken Luxus getrieben ° wurde, wie iu andern Zeiten mit andern Kvpfbedeckungen. beweisen die ver­schieden geschmückten Bildnisse eiuer und derselben Person. Die Frauen der höhern Stünde zeichnen sich fast immer durch Lvcken- vder Flechteu- nugeheiier aus. , ,

Zu den größten Sonderbarkeiten gehört es, daß der Bart geschoren, rm alten und mittlern Reiche aber, seltuer im neucii, bei feierlichen Gelegenheiten ein künstlicher kurzer Zopf unter das Kiun gebunden wurde. Bezeichnender Weise ließen auch iu älterer Zeit die Großen sich immer ohne Bart abbilden. Ein längerer Kinnzopf gehört zu den Abzeichen des Königs, ein noch längerer nnt auswärts gebogener Spitze kommt den Göttern zu.

Sandale» aus Leder, Papyrus vder Palmbast mit verschiedenartiger Ge­staltung des Riemenwerks wurden im neuen Reich allgemeiner, doch war es schicklich, sie in Gegenwart Hvhergestellter nicht anzulegen.

De.l eigentümlichsten Schmnck der Männer wie der Frauen bilden die aus Perlen und Cylinder» von GlaS oder mit blauem oder grünem Schmelz überzogenem Thon zusammengesetzte., lrageuförimgen HalSgeschme.oe, und wir möchten vermuten, daß diebunten gestickten HalSkrageu, von denen Band 1, Seite -M! die Rede ist, in der That solche Perleuuetze ge­wesen seien.

Mit der Tracht ist es iu Ägypten wie überall und immer gegangen, daß die Bereicherungen und Verschönerungen der Kleidungsstücke u. s. w. zuerst-^r- recht der Mächtigen und Bornehmen waren nnd durch NachalM.ug allmählich allgemeine Verbreitung erhielte.,. Die höchsten Persoueu mögeu sich durch kostbarere Stoffe, Stickerei ... dgl. für ihre Gewänder ausgezeichnet haben, aber als besondre Abzeichen sind ihnen nur eige.itü.l.liche Kopfbedecki.ugen vor­behalten. Der König trägt eiu Tuch, das au der Stirn g att anliegt zn beiden Seiten in breite» Falte» herabhängt uud im Nacken sackartig e.w.gi. Für feierliche Gelegenheiten hat er jedoch dreierlei Kronen, d.e weiße: emen kegelförmigen Helm, die rote: einen Hut, der sich uach obeu verbreitert, und dessen Hintere Wand mindestens noch einmal so hoch ist als die vordere, dem Anscheine nach ohne Boden, dafür aber mit einem immer an der ,Kmt- wnnd befestigten, schräg emporsteigenden nnd i» eine Krümmuug ausgeheudeu. vermutlich metallenen Stäbe geziert, endlich eine Doppeltrone: die weiße m die rote gesteckt und der Stab an jener befestigt. Uunnttelbar über der Stirn ist an dem Kvpftuche, an den Krvnen, am Kriegshelm nnd, wie em B.ld.nv Ameuhoteps III. (Seite 7y zeigt, anch an der Perücke die wohlbekannte Urm.s- schlange mit geschwollenem Bauch und drohend vvrgestrecktem Kopf angebracht; an jener Perücke zieht sie sich über den ganzen Scheitel hm. Diese Schiauge Grenzbvtm III 188!»