Goethe- und Schillerhetzer
1»
Reformation und die mit ihr unverbrüchlich verbundene deutsche nationale Berechtigung und Eiuheit richtet.
Wenn nun heutzutage Füchse im Schafskleids auch noch gar die nationale Maske vornehmen, um ihr Programm aufrecht zu erhalten, ja zn fördern, so ist das der Gipfel aller Seltsamkeit. Eine Zeitung, die sich statt „Römisches Tageblatt" oder „Zentralblatt", was ja auch passen würde, „Germania" nennt, kann man sich noch gefallen lassen. „Was ist ein Name, was nns Rose heißt, Wie es auch hieße" n. s. w. Aber die dentsch-nationalen Jesuiten mit oder ohne Jesuwiderhütlein, die Historiker », 1^ Janssen, die historisch-politischen getreuen Eckharte des deutschen Volkes, seine Litterarhistoriker aus Maria- Lanch — das sind denn doch gar zu widerspruchsvolle Erscheinungen. Man verläßt sich auch auf diesen Widerspruch und wartet ruhig, bis er einmal aus einander platzt. Diese klugen, diplomatischen Warter können aber durch Jcmssens Auflagen darüber belehrt werden, was bei diesem Abwarten nnd Totschweigen herauskommt, und wir wünschen ihnen nicht, das Platzen dieser Widersprüche einmal wirklich zu erleben. Denn wir halten sie ihrer Beschaffenheit nach durchaus für keine Seifenblasen, so lustig uud harmlos ste auch bisweilen schillern. Zur Probe fordern wir den Leser auf, einmal mit uns daran zu rühren und sich zu überzeugen, was für Gift dabei herausspritzt.
Zu einem nationalen Hauptspezialisten auf litterarischem Gebiete hat sich in neuester Zeit der Wiener Sebastian Brunner ausgebildet. Er scheint dem Predigerorden anzugehören, über den er archivalische Forschungen veröffentlicht hat. Die Bände dieses Mannes füllen eine Bibliothek. Er hat alles Mögliche geschrieben, Theologisches, Antiquarisches. Sozialistisches, Historisches, Politisches, alles bändeweise, vor allem auch Romane, die unser bereits erwähnter Vorarbeiter in diesen Blättern „ein paar gute Einfülle abgerechnet als matt uud breit" schildert, obwohl sie „von der katholischen Kritik als ein Extrakt von Geist und glänzender Subjektivität gerühmt werden." Das letztere können wir aus eigner Anschauung bestätigen. Aller Orten, auch dort, wo man sich eines wissenschaftlichen Tones und des gelehrten Citates befleißigt (auch hiervon werden wir eine Probe geben), findet man die Brunnerschen Geistesfunken mit großem Stolz zu den eignen gestellt, so die geniale politische Devise („Blöde Ritter. Poetische Galerie deutscher Staatspfiffe").
Wo ist des Deutschen Vaterland, Wo einer 's Pulver einst erfand Und jetzt noch jeder meint dabei, Daß er der Miterfinder sei, Das ist des Deutscheu Vaterlaud.
das berühmte Motto des „Deutschen Hiob":